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analytik und die dialektik der substanz

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Anschauung hinsichtlich vorgängig als physisch zu charakterisierende<br />

Objekte (im Sinne von Vorhandenem) zu bestimmen. — Hingegen ist <strong>die</strong><br />

Sachheit am als Subjekt bestimmbaren Ich zwar als Objekt zu denken (<strong>und</strong><br />

zwar sowohl als Körper wie als Leiblichkeit), aber nur im Rahmen einer<br />

Evolutionstheorie in phylogenetisch-gattungsmäßiger Allgemeinheit<br />

ontogenetisch als eigenes Substrat kategorial im gleichen Sinne wie<strong>der</strong> zu<br />

haben. Ontogenetisch <strong>und</strong> soziologisch lassen sich Idealtypen zur<br />

Klassifikation dynamischer Prozessabläufe heranziehen. Ontisch ist <strong>die</strong><br />

»Sache« des bestimmbaren Ichs als Name einer sich verzeitlichenden<br />

Person jedoch kein Gegenstand einer kategorialen Konstitution (schon gar<br />

nicht von Kategorien des bloßen Verstandesurteils), son<strong>der</strong>n gehört zu <strong>der</strong><br />

Determination <strong>der</strong> Reihe <strong>der</strong> auf sich zukommenden Bedingungen<br />

künftiger Handlungen, sofern <strong>die</strong>se frei genannt werden dürfen.<br />

Heidegger stellt einen negativ formulierten Zusammenhang zwischen dem<br />

Ich <strong>der</strong> transzendentalen Apperzeption <strong>und</strong> dem Ich <strong>der</strong> personalitas<br />

moralis her (p. 205): Heidegger behauptet, daß Kant nicht zu zeigen<br />

vermocht hätte, daß das »Ich handle« selbst »nicht so, wie es sich gibt, in<br />

<strong>die</strong>ser sich bek<strong>und</strong>enden ontologischen Verfassung interpretiert werden<br />

kann.« (p. 206) — Eben zuvor hat Heidegger selbst in Gestalt eines<br />

Vorwurfes an Kant Anlaß gegeben zu zeigen, weshalb Kant <strong>die</strong><br />

Anwendung <strong>der</strong> Kategorien von Naturgegenständen nicht für das Dasein<br />

des Ichs für geeignet erklärt hat. Nun erwartet sich Heidegger von <strong>der</strong><br />

Tradition <strong>der</strong> Ontologie, in welcher sich Kant Heideggers Auffassung nach<br />

trotzdem noch bewegt, weitere Hinweise, wie <strong>die</strong>se ontologisch,<br />

wenngleich negative, doch präzise Bestimmung einer Seinsweise noch<br />

weitere Hinweise hergibt, welche eine ontologische Interpretation des Ichs<br />

nach den Wi<strong>der</strong>legungen <strong>der</strong> Paralogismen noch erlauben können soll.<br />

Seine Überlegung beruht darauf, daß Kant <strong>der</strong> Vorstellung des praktischen<br />

Gegenstandes eines Zweckes zwar im teleologischen Urteil eine<br />

intentionale Form geben kann, aber <strong>die</strong> transzendentale Differenz<br />

zwischen causa finalis <strong>und</strong> finis in <strong>der</strong> praktischen Philosophie für<br />

bedeutungslos erklärt. Inwiefern <strong>die</strong>se Öffnung des Horizontes des<br />

theoretischen Interesses an <strong>der</strong> »Ganzheit <strong>der</strong> Erfahrung« von einem<br />

bestimmten Objekt zum Horizont <strong>der</strong> praktischen Vernunft (Reich <strong>der</strong><br />

Zwecke) ausgerechnet mit <strong>der</strong> von Heidegger referierten scholastischnaturontologischen<br />

Seite Kants zu tun haben könnte, bleibt mir allerdings<br />

verborgen. Es wird in <strong>die</strong>ser Fragestellung schließlich auch von Heidegger<br />

ein Neuansatz versucht: Die Mängel <strong>der</strong> dogmatischen Sittlichkeit

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