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analytik und die dialektik der substanz

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von dem her, wozu es <strong>die</strong>nt.« (GA, Bd. 21, p. 146 f., Vgl. den Paralleltext in<br />

Sein <strong>und</strong> Zeit, p. 149)<br />

Gethmann ersieht daraus wohl zu Recht eine Absage von Heidegger an <strong>die</strong><br />

Anschauung als entscheidendes Moment <strong>der</strong> Wahrheitsfrage (S. 115). Der<br />

Umgang mit dem Soseienden als Zuhandenes macht jenes mit uns<br />

bekannt, das bloß Vorhandene aber wäre demnach noch gar nicht eigens in<br />

den Kreis des theoretischen Interesses gelangt. — Ob damit <strong>die</strong><br />

Anschauung für <strong>die</strong> Wahrheitsfrage in <strong>der</strong> Naturwissenschaft wie in <strong>der</strong><br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> inneren Regung des an<strong>der</strong>en an seiner äußeren Gestalt<br />

(ästhetisches Ideal) in <strong>der</strong> Tat für <strong>die</strong> Wahrheitsfrage irrelevant sein sollte,<br />

ist aber noch eigens zu untersuchen nötig, <strong>und</strong> geht aus einer<br />

Argumentation <strong>der</strong> von Heidegger vorgeführten Art keineswegs hervor.<br />

b) Das Allgemeine <strong>und</strong> das Schematische<br />

Heidegger streift <strong>die</strong> hier vertretene Auffassung <strong>der</strong> Problematik zwischen<br />

idealem Sein <strong>und</strong> bloßen Sein des Urteilsgehalts, wenn er schreibt: »Der<br />

Urteilsgehalt ist zwar nichts Reales <strong>und</strong> insofern ideal; aber er ist nicht<br />

ideal im Sinne <strong>der</strong> Idee, als wäre <strong>der</strong> Urteilsgehalt das Allgemeine, das<br />

γενσ, <strong>die</strong> Gattung zu den Urteilsakten.« (GA, Bd. 21, p. 61) In <strong>der</strong><br />

Konfusion <strong>der</strong> Konf<strong>und</strong>ierung von Ontologie <strong>und</strong> Ideal in <strong>der</strong><br />

Charakterisierung des Urteilsgehalts im Zuge des Anti-Psychologismus<br />

Husserl spiegelt sich nach Heidegger aber <strong>die</strong> Beschränktheit, daß in <strong>der</strong><br />

Philosophie seit Plato <strong>die</strong> Wahrheit nur im Horizont von Anwesenheit <strong>und</strong><br />

Verfügbarkeit gedacht worden ist. Der Fehler Husserls liege in <strong>der</strong><br />

Konf<strong>und</strong>ierung zweier jeweils für sich berechtigter Fragen:<br />

»(i)Wie verhält sich das generisch Allgemeine zum Speziellen <strong>und</strong><br />

Beson<strong>der</strong>en? (ii) Wie verhält sich <strong>der</strong> Urteilsgehalt zum Urteilsvollzug?«<br />

(Gehtmann, S. 108)<br />

Der Urteilsgehalt selbst muß nicht identisch, subsistent o<strong>der</strong> universiell<br />

gültig sein, er könne auch bloß okkasionell sein. Nur das letztere ist an <strong>und</strong><br />

für sich für den bloßen Urteilsgehalt in<br />

transzendentalphänomenologischer Betrachtung von Bedeutung, wie<br />

schon oben in meinen eingeschobenen Exkurs über <strong>die</strong> vermeintliche<br />

Idealität eines Urteilsgehalts in Rechnung gestellt wurde. Zweifellos muß<br />

ein Urteilsgehalt (Aussage <strong>und</strong> nicht Vorstellungsinhalt) mit sich identisch<br />

sein, <strong>und</strong> wenn er über Existierendes Wahres aussagt, besitzt <strong>der</strong><br />

Urteilgehalt auch eine Beziehung zur Subsistenz. Von <strong>die</strong>sen Fragen ist

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