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analytik und die dialektik der substanz

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mit beinhaltet: »Es verwirklicht sich also das Vollkommenste, da<br />

Vollkommenheit nichts an<strong>der</strong>es ist als <strong>die</strong> Fülle (Quantität) <strong>der</strong><br />

Wirklichkeit (Realität)«. 13<br />

Bevor das nächste Prinzip <strong>der</strong> Formen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Vielfalt als selbst Formen<br />

produzierendes in seiner Beziehung zur Vollkommenheit als Quantum<br />

behandelt werden soll, möchte ich noch darauf zurückkommen, daß das<br />

Prinzip, nach dem unter den möglichen Welten gerade jene mit den<br />

größten Fassungsvermögen ausgewählt werden soll, keinen moralischen<br />

Gr<strong>und</strong> von vorneherein für sich hat, son<strong>der</strong>n, wird es auch analytisch als<br />

ein oberstes Prinzip <strong>der</strong> phänomenologischen Darstellung <strong>der</strong><br />

Ideenentwicklung aufgefaßt, bloß dem Drängen, daß womöglich alle<br />

Möglichkeiten verwirklicht werden, so weit wie möglich nachgibt. Das<br />

Sein als absolut notwendige Existenz soll so auch als metaphysische blinde<br />

Notwendigkeit als Gr<strong>und</strong>, warum eher etwas existiert als nichts, weil es<br />

eine Folge <strong>der</strong> Vernunftwahrheit des großen Prinzips ist, schon ein<br />

höchstes Gut vorstellen, deshalb ist viel Seiendes auch gut, <strong>und</strong> weil viel<br />

Seiendes mit einer Zukunft, in <strong>der</strong> sich das Seiende größtmöglich vermehrt<br />

hat, besser ist, ist <strong>die</strong> Fülle <strong>der</strong> Wirklichkeit nicht nur das eines<br />

Zugleichseins in <strong>der</strong> Gegenwart innerhalb <strong>der</strong> series rerum, son<strong>der</strong>n <strong>die</strong><br />

Fülle in <strong>der</strong> ganzen Zeit <strong>der</strong>selben. So ist möglicherweise auch eine<br />

zeitweilige Vermin<strong>der</strong>ung des Quantums an Seienden dem Prinzip des<br />

neunten <strong>und</strong> zehnten Satzes nicht unbedingt wi<strong>der</strong>sprechend, wenn in <strong>der</strong><br />

Zukunft deshalb ein sonst nicht erreichbares Maximum möglich wird. Dies<br />

aber nur unter <strong>der</strong> Bedingung, daß <strong>die</strong> Vermin<strong>der</strong>ung nicht so<br />

einschneidend verläuft, daß in <strong>der</strong> Summe durch <strong>die</strong> Zeit das gesamte<br />

Quantum an Seienden trotz <strong>der</strong> in Aussicht gestellten Vermin<strong>der</strong>ung <strong>die</strong><br />

daraus erwartete Steigerung <strong>die</strong> Summe <strong>der</strong> Seienden durch alle Zeiten bei<br />

Annahme einer gleichmäßigen Steigerung übertreffen wird.<br />

Das Prinzip des siebten Satzes, daß alles Mögliche nicht zugleich möglich<br />

sein könne, schränkt <strong>die</strong> Denkmöglichkeit des Alles in Folge auf<br />

Verbindungsbegriffe wie auf <strong>die</strong> Unterscheidung in komplementär<br />

mögliche <strong>und</strong> überhaupt unmögliche Verbindungen im Sinne des Satzes<br />

vom Wi<strong>der</strong>spruch (in <strong>der</strong> Anwendung als formales Prinzip <strong>der</strong><br />

Kompossibilität) ein. Die Umfänge des Denkmöglichen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Totalität<br />

des Seienden (dann schon als Produkt <strong>der</strong> ersten Ursache (existificans) des<br />

13 11. Satz: Es verwirklicht sich also das Vollkommenste, da Vollkommenheit nichts<br />

an<strong>der</strong>es ist als <strong>die</strong> Fülle (Quantität) <strong>der</strong> Wirklichkeit (Realität).<br />

Existit ergo perfectissimum, cum nihil aliud sit quam quantitas realitatis.

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