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analytik und die dialektik der substanz

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-— 224 —<br />

beson<strong>der</strong>en Sinn. Das Ich ist <strong>der</strong>art verb<strong>und</strong>en mit <strong>die</strong>ser beson<strong>der</strong>en<br />

Fähigkeit des Subjekts, Gr<strong>und</strong> des Denkens zu sein. Diesem Gr<strong>und</strong> ist<br />

eigentümlich, <strong>und</strong> im eigentlichem Sinne seine Definition, daß für ihn gilt,<br />

zwischen dem Allgemeinen des Subjekts <strong>und</strong> dem Individuellen des<br />

an<strong>der</strong>en (des Objekts) zu stehen. Das einzelne Subjektive selbst als<br />

Individuum hat das Allgemeine mit dem Beson<strong>der</strong>en zu verbinden. —<br />

Was ist das Beson<strong>der</strong>e am Dasein des urteilenden Subjekts, das den<br />

Gebrauch <strong>die</strong>ses Wortes für <strong>die</strong> Existenz physikalischer Objekte an <strong>und</strong> für<br />

sich in <strong>die</strong>sem Falle schließlich falsch werden läßt? — Das Subjektive als<br />

Gr<strong>und</strong> des Denkens gibt sich selbst in seiner abstrakten Form als Identität<br />

<strong>der</strong> reinen (vom ganzen Reflexionsgang abgeschnittenen) Selbstreflexion<br />

das (logische) Ich, was Kant wohl wegen <strong>der</strong> Transzendentalität des<br />

Reflexionsganges auch transzendentales Ich nennt. Wollte man in <strong>der</strong> Tat<br />

<strong>die</strong> Vorstellung eines metaphysischen Ich kennenlernen, so hätte man sich<br />

in den Abgr<strong>und</strong> zwischen moralisch-persönlichen Gott <strong>und</strong> Demiurgen zu<br />

verfügen, wie man ihn zwischen Eckehart <strong>und</strong> Böhme, o<strong>der</strong> auch zuletzt<br />

bei Spinoza, Leibniz <strong>und</strong> Schelling kennengelernt haben könnte. 225 Da wäre<br />

das Selbst <strong>die</strong>ses Wesens als reine Spontaneität <strong>und</strong> nicht nur zugleich<br />

son<strong>der</strong>n ident mit reiner Betrachtung zu denken.<br />

❆<br />

Es scheint nach einer Betrachtung <strong>der</strong> verfügbaren Alternativen nicht<br />

klarer zu werden, wer o<strong>der</strong> was ein allgemein zu bezeichnendes<br />

Substratum des »Ich denke« als Zuschreibungsurteil sein könnte, noch<br />

weniger, wie allein aus <strong>der</strong> bisher geführten Erörterung dem nun doch<br />

zumindest mit hinreichen<strong>der</strong> Unterscheidbarkeit bezeichenbaren Dasein<br />

als Dasein eines Subjektes <strong>die</strong> Bezeichnung mit »Ich« außerhalb <strong>der</strong><br />

transzendentallogischen Erörterung, <strong>die</strong> selbst allerdings allgemein bleibt<br />

<strong>und</strong> nicht wirklich individuell werden kann, in concreto zugemutet<br />

werden kann. Wir müssen uns also in <strong>der</strong> Tat fragen, wie <strong>die</strong>sem <strong>der</strong>art<br />

bereits spezifzierten Dasein (p. 225) sein Ich überhaupt gegeben werden<br />

kann. Immerhin hat <strong>die</strong>ses mit <strong>der</strong> philosophischen Frage erst nachhaltig<br />

gesetzte Daseinsweise nicht nur logische o<strong>der</strong> ontologische, son<strong>der</strong>n auch<br />

noch wirkliche <strong>und</strong> moralisch-sittliche Konsequenzen. Es bleibt <strong>die</strong> Frage<br />

nach dem Substrat des Subjekts des »Ich-sagen-könnens« innerhalb des<br />

225 Michael Benedikt, Philosophischer Empirismus, II. Teil: Praxis, Turia <strong>und</strong> Kant,<br />

Wien 1998, Kap, IV

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