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analytik und die dialektik der substanz

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sie von Aristoteles expliziert wird, mit <strong>der</strong> „pragmatischen“<br />

Gr<strong>und</strong>struktur in Zusammenhang zu bringen, welche als „erfüllende“<br />

Anschauung gemäß Husserl <strong>der</strong> Aussage vorausliegen soll« (S. 112).<br />

Dieser Verweis auf »Pragmatik« vermengt nicht nur <strong>die</strong> rethorischen<br />

Wurzeln <strong>der</strong> Aussageformen, welcher <strong>der</strong> aristotelischen Logik von<br />

platonisch-akademischer Seite her zu Gr<strong>und</strong>e liegen, mit <strong>der</strong> bloßen Doxa:<br />

Die freilich hinsichtlich den Naturwissenschaften wie den<br />

Formalwissenschaften verschieden anzusetzenden Wahrheitsfragen sind<br />

mit <strong>der</strong> Frage nach <strong>der</strong> spezifischen Aussageform über ethisch relevante<br />

Verhältnisse zu sich selbst <strong>und</strong> zu an<strong>der</strong>en zu konfrontieren. Das Konzept<br />

<strong>der</strong> »Ausweisung« <strong>der</strong> Richtigkeit <strong>der</strong> Intentionalität ist nun nach<br />

Heidegger selbst kein Akt des Schauens, son<strong>der</strong>n ein Akt des Sich-<br />

Verstehens-auf-etwas. Insofern würde sich <strong>die</strong>ser Ausweg für das<br />

Problem, wie könnte <strong>der</strong> Ethik in <strong>der</strong> erkenntnistheoretischen Reflexion<br />

ein eigener Gegenstand gef<strong>und</strong>en werden, ebenso anbieten, 261 wie <strong>der</strong><br />

vielfach beschrittene Weg, <strong>die</strong> Ethik methodisch als ein Problem <strong>der</strong><br />

Ästhetik zu behandeln. Letzteres wäre in <strong>die</strong>ser Form allerdings nichts als<br />

<strong>die</strong> Reduktion <strong>der</strong> Akteinheit auf ein an<strong>der</strong>es Moment <strong>der</strong>selben, sollte <strong>die</strong><br />

Definition <strong>der</strong> »Ausweisung« bloß zur klassifikatorischen Unterscheidung<br />

<strong>der</strong> Erfüllungssynthesen <strong>die</strong>nen. — Kants Argumentationsgang scheint<br />

davon gar nicht mehr betroffen, da er schon in <strong>der</strong> ersten Kritik nicht nur<br />

Anschauungsform, Begriffe <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze für den Gebrauch <strong>der</strong><br />

Verstandesbegriffe in <strong>der</strong> Erfahrung deutlich genug auseinan<strong>der</strong> gehalten<br />

hat, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> ersten Kritik auch das Feld <strong>der</strong> Phänomenologie nicht<br />

nur implizite zureichend eingeschränkt hat. In <strong>der</strong> praktischen Vernunft<br />

wird (obgleich <strong>die</strong>se in <strong>der</strong> Maximenlehre in zwei Teile zerfällt) abermals<br />

schon das bloße Einleuchten des Richtigen (geschweige denn <strong>die</strong><br />

pragmatische Ausweisung des Richtigen) nachhaltig durch <strong>die</strong><br />

ursprüngliche Billigung des Guten distanziert, was <strong>die</strong> Frage nach <strong>der</strong><br />

Stellung des Universalisierungsprinzips in den Interpretationen des<br />

kategorischen Imperativs neu aufwirft. 262 — Heideggers Kritik an Husserl<br />

findet jedoch etwas Meinbares bzw. etwas Treffbares im Gemeinten,<br />

gerade weil sowohl von Seiten <strong>der</strong> Logik als Wahrheitsfähigkeit im Sinne<br />

<strong>der</strong> Einheit von Geltungs- <strong>und</strong> Existenzbehauptung (also auch ohne<br />

261 Eben <strong>die</strong> Unterscheidung betreffend, <strong>die</strong> eine mögliche theoretische Erkenntnis des<br />

Richtigen in sittlicher Hinsicht <strong>und</strong> <strong>die</strong> ihrerseits als usprünglich angesetzten<br />

Billigung des Guten auseinan<strong>der</strong>zuhalten vermag.<br />

262 Ein solcher Gegenzug ist aus dem Verhältnis von Anschauung <strong>und</strong> Antizipation in<br />

<strong>der</strong> konstitutiven Kategorie schon bekannt.

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