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analytik und die dialektik der substanz

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-— 154 —<br />

Bedingungen <strong>der</strong> Möglichkeit von Erfahrung in <strong>der</strong> empirischen<br />

Anschauung auch für das erkennende Subjekt entspringt, auf <strong>die</strong><br />

empirische Person als tragenden Gr<strong>und</strong> verwiesen. Das empirische Ich <strong>der</strong><br />

Person greift nun nicht nur über das Phänomenologische des inneren<br />

Sinnes son<strong>der</strong>n auch über das Phänomenologische <strong>der</strong> Person als Habitus<br />

hinaus. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang ist festzuhalten, daß im dritten<br />

Paralogismus <strong>der</strong> Person (A) <strong>die</strong> Kontinuität des Bewußtseins als<br />

Hervorgebrachtes modal ganz ähnlich situiert wird, wie <strong>die</strong> bloß<br />

subjektive Gültigkeit eines ästhetischen Urteiles, auf <strong>die</strong> Anspruch zu<br />

erheben je<strong>der</strong>mann zu erheben berechtigt ist. 128 Es gibt also eine<br />

Bestimmung <strong>der</strong> Person anhand einer Eigenschaft <strong>der</strong> Folgen, <strong>die</strong> dazu<br />

ausreicht, in B an Stelle <strong>der</strong> Personalität eine formale Einheit <strong>der</strong> Reflexion<br />

zu denken, <strong>der</strong>en modale Bedingungen denen des ästhetischen Urteils<br />

gleichen. Diese gibt aber nicht zu erkennen, ob sie nicht bloß für subjektive<br />

Einheit (Raum <strong>und</strong> Zeit) ausreicht. Kant erwartet sich erst von <strong>der</strong><br />

intellection <strong>die</strong> objektive Gültigkeit. 129<br />

Diese Folgen des Subjekts, als sinnlich feststellbare Folgen <strong>der</strong> empirischen<br />

Handlung (immer schon als Handlungen einer empirischen Person) wie<br />

auch als Folgen <strong>der</strong> Einbildungskraft in <strong>der</strong> Wahrnehmung (als Handlung<br />

des transzendentalen Subjekts) werden im Paralogismus nun nur<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Herstellung einer Vorstellung vom Subjekt<br />

(gewissermaßen als aus Teilkonzepte zusammengesetzt) betrachtet. 130 Die<br />

128 Vgl. den Zusammenhang von gefor<strong>der</strong>ter Allgemeinheit des Geschmacksurteiles<br />

<strong>und</strong> dem aus dem zweckmäßigen Verhältnis <strong>der</strong> Erkenntnisvermögen<br />

entspringenden Gefühl des Wohlgefallens (K.d.U., § 8, § 22, am deutlichsten aber in<br />

<strong>der</strong> Fußnote von § 38, B 151). Die gefor<strong>der</strong>te Allgemeinheit ist nämlich keine<br />

logische, son<strong>der</strong>n bloß eine »idealische Norm« (B 67) als vorausgesetzter<br />

Gemeinsinn, den Kant aus <strong>der</strong> allgemeinen Mitteilbarkeit eines Gefühls folgert<br />

(B 66).<br />

129 Refl. 4675, AA XVII, p. 652 f., »Die subiectiven Bedingungen <strong>der</strong> Erscheinungen,<br />

welche a priori erkannt werden können, sind Raum <strong>und</strong> Zeit: intuitionen. Die<br />

subiective Bedingung <strong>der</strong> empirischen Erkenntnis ist <strong>die</strong> apprehension in <strong>der</strong> Zeit<br />

überhaupt <strong>und</strong> also nach Bedingungen des innern Sinnes überhaupt. Die subjektive<br />

Bedingung <strong>der</strong> rationalen Erkenntnis [ist] <strong>die</strong> construction [in <strong>der</strong> Zeit] durch <strong>die</strong><br />

Bedingung <strong>der</strong> apprehension überhaupt. Alles, was gegeben wird, wird unter den<br />

allgemeinen Bedingungen <strong>der</strong> apprehension gedacht. Also ist das subiectiv<br />

allgemeine <strong>der</strong> apprehension <strong>die</strong> Bedingung des obiectiv allgemeinen <strong>der</strong><br />

intellection.«<br />

130 K.r.V., A 401 f. : »Nun ist zwar sehr einleuchtend: daß ich dasjenige, was ich<br />

voraussetzen muß, um überhaupt ein Objekt zu erkennen, nicht selbst als Objekt<br />

erkennen könne, <strong>und</strong> daß das bestimmende Selbst (das Denken) von dem<br />

bestimmbaren Selbst (dem denkenden Subjekt), wie Erkenntnis vom Gegenstande<br />

unterschieden sei. Gleichwohl ist nichts natürlicher <strong>und</strong> verführerischer als <strong>der</strong><br />

Schein, <strong>die</strong> Einheit in <strong>der</strong> Synthesis <strong>der</strong> Gedanken für eine wahrgenommene Einheit

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