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analytik und die dialektik der substanz

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-— 254 —<br />

intersubjektiven Gebrauch än<strong>der</strong>t; <strong>und</strong> daß zweitens auch Husserl selbst<br />

von <strong>der</strong> Idealisierung des nicht-reell immanenten Gegenstandes <strong>der</strong><br />

Intention durchaus Abstand genommen hat. Im Übrigen ist hier Brentano<br />

inkonsequent, da er an an<strong>der</strong>en Stelle auch im empirischen<br />

Wahrheitsurteil <strong>die</strong> nicht allgemeinen Partikel des Schemas im Bemerken<br />

mit anerzuerkennen vermag. Was in <strong>die</strong>sem Zusammenhang interessiert,<br />

ist <strong>die</strong> Unterscheidung in Geltung <strong>und</strong> Allgemeinheit.<br />

Gerade <strong>der</strong> Untersuchungsgang Husserls in den Logischen<br />

Untersuchungen hatte methodisch sein F<strong>und</strong>ament ursprünglich in <strong>der</strong><br />

Phänomenologie des Benennens, welches im logischen Gegenstand einer<br />

Vorstellung im Rahmen <strong>der</strong> Sprachphilosophie <strong>die</strong> ontologische<br />

Fragestellung gewissermaßen als Artefakt <strong>der</strong> Methode schon vor dem<br />

kategorialen Verstandesurteil unbefragt weiter transportiert. 255 Es ist aber<br />

auch außerhalb des anscheinend schon von Anfang an parallelisierten<br />

Verhältnisses von Genus (als Gegenstandsgattung) <strong>und</strong> Eidos (als<br />

konkretisierbare Anschauungsform o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Schema) im Rahmen <strong>der</strong><br />

phänomenologischen Untersuchung <strong>der</strong> nicht-reellen Immanenz des<br />

intentional verfaßten Bewußtseinslebens nach <strong>der</strong> eidetischen Reduktion<br />

noch <strong>die</strong> Frage nach <strong>der</strong> Erfüllungssynthesis zu stellen, <strong>die</strong> nicht mit dem<br />

Schema <strong>der</strong> eidetischen Reduktion <strong>der</strong> Variationen zu einen individuell in<br />

<strong>der</strong> Vorstellung gegebenen Gegenstand ident sein kann. Kant hat <strong>die</strong>s im<br />

Zuge seiner Kategorienlehre für ein ausgezeichnetes Gebiet <strong>der</strong><br />

transzendentalen Phänomenologie des inneren Sinnes als<br />

Erfahrungsbedingung anhand <strong>der</strong> Sinnlichkeit vorzustellen versucht.<br />

Diese Kategorien gelten nicht allgemein distributiv wie<br />

Gattungsbestimmungen, noch kollektiv wie <strong>die</strong> Bedingungen <strong>der</strong><br />

Anschauungsformen, noch sind sie abstrakt. Insofern interpretieren sie <strong>die</strong><br />

255 Beachte das Prädikat einer Substanz als Wirkung <strong>der</strong> Substanz in Kantens<br />

analytischer Metaphysik <strong>und</strong> <strong>die</strong> Interpretation des zureichenden Gr<strong>und</strong>es bei<br />

Leibniz als Gr<strong>und</strong>, ein Prädikat einem äußeren Gegenstand zuzusprechen. Vgl. aber<br />

das Schreiben von Leibniz an den Grafen von Hessen Rheinfels vom 14. Juli 1686:<br />

»Es ist immer nötig, daß es für den Nexus <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong> eines Urteils eine Gr<strong>und</strong>lage<br />

gibt, <strong>die</strong> sich in den Begriffen <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong> finden lassen muß (Benedikt: also<br />

zunächst nicht in <strong>der</strong> Symploke <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Wesen). Und das ist eben mein großes<br />

Prinzip, von dem ich meine, daß alle Philosophen es zugeben müssen, wovon auch<br />

das gewöhnliche Axiom, daß nichts ohne einen Gr<strong>und</strong> geschieht, <strong>der</strong> immer<br />

zurückgeführt werden kann <strong>und</strong> wovon <strong>die</strong> Tatsache (...), warum nämlich <strong>die</strong> Sache<br />

viel eher so als an<strong>der</strong>s verlaufen ist, nur einer <strong>der</strong> Folgesätze bleibt.« (Gerhardt, II,<br />

p. 62)<br />

Vgl. hier zweiter Abschnitt, erster Teil, drittes Kapitel (Die aussagenlogische<br />

Erörterung). Vgl. weiters dritter Abschnitt, zweites Kapitel, § 14 (Ursprüngliche<br />

Unterscheidungen in <strong>der</strong> Relation des Enthaltenseins.

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