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daunlots 60 - Sauerlandmundart

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Eine stattliche Bücherreihe nimmt mit diesen Erstlingen ihren Anfang. 15 1936 erfolgt die<br />

Auszeichnung mit dem Westfälischen Literaturpreis 16 , einhergehend mit einem verstärkten<br />

Engagement im NSDAP-Kulturbund. 1937/1938 baut sich die Dichterin ein eigenes Heim bei<br />

Gleierbrück, oberhalb des bislang bewohnten Fischereihauses. In der Giebelspitze lässt sie ein<br />

Hakenkreuz anbringen. Begegnungen oder Freundschaften verbinden JOSEFA BERENS-<br />

TOTENOHL mit bekannten literarischen Persönlichkeiten ihrer Zeit, darunter Margarete<br />

Windthorst aus dem Ravensburger Land, Lulu von Strauß & Torney (Jena) und Agnes Miegel<br />

(Königsberg), aber auch die schwedische Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf, die ihr ein<br />

holzgeschnitztes Darlane-Pferdchen schenkt, und Felix Timmermanns aus Flandern.<br />

„Josefa Berens-Totenohl im Kreise des BDM“ (Heimatblätter Olpe Mai-Juni 1938)<br />

Die äußerst erfolgreichen, z.T. wirklich spannend geschriebenen Romane sind literaturwissenschaftlich<br />

dem „Blut und Boden“-Komplex zuzuordnen (s.u.). Sie enthalten rassistische<br />

Anschauungen und bezeugen eine Abkehr vom christlichen Ethos. Das war, wie mir eine<br />

Zeitzeugin aus Geseke 2011 berichtet hat, streng katholischen Sauerländern während der NS-<br />

Zeit auch bekannt. Als Kulturschaffende mit früher NSDAP-Mitgliedschaft hat sich JOSEFA<br />

BERENS-TOTENOHL im Faschismus äußerst aktiv an der offiziellen NS-Kulturpolitik<br />

15 Hauptwerke bis 1945 sind: Märchen von der Liebe (1924) – Der Femhof. Roman (1934) – Frau Magdlene.<br />

Roman (1935) – Das schlafende Brot. Gedichte (1936) – Die Frau als Schöpferin und Erhalterin des Volkstums<br />

(1938) – Einer Sippe Gesicht. Versepos (1941) – Der Fels. Roman (1943) – Im Moor. Roman (1944).<br />

Nachkriegswerke in Buchform, z.T. wieder mit „christlicher Tendenz“: Der Alte hinterm Turm. Dorfgeschichten<br />

(1949) – Die Stumme. Roman (1949) – Die goldenen Eier. Kindermärchen (1950/51) – Die Liebe des Michael<br />

Rother. Novelle (1953) – Die heimliche Schuld (19<strong>60</strong>) – Das Haus am Wege (1962 [dieses Buch zeugt bereits<br />

von erheblichen „Konzentrationsschwächen“ beim Schreiben]) – Alles ist Wandel. Autobiographie (postum 1992<br />

[Manuskript um 19<strong>60</strong> abgeschlossen]). – Eine umfassende Orientierung zur Gesamtbibliographie eröffnen<br />

folgende Quellen. LWA*; Berens-Totenohl 1992, S. 216-228 [im Anmerkungsteil außerdem mit zahlreichen<br />

Inhaltsangaben zu den Büchern]; Jahresheft des Heimat- und Verkehrsvereins e.V. Grevenbrück. Ausgabe 1998,<br />

S. 44-52.<br />

16 Vgl. Ditt 1992, S. 331-334: Der Literaturpreis sollte nach Mitteilung von Wilhelm Schulte (Westfälischer<br />

Heimatbund) „nicht nur das schriftstellerische Werk, sondern auch die kämpferische Betätigung in Wort und<br />

Schrift im Interesse der Neuerung des deutschen Volkes“ würdigen (ebd., S. 332). Ausschlaggebend für die<br />

Wahl von JOSEFA BERENS-TOTENOHL als Preisträgerin 1936 ist auch die Stellungnahme ihres frühen Förderers<br />

und Parteigenossen Richard Euringer (NSDAP) gewesen (ebd., S. 333).

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