daunlots 60 - Sauerlandmundart
daunlots 60 - Sauerlandmundart
daunlots 60 - Sauerlandmundart
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
25<br />
Dokumentation von zwei Primärquellen<br />
Josefa Berens-Totenohl beim BDM<br />
(Heimatblätter Olpe Mai-Juni 1938)<br />
9. Textdokumentation<br />
Josefa Berens-Totenohl: „Wir in der Heimat“ (1939)<br />
Es ist Krieg. Unsere Männer, Väter und Söhne stehen im Felde. In Polen haben sie ein Werk<br />
getan, wie noch keines getan wurde in der Geschichte. Zu groß ist es und zu kühn, als daß wir<br />
von hier aus Worte dazu reden dürften. Das aber ist heute schon sichtbar: in den wenigen<br />
Wochen des Kampfes ist über unser Heer ein Ruhm aufgegangen, der fortdauern wird durch<br />
alle Zeiten.<br />
Besitz stirbt,<br />
Sippen sterben,<br />
du selbst stirbst wie sie.<br />
Eines weiß ich,<br />
das ewig lebt:<br />
der Toten Tatenruhm.<br />
So sprechen unsere Vorfahren vom heldischen Mann. Heute ist es in unserm Volke nicht<br />
anders. Und wir? Wir in der Heimat? Wir Frauen? Hat an diesem großen Kampfe, an diesem<br />
gewaltigen Geschehen, das die Neuordnung der Gesetze der Völker einleitet, nur der Mann<br />
seinen Anteil? Wird einzig an der Front draußen der Kampf geführt? Ist es uns versagt, auch<br />
unsern Anteil zu leisten am großen Werk? Dann würde das Leben ein ungleich Ding sein, ein<br />
Ding ohne Mitte, ein Gesetz ohne Ganzheit, eine Waage mit nur einer Schale.<br />
Auch wir haben unsern vollen Teil. Wir wollen ihn auch haben, unsern Teil am Opfer, an der<br />
Not und dem Leid, wie auch an dem Stolz und dem Glück des Sieges, anders müßte der<br />
deutsche Mann uns verachten.<br />
Den ersten und größten Teil leisten die Frauen und Mütter, die ihre Männer und Söhne<br />
hergeben zum Kampf. Das ist schwer, denn mit dem Vater ihrer Kinder, mit dem Sohne, der<br />
von ihr geht, wandert die Liebe der Frau, der Mutter fort. Alle Wege geht sie mit ihm in<br />
dunkler sorgenvoller Nacht, alle Gefahren durchleidet sie mit ihm und stirbt wohl hundertmal<br />
einen Tod, wenn es das Schicksal so bestimmt. Wie die Alten unseres Volkes in früher Zeit, so