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daunlots 60 - Sauerlandmundart

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analysieren zu müssen, die in dem >zugewanderte[n] stammesfremde[n]<br />

Ostgalliziertum, das als Schmarotzerpflanze den deutschen Baum überwuchert, ihm Saft<br />

und Kraft entzieht und seine Eigenart allmählich tötet,“ liege. Zwar waren diese<br />

Gedanken nicht neu, fanden aber in ihrer Wendung vom Rassekundlichen zum<br />

Rasseseelischen durch Kahles Rezeption größere Verbreitung und auch Akzeptanz in<br />

weiten Kreisen der Bevölkerung.“<br />

Illustrationen von Hans Slavos zu Maria Kahles Reimdichtung<br />

„Judas“ (Volksvereins-Verlag Mönchengladbach 1926)<br />

Von judenfeindlichen Mustern durchzogen ist übrigens schon MARIA KAHLES Versdichtung<br />

„Judas“ von 1928, deren Buchillustrationen einen sehr drastischen Antisemitismus bezeugen.<br />

Noch 1967 wird die Dichterin in einer Erzählung für den Heimatkalender ganz „arglos“ den<br />

antisemitisch kontaminierten Brauch der „Judas-Verbrennung“ (Bürger 2012a, 590-<strong>60</strong>0)<br />

wieder aufgreifen: „Am Abend des ersten Ostertages machte Werner sich mit Trude auf den<br />

Weg zu einer hochgelegenen Straße über dem Tal, von der man eine weite Schau hatte auf die<br />

Feuer, die von den Bergköpfen flammten. Hier waren sie früher am Osterabend oft gegangen.<br />

>Kennst du noch das Lied vom Judas, vom Strohmann, der auf dem Osterfeuer verbrannt<br />

wird?< fragte Werner. Trude sagte: >Man singt es nicht mehr, es ist vergessen. Ich weiß nur

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