Download - FESG - Technische Universität München
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54 KAPITEL 3: MIDDLEWARE ALS ELEMENTARE KOMMUNIKATIONSBASIS<br />
Kriterium:<br />
Anzahl umgesetzter Komponenten<br />
Damit stellt sich die Frage, auf welcher CORBA -Implementierung aufgesetzt<br />
wird. Dies spielt grundsätzlich zwar nur eine untergeordnete Rolle, da meist verschiedene,<br />
standardkonforme Implementierungen austauschbar sind, trotzdem gibt<br />
es kleine Unterschiede (z.B. bzgl. der Anzahl umgesetzter Dienste, Methoden- und<br />
Klassenaufbau, Aufrufparameter des ORB , etc.). So sollte ein Kriterium auch der<br />
gebotene Umfang an standardisierten Einzelkomponenten sein.<br />
Kriterium:<br />
Ein entscheidendes Kriterium im Rahmen dieser Arbeit ist die freie Verfügbar-<br />
Open Source keit des Codes im Sinne von „Open-Source“, da damit der komplette Quelltext zur<br />
Verfügung steht. Aufgrund dieser Festlegung kann bereits eine Auswahl getroffen<br />
werden, bei welcher die kommerziellen Produkte (z.B. ORBacus, VisiBroker,<br />
Orbix, etc.) ausscheiden. Die verbleibenden freien Produkte werden mittels nachfolgender,<br />
im Jahre 2001 vorliegender Tabelle 3.1 auf Seite 53 hinsichtlich der<br />
umgesetzten Zusatzdienste und Standardkonformität bewertet26 . Mit eingetragen<br />
sind die im Jahre 2004 erneut überprüften Vermerke27 , wodurch die Weiterentwicklungen<br />
sichtbar werden (eine komplette Übersicht befindet sich im Anhang C<br />
auf Seite 223).<br />
Kriterium:<br />
Die meisten Implementierungen unterstützen die Programmiersprachen C++<br />
Unterstütztung von C++ und Java. Da die OMG bei ihren Vorgaben in etwa die Strukturen von C++ als<br />
Grundlage nahm und so auch die Sprachabbildung ideal umgesetzt ist, bietet sich<br />
der Einsatz von C++ an (vgl. Abschnitt 3.2.3 auf Seite 49). Bei heute gängigen<br />
C/C++-Compilern handelt es sich um sehr hoch entwickelte und gut funktionierende<br />
Werkzeuge. Im Hinblick auf Umfang und benötigte Funktionalität sind insbesondere<br />
MICO Is CORBA (MICO) und ACE /TAO zu nennen, welche in den<br />
höheren Versionen als am besten geeignet erscheinen.<br />
MICO: Minimalistischer Imple- MICO stand ursprünglich für „Mini CORBA“. Es wurde federführend von<br />
mentierungsansatz Kay Römer und Arno Puder entwickelt, um eine Grundlage für ein praxisnahes<br />
Lehrbuch zum Thema Middleware für verteilte Systeme zu schaffen. Durch die<br />
Open-Source-Mitarbeit entstand aus dem minimalistischen Ansatz eine komplette<br />
CORBA -Implementierung, so dass als Akronym MICO Is CORBA (MICO ) gewählt<br />
wurde28 . Es handelt sich aber immer noch um einen kompakt gehaltenen<br />
Lösungsansatz, welcher sich komplett an den Standard hält und deshalb auch als<br />
Beispielimplementierung von der OMG anerkannt wird. MICO basiert auf allgemeinen<br />
Bibliotheken in C++. Das klare Design setzt nur wirklich für CORBA benötigte<br />
Elemente um und ist ideal für erste, experimentelle Applikationen geeignet.<br />
Die Quellen selbst sind frei verfügbar und unterstützen diverse Plattformen (z.B.<br />
Sun Solaris, IBM, AIX, HP-UX, Linux, Digital Unix, Ultrix, Windows NT und<br />
Pocket PC-Systeme) 29 .<br />
TAO: Implementierung zur Lösung<br />
von Optimierungsproblemen<br />
TAO hingegen steht für „The ACE Object Request Broker“. Die ersten Entwicklungen<br />
dazu entstanden infolge der Erstellung einer Dissertation im Zusammenhang<br />
mit dem Design und der Performanzoptimierung für parallel arbeitende<br />
Protokollstacks, wozu eine Umgebung mit Namen ACE geschaffen wurde. Mit dieser<br />
löste Douglas C. Shmidt zwei Anfang der 90er Jahre existierende Problematiken:<br />
26 vgl. dazu [PUDPRO01]<br />
27 vgl. dazu [PUDPRO04]<br />
28 vgl. [ROEM01]<br />
29 vgl. [WEB602]