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Vom Fremdsprachenlernen in der Grundschule zum ...

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− Möglichst viele Materialien und Texte sprechen die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler thematisch so<br />

sehr an bzw. haben e<strong>in</strong>e so starke persönliche Relevanz, dass sie die Inhalte verstehen und<br />

sich auch dazu äußern wollen. Gespräche im Unterricht s<strong>in</strong>d persönlich bedeutsam.<br />

− Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler verwenden das von ihnen <strong>in</strong> dem o.a. S<strong>in</strong>n Verstandene<br />

(comprehended <strong>in</strong>put) <strong>zum</strong> Aufbau ihrer fremdsprachlichen Kompetenz. Dabei wirken das Verstehen<br />

des Inhalts, <strong>der</strong> Funktion des Textes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Äußerung (ggf. situativ gebunden) und<br />

das Verstehen <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> lexikalischen und grammatischen Elemente im Lernenden zusammen.<br />

− Bei den Äußerungen <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler kommt es <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie darauf an, dass sie<br />

verstehbar s<strong>in</strong>d (comprehensible output). Für solche Äußerungen bekommen sie Zeit und behutsame,<br />

ermutigende Hilfestellung. Es ist entscheidend, dass sie die Formulierung ihrer eigenen<br />

Gedanken wagen. Je mehr sie selbst sprechen, desto mehr Rückmeldungen und damit zusätzlichen<br />

Input erhalten sie, z. B. <strong>in</strong> Form impliziter Korrektur o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bewusstmachung <strong>der</strong><br />

sprachlichen und kommunikativen Gleichmäßigkeiten.<br />

− Der Unterricht bietet kont<strong>in</strong>uierlich die Möglichkeit, Strategien des Sprachgebrauchs und des<br />

Sprachlernens sowie Lerntechniken zu erwerben und zu üben. Lerntechniken, die die Aufnahme<br />

und das Behalten neuen Lernstoffes erleichtern, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>dividuell unterschiedlich effizient. Die<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler müssen angeleitet werden, die für sie hilfreichen Verfahren herauszuf<strong>in</strong>den<br />

und ihr Repertoire ständig zu erweitern.<br />

Beim natürlichen Spracherwerb müssen die Lernenden die Sprache zur Regelung ihres täglichen<br />

Lebens und zur sozialen Interaktion e<strong>in</strong>setzen. Auch wenn sich die schulische Lernsituation davon<br />

erheblich unterscheidet, müssen die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler Gelegenheit bekommen, die neue<br />

Sprache als Mittel <strong>zum</strong> sprachlichen Handeln zu erfahren. Das verlangt Handlungsorientierung und<br />

ganzheitliche Ausrichtung des Unterrichts. Dieses kann unter dem Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Öffnung des Unter-<br />

richts <strong>in</strong> die Lebenswelt bzw. <strong>der</strong> Here<strong>in</strong>nahme <strong>der</strong> Lebenswelt <strong>in</strong> den Unterricht geschehen.<br />

Beim Erwerb e<strong>in</strong>er neuen Sprache spielen Fehler e<strong>in</strong>e große Rolle. Gerade durch Fehler, die zu<br />

kommunikativem Misserfolg führen o<strong>der</strong> die <strong>in</strong> <strong>der</strong> richtigen Weise korrigiert werden, erfahren die<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, dass bestimmte Formen und Regeln, die sie bei <strong>der</strong> Verarbeitung von<br />

Äußerungen, Texten, Erklärungen und Regelformulierungen gelernt haben, falsch, unvollständig<br />

o<strong>der</strong> nicht übertragbar s<strong>in</strong>d. Die Lernatmosphäre muss so se<strong>in</strong>, dass die Lernenden den Mut ha-<br />

ben, Fehler zu machen, und die Unterrichtenden müssen wissen, wann und wie sie Hilfen <strong>zum</strong><br />

„Verlernen“ des Falschen geben können.<br />

Etliche <strong>der</strong> dargelegten Pr<strong>in</strong>zipien <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Fremdsprachendidaktik werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Grund-<br />

schule verwirklicht. Der Übergang vom <strong>Fremdsprachenlernen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>zum</strong> Englischun-<br />

terricht im 5. Schuljahrgang sollte sich durch Kont<strong>in</strong>uität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Befolgung <strong>der</strong> als bedeutsam erwie-<br />

senen Pr<strong>in</strong>zipien auszeichnen.<br />

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