Systemhandbuch - Hogrefe Austria
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<strong>Hogrefe</strong> TestSystem <strong>Systemhandbuch</strong> 77<br />
Nicht immer muss die standardmässig zuerst angezeigte Norm für den jeweiligen Fall auch<br />
genau zutreffen, etwa wenn der Proband älter/jünger als die untersuchte Stichprobe ist (ab<br />
Version 3.7 erfolgt bei Inkongruenz eine Warnmeldung). Dies ist v.a. dann der Fall, wenn es<br />
nur Normen für Teilgruppen gibt, die aufgrund der Sozialdaten nicht automatisch ausgewählt<br />
werden können. In jedem Einzelfall ist daher das Zutreffen der Norm anhand der Norm-<br />
Informationen zu prüfen. In der Regel liegt nach einigen Anwendungen ausreichend Erfahrung<br />
vor, um die richtige Norm schnell zu finden.<br />
Nicht alle Merkmale sind in allen Normen verfügbar – beispielsweise können Gesamtwerte in<br />
allen, Einzelwerte nur in einzelnen Normen verfügbar sein. Es „fehlen“ dann bei der jeweiligen<br />
Anzeige die Normwerte. In der Regel ist dieser Fall im Test-Handbuch erläutert.<br />
Die „Skalenumrechnung“ erlaubt es Ihnen, die Normwerte der erfassten Norm „formal“ in<br />
eine andere Skala zu<br />
transformieren. Es<br />
werden grundsätzlich<br />
alle formal möglichen<br />
Transformationen ungeachtet<br />
ihrer Sinnhaftigkeit<br />
für den<br />
Merkmalsbereich angezeigt.<br />
Sie sind zwar<br />
immer formal richtig;<br />
dennoch sollte man<br />
vor allem dann eine<br />
für den Merkmalsbereich<br />
übliche Norm<br />
wählen, wenn Befunde<br />
weitergegeben werden.<br />
Damit ist klar,<br />
dass sich die Funktion<br />
vor allem an Diagnostiker<br />
wendet, die<br />
über die Adäquatheit<br />
der Normskala für<br />
Merkmalsbereiche informiert<br />
sind. Liegt dieses Wissen nicht vor, sollte immer bei der unter „Normwahl“ erscheinenden<br />
Normskala verblieben werden. Sie ist ausnahmslos immer dem Merkmalsbereich angemessen<br />
und – bei Vorliegen unterschiedlicher Normtabellen – auch die differenzierteste.<br />
Besonderheiten von Normwahl und Skalenumrechnung<br />
Normskalen unterscheiden sich hinsichtlich der möglichen Differenziertheit: Theoretisch hat<br />
jeder einzelne auftretende Rohwert einen spezifischen Prozentrang und z-Wert. Bei Stanine<br />
werden die Rohwerte dagegen nur neun diskreten Normwerten zugeordnet; T, SW, IQ liegen<br />
hinsichtlich der Differenziertheit dazwischen. Die Autoren nehmen teilweise zusätzliche Intervallbildungen<br />
in publizierten Normtabellen vor.<br />
Nicht alle möglichen Normwerte müssen tatsächlich Rohwerten zugeordnet sein. Vor allem<br />
bei nicht normalverteilten Rohwerten, die mittels Flächentransformation normalisiert worden<br />
sind, treten solche Fälle auf: Etwa bei seltenen Symptomen, wo 50% der Personen keine<br />
Ausprägung angeben, wird der Rohwert 0 dann dem Prozentrang 50 und damit z.B. dem<br />
Stanine 5 zugeordnet (es wird immer derjenige Normwert zur Beschreibung des entsprechenden<br />
Rohwertbandes verwendet, der z = 0 am nächsten liegt). Im genannten Falle<br />
sind Stanine 1 bis 4 nicht definiert. Dieser Effekt kann auch dazu führen, dass ein Rohwert<br />
den Normwert a, ein nur um einen Punkt grösserer gleich einen Normwert grösser als a + 1<br />
erhält.