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Diskriminierendes „Ethnic Profiling“ erkennen und vermeiden: ein ...

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<strong>Diskriminierendes</strong> <strong>„Ethnic</strong> Profi ling“ <strong>erkennen</strong> <strong>und</strong> <strong>vermeiden</strong>: <strong>ein</strong> Handbuch<br />

3. Aus <strong>ein</strong>em diskriminierenden<br />

Ethnic Profi ling resultierende<br />

Probleme für die Polizeiarbeit<br />

<strong>und</strong> die gem<strong>ein</strong>schaften<br />

Ein Profi ling, das auf den weitgefassten Kategorien Rasse, ethnische<br />

Zugehörigkeit oder Religion basiert, kann mehrere Nachteile haben. Die größte<br />

Schwierigkeit aus Sicht der Strafverfolgung ist die eventuelle Belastung der<br />

Beziehungen zu Minderheitengem<strong>ein</strong>schaften. ( 32 ) Diese wiederum kann<br />

wirksame Methoden der Polizeiarbeit schwächen, die auf die Zusammenarbeit<br />

mit der Öff entlichkeit angewiesen sind, <strong>und</strong> ferner kann es zu <strong>ein</strong>er Verbitterung<br />

unter den betroff enen Gem<strong>ein</strong>schaften kommen. Außerdem bestehen Zweifel<br />

an der tatsächlichen Wirksamkeit <strong>ein</strong>es breitgefassten Profi ling für das Aufdecken<br />

von Straftaten, d. h. daran, ob mit ihr tatsächlich die Erfolgs- bzw. sogenannte<br />

„Treff erquote“ bei Polizeikontrollen <strong>und</strong> Durchsuchungen erhöht wird. In diesem<br />

Kapitel wird zunächst die EU-MIDIS-Studie vorgestellt. Anschließend werden<br />

anhand der Ergebnisse dieser Studie bestimmte Punkte illustriert, bevor diese<br />

Themen dann <strong>ein</strong>zeln untersucht werden.<br />

Vorab soll jedoch darauf hingewiesen werden, dass gegen die<br />

Strafverfolgungsbehörden vorgegangen werden kann, wenn <strong>ein</strong> Profi ling auf<br />

diskriminierende <strong>und</strong> unrechtmäßige Weise erfolgt. Möglichkeiten sind hierbei<br />

die interne Überwachung durch Beschwerdestellen der Polizei, die normale Zivil-<br />

oder Strafgerichtsbarkeit sowie spezialisierte Beschwerdestellen, die sich dem<br />

Schutz vor Diskriminierung widmen. Dieser Prozess kann die Ressourcen, die<br />

Moral <strong>und</strong> die Arbeit der Polizei belasten.<br />

3.1. Die EU-MIDIS-Studie<br />

Ein Teil der Daten für dieses Kapitel ist der von der FRA ausgeführten Studie<br />

zu Minderheiten <strong>und</strong> Diskriminierung in der europäischen Union (European<br />

Union Minorities and Discrimination Survey) – kurz EU-MIDIS Studie genannt –<br />

entnommen. Neben den im vorliegenden Handbuch präsentierten Ergebnissen<br />

( 32 ) Siehe OSZE (2006).<br />

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