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Diskriminierendes „Ethnic Profiling“ erkennen und vermeiden: ein ...

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<strong>Diskriminierendes</strong> <strong>„Ethnic</strong> Profi ling“ <strong>erkennen</strong> <strong>und</strong> <strong>vermeiden</strong>: <strong>ein</strong> Handbuch<br />

Was lässt sich aus den Ergebnissen von EU-MIDIS über die Erfahrungen der<br />

Minderheits- <strong>und</strong> der Mehrheitsbevölkerung bei Polizeikontrollen lernen? Bei der<br />

Untersuchung der Ergebnisse der Studie für diejenigen zehn Mitgliedstaaten, in<br />

denen <strong>ein</strong>e Kontrollgruppe von Personen aus der Mehrheitsbevölkerung befragt<br />

wurde, die in derselben Gegend wohnte wie die befragten Personen aus den<br />

Minderheitsgruppen, lässt sich <strong>ein</strong>e Reihe von Unterschieden in Bezug auf Umfang,<br />

Häufi gkeit <strong>und</strong> Art der erlebten Polizeikontrollen aufzeigen. Einige Beispiele:<br />

• Anzahl der angehaltenen Personen – siehe Abbildung 1:<br />

– Generell wurden von der Polizei mehr Mitglieder von Minderheitsgruppen<br />

angehalten als Personen der Mehrheitsbevölkerung.<br />

– Im Durchschnitt wurden in den zehn Mitgliedstaaten in den letzten<br />

zwölf Monaten von der Polizei 28 % der Minderheiten angehalten; dem<br />

gegenüber stehen 20 % der Mehrheitsbevölkerung.<br />

– In sieben der zehn Mitgliedstaaten wurden Angehörige von Minderheiten<br />

häufi ger angehalten als die Mehrheitsbevölkerung.<br />

• Häufi gkeit der Polizeikontrollen – siehe Abbildung 2:<br />

– Generell wurden Mitglieder von Minderheitsgruppen, die von der<br />

Polizei angehalten wurden, in <strong>ein</strong>em Zeitraum von zwölf Monaten öfter<br />

angehalten als die Mehrheitsbevölkerung.<br />

– Betrachtet man diejenigen Gruppen, die angaben, dass sie in den<br />

letzten zwölf Monaten dreimal oder häufi ger von der Polizei angehalten<br />

wurden, stellt man fest, dass es sich in dieser Kategorie ausschließlich um<br />

Minderheitsgruppen handelt.<br />

• Umstände <strong>und</strong> Art der Polizeikontrollen: ( 35 )<br />

– Zwischen 70 <strong>und</strong> 98 % der befragten Mehrheitsbevölkerung befanden<br />

sich in <strong>ein</strong>em Privatfahrzeug, als sie angehalten wurden. Im Vergleich dazu<br />

variiert die Wahrsch<strong>ein</strong>lichkeit, in <strong>ein</strong>em Privatfahrzeug angehalten zu<br />

werden, beträchtlich zwischen den verschiedenen befragten Minderheiten;<br />

dabei war es für mehr befragte Angehörige von Minderheiten als<br />

befragte Angehörige der Mehrheitsbevölkerung wahrsch<strong>ein</strong>lich, dass<br />

sie in <strong>ein</strong>em öff entlichen Verkehrsmittel oder auf der Straße angehalten<br />

wurden, was für sich betrachtet <strong>ein</strong>e Situation darstellt, in der mit größerer<br />

Wahrsch<strong>ein</strong>lichkeit <strong>ein</strong>e Profi lbildung erfolgt, da Personen besser zu sehen<br />

sind, wenn sie sich nicht in <strong>ein</strong>em Fahrzeug befi nden.<br />

– Insgesamt waren Befragte aus der Mehrheitsbevölkerung tendenziell der<br />

M<strong>ein</strong>ung, dass sich die Polizei bei der Kontrolle ihnen gegenüber respektvoll<br />

verhalten hatte, während mehr Befragte, die <strong>ein</strong>er Minderheit angehörten,<br />

angaben, dass sich die Polizei ihnen gegenüber respektlos verhalten hatte.<br />

( 35 ) Siehe FRA (2010) „Polizeikontrollen <strong>und</strong> Minderheiten“, EU-MIDIS – Daten kurz gefasst Nr. 4, Luxembourg:<br />

Amt für Veröff entlichungen.<br />

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