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Diskriminierendes „Ethnic Profiling“ erkennen und vermeiden: ein ...

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<strong>Diskriminierendes</strong> <strong>„Ethnic</strong> Profi ling“ <strong>erkennen</strong> <strong>und</strong> <strong>vermeiden</strong>: <strong>ein</strong> Handbuch<br />

FALLSTUDIE 2: FRANKREICH<br />

Wie fühlen Sie sich nach dieser Kontrolle?<br />

„Das ist ziemlich entmutigend.“<br />

„Das ist ungerecht, es werden immer dieselben angehalten: Schwarze <strong>und</strong> Araber.“<br />

„Hier herrschen Ungerechtigkeit <strong>und</strong> Diskriminierung; die Auswirkungen<br />

werden in den Vororten zu spüren s<strong>ein</strong>.“<br />

„Ich wurde wegen m<strong>ein</strong>es Aussehens angehalten; ich hätte nicht übel Lust,<br />

ihnen <strong>ein</strong>e Ohrfeige zu verpassen.“<br />

„Das geht in Ordnung, sie machen nur ihre Arbeit.“<br />

„Das sind Mistkerle.“<br />

„Es ist widerlich, die Leute werden wegen ihres Aussehens angehalten.“<br />

„Für die Polizei steckt unter jeder Baseball-Kappe <strong>ein</strong> Krimineller. Ich sehe<br />

<strong>ein</strong>, dass sie nur ihre Arbeit machen, aber die meisten Verbrecher tragen<br />

<strong>ein</strong>en Anzug. Als es noch <strong>ein</strong>e Gem<strong>ein</strong>depolizei gab, da hat man noch mehr<br />

mit<strong>ein</strong>ander geredet.“<br />

„Sie machen bloß ihre Arbeit.“<br />

„Das ist schlicht <strong>und</strong> <strong>ein</strong>fach Rassismus.“<br />

„Das ist in Ordnung – es ist nun mal die Aufgabe der Polizei, Leute anzuhalten.“<br />

„Sie haben mich vermutlich angehalten, weil ich das falsche Aussehen habe.“<br />

„Mir machen die Kontrollen nichts aus – sie kommen ständig vor.“ ( 51 )<br />

Die beiden folgenden Fallstudien zeigen weiter gefasste Einstellungen unter<br />

der breiten Öff entlichkeit, unter Minderheiten, unter angehaltenen <strong>und</strong><br />

durchsuchten Personen sowie unter den Beamten in vier Ländern.<br />

FALLSTUDIE 3: VEREINIGTES KÖNIGREICH<br />

Die M<strong>ein</strong>ung der Öff entlichkeit zu Kontrollen <strong>und</strong> Durchsuchungen<br />

In <strong>ein</strong>er für das Innenministerium des Ver<strong>ein</strong>igten Königreichs durchgeführten<br />

Studie wurden Personen aus sämtlichen ethnischen Gruppen befragt, <strong>und</strong> sie<br />

alle beschrieben die Erfahrungen bei <strong>ein</strong>er Polizeikontrolle <strong>und</strong> Durchsuchung<br />

auf ähnliche Weise. Egal wie fl üchtig <strong>ein</strong>e Kontrolle <strong>und</strong> Durchsuchung auch<br />

durchgeführt wurde, sie wurde als aufdringlich, unangenehm <strong>und</strong> potenziell Angst<br />

<strong>ein</strong>fl ößend empf<strong>und</strong>en. Personen, die regelmäßig angehalten wurden, fühlten<br />

sich als Opfer der Polizei. Dies galt insbesondere für die befragten Schwarzen <strong>und</strong><br />

Asiaten, die den Eindruck hatten, häufi ger angehalten zu werden als Weiße <strong>und</strong><br />

ausschließlich aufgr<strong>und</strong> ihrer ethnischen Herkunft ausgewählt zu werden.<br />

Obwohl generell Unterstützung <strong>und</strong> Verständnis für den Wert von Kontrollen <strong>und</strong><br />

Durchsuchungen herrschte, sorgten diese jedoch bei schlechter Durchführung für<br />

( 51 ) Diese Studie zu Kontrollen <strong>und</strong> Durchsuchungen wurde in mehreren Pariser U-Bahn-Stationen<br />

durchgeführt. Siehe OPEN SOCIETY JUSTICE INITIATIVE (2009), „Profi ling Minorities: A study of Stop and Search<br />

Practices in Paris“, S. 36.<br />

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