Diskriminierendes „Ethnic Profiling“ erkennen und vermeiden: ein ...
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<strong>Diskriminierendes</strong> <strong>„Ethnic</strong> Profi ling“ <strong>erkennen</strong> <strong>und</strong> <strong>vermeiden</strong>: <strong>ein</strong> Handbuch<br />
sollten sie diese Beschreibung nicht als Gr<strong>und</strong>lage für Operationen wie<br />
Kontrollen <strong>und</strong> Durchsuchungen verwenden, da sie wahrsch<strong>ein</strong>lich <strong>ein</strong>e<br />
große Zahl unschuldiger Personen anhalten würden, die zufällig ebenfalls<br />
diese Merkmale aufweisen. Für ihre Untersuchung sollten sie sich vielmehr um<br />
konkrete operative Erkenntnisse bemühen.<br />
„Detaillierte Profi le, die auf Faktoren basieren, für die Statistiken<br />
belegen, dass sie mit <strong>ein</strong>em bestimmten kriminellen Verhalten<br />
in Beziehung stehen, können wirksame Instrumente s<strong>ein</strong>, um<br />
die begrenzten Ressourcen der Strafverfolgung zielgerichteter<br />
<strong>ein</strong>zusetzen.“<br />
Sonderberichterstatter der Ver<strong>ein</strong>ten Nationen für die Förderung<br />
<strong>und</strong> den Schutz der Menschenrechte bei der Bekämpfung des<br />
Terrorismus, Sch<strong>ein</strong>in 2007, Randnummer 33.<br />
Gute aus der Aufklärungsarbeit herrührende Erkenntnisse können ebenfalls<br />
das Risiko <strong>ein</strong>es unrechtmäßigen diskriminierenden Profi ling mindern. Wenn<br />
Strafverfolgungsmaßnahmen auf konkreten, zeitlich relevanten Erkenntnissen<br />
basieren, sind sie mit größerer Wahrsch<strong>ein</strong>lichkeit objektiv <strong>und</strong> basieren mit<br />
geringerer Wahrsch<strong>ein</strong>lichkeit auf Stereotypen. Wenn den Beamten rechtzeitig<br />
detaillierte Erkenntnisse zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise bei<br />
Einsatzbesprechungen zu Beginn jeder Schicht, dürfte die Ermessensfreiheit<br />
<strong>ein</strong>geschränkt werden <strong>und</strong> die Beamten verfügen über Vorgaben, wie sie ihre<br />
Befugnisse konkreter bei den aktuellen Straftatenmustern <strong>und</strong> ermittelten<br />
Sicherheitsproblemen <strong>ein</strong>setzen können. Die Qualität <strong>und</strong> die Nutzung von<br />
Erkenntnissen, welche sich auf verhaltensbedingte Faktoren stützen, werden<br />
am wirksamsten verbessert, wenn dies mit <strong>ein</strong>er verstärkten Aufsicht <strong>und</strong><br />
Überwachung <strong>ein</strong>hergeht, wie die Beamten von ihren Befugnissen Gebrauch<br />
machen.<br />
4.6. Begegnungen von guter „Qualität“<br />
Wie in Kapitel 3 erläutert wurde, kann all<strong>ein</strong> das Gebrauchmachen von<br />
Befugnissen für das Anhalten <strong>und</strong> Durchsuchen von Personen negative<br />
Gefühle in der Öff entlichkeit wecken. Daher sollte sichergestellt werden, dass<br />
<strong>ein</strong> unnötiges Zusammentreff en zwischen der Polizei <strong>und</strong> der Bevölkerung<br />
möglichst minimiert wird, dass der Prozess transparent ist <strong>und</strong> dass die<br />
Bevölkerung respekt- <strong>und</strong> würdevoll behandelt wird. Britischen Forschungen<br />
zufolge sorgen sich kontrollierte Personen wegen der Häufi gkeit, mit der sich die<br />
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