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Diskriminierendes „Ethnic Profiling“ erkennen und vermeiden: ein ...

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<strong>Diskriminierendes</strong> <strong>„Ethnic</strong> Profi ling“ <strong>erkennen</strong> <strong>und</strong> <strong>vermeiden</strong>: <strong>ein</strong> Handbuch<br />

Beamten durchgeführten Kontrollen sowie <strong>ein</strong>e Schablone für die dem<br />

Beamten zu stellenden Fragen generiert. Die leitenden Beamten haben zudem<br />

<strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>schlägige Ausbildung erhalten <strong>und</strong> müssen den betreff enden Beamten<br />

befragen. Sie erstellen <strong>ein</strong>en Bericht zu allen Befragungen <strong>und</strong> sprechen darin<br />

Empfehlungen für Maßnahmen oder Nachschulungen aus.<br />

Die Quote der statistisch signifi kanten Unverhältnismäßigkeit ist bei den<br />

Beamten, die ermittelt <strong>und</strong> befragt wurden, sowie bei den entsprechenden<br />

Polizei<strong>ein</strong>heiten als Ganzes zurückgegangen. Anhand der Daten können<br />

die Vorgesetzten regelmäßig Gespräche mit den Beamten führen, <strong>und</strong> den<br />

Beamten ist nicht nur bewusst, dass die von ihnen durchgeführten Kontrollen<br />

<strong>ein</strong>er genauen Überprüfung unterzogen werden, sondern dass sie auch <strong>ein</strong>e<br />

etwaige Unverhältnismäßigkeit begründen müssen. Ergänzend zum Fokus auf<br />

<strong>ein</strong>zelne Beamten wurden die Protokolle zur Auswertung der Auswirkungen<br />

auf die Gem<strong>ein</strong>schaft verbessert, so dass bei der Planung von Operationen<br />

deren mögliche Auswirkung auf die Öff entlichkeit berücksichtigt wird <strong>und</strong> die<br />

Beamten entsprechend instruiert werden.<br />

FALLSTUDIE 13: VEREINIGTES KÖNIGREICH<br />

Metropolitan Police Service in London: System „Operation Pennant“<br />

Im Oktober 2006 führte der Metropolitan Police Service in London „Operation<br />

Pennant“ <strong>ein</strong>, <strong>ein</strong> internes Erfassungssystem, mit dem <strong>ein</strong> unverhältnismäßiger<br />

Gebrauch von Kontroll- <strong>und</strong> Durchsuchungsbefugnissen reduziert werden<br />

soll, indem die Londoner Polizeibezirke mit den schlechtesten Ergebnissen<br />

zur Verantwortung gezogen werden. Für den Leistungsrahmen des Systems<br />

werden hauptsächlich fünf Aspekte in Zusammenhang mit der Nutzung dieser<br />

Befugnisse untersucht:<br />

– die Anzahl der Kontrollen <strong>und</strong> Durchsuchungen,<br />

– die Festnahmequote,<br />

– die Tatsache, ob die von der kontrollierten Person angegebene ethnische<br />

Zugehörigkeit auf dem Formular erfasst wurde,<br />

– das rechtzeitige Einspielen der Daten aus den Formularen der Kontrollen in<br />

die zentrale Datenbank <strong>und</strong><br />

– die ethnische Unverhältnismäßigkeit bei Durchsuchungen von Londoner<br />

Bürgern.<br />

Jede Variable wird gemäß ihrer Bedeutung gewichtet, <strong>und</strong> die Software<br />

generiert <strong>ein</strong>e Rangliste für die Leistung der 37 Stadtbezirke Londons.<br />

Vierteljährlich müssen die fünf Stadtbezirke mit der schlechtesten Leistung<br />

<strong>ein</strong>en Fragebogen zur Eigenbewertung ausfüllen, damit Strategien <strong>und</strong><br />

Praktiken aufgezeigt werden, die möglicherweise <strong>ein</strong>e unverhältnismäßige<br />

Auswirkung haben. Anschließend müssen die Polizisten der betreff enden<br />

Stadtbezirke ihre Leistung gegenüber der Zentralbehörde – der Metropolitan<br />

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