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Diskriminierendes „Ethnic Profiling“ erkennen und vermeiden: ein ...

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<strong>Diskriminierendes</strong> <strong>„Ethnic</strong> Profi ling“ <strong>erkennen</strong> <strong>und</strong> <strong>vermeiden</strong>: <strong>ein</strong> Handbuch<br />

4. Bekämpfung <strong>ein</strong>es<br />

diskriminierenden Ethnic Profi ling<br />

In diesem Kapitel werden Maßnahmen erörtert, die <strong>ein</strong>en Beitrag dazu leisten<br />

können, die Gefahr auszuschließen, dass es zu <strong>ein</strong>em diskriminierenden Ethnic<br />

Profi ling kommt oder dass der Eindruck <strong>ein</strong>es solchen Profi ling entsteht.<br />

Derartige Maßnahmen können sowohl auf Leitungs- als auch auf operativer<br />

Ebene ergriff en werden <strong>und</strong> umfassen die Folgenden: Erteilung <strong>ein</strong>deutiger<br />

Anweisungen an die Beamten; Schulungen, in denen die Beamten gute<br />

Beziehungen zu den Gem<strong>ein</strong>schaften entwickeln können; Aufzeichnungen<br />

zur Verwendung der Kontroll- <strong>und</strong> Durchsuchungsbefugnisse, verb<strong>und</strong>en<br />

mit angemessener interner Überwachung <strong>und</strong> Beschwerdemechanismen,<br />

um diskriminierende Praktiken der Polizei aufzudecken <strong>und</strong> zu korrigieren;<br />

Verwendung geeigneter aus der Aufklärungsarbeit gewonnener Erkenntnisse<br />

<strong>und</strong> insbesondere guter Verdächtigenbeschreibungen.<br />

Eine Reihe weiter gefasster Strategien der Polizeiarbeit wird im vorliegenden<br />

Dokument nicht erörtert, anzumerken ist jedoch, dass es allgem<strong>ein</strong> hilfreich<br />

s<strong>ein</strong> kann, durch die Polizeiarbeit gute Beziehungen in der Gem<strong>ein</strong>schaft<br />

zu pfl egen – insbesondere mit Minderheiten, die sich bereits verdächtigt<br />

fühlen –, um Vertrauen <strong>und</strong> Zusammenarbeit zu fördern. Langfristig ist dies<br />

auch wichtig, um etwaige Vorurteile <strong>ein</strong>zelner Beamter zu zerstreuen <strong>und</strong><br />

etwaige falsche Stereotypen auszuräumen. Im Rahmen <strong>ein</strong>es solchen Ansatzes<br />

sollte das Augenmerk auch auf die Einstellungsstrategie gerichtet werden,<br />

um zu gewährleisten, dass innerhalb der Strafverfolgungsbehörden alle<br />

Gem<strong>ein</strong>schaften vertreten sind.<br />

Dieses kurze Handbuch verfolgt nicht die Absicht, <strong>ein</strong>e umfassende<br />

Profi lbildungsstrategie für die Polizei vorzulegen. Es versucht vielmehr,<br />

<strong>ein</strong>führende Informationen bereitzustellen, um zu Diskussionen <strong>und</strong><br />

Maßnahmen in denjenigen Mitgliedstaaten anzuregen, in denen dieses Thema<br />

unzureichende Beachtung fi ndet.<br />

4.1. Eindeutige Anweisungen für Beamte<br />

Angesichts der Schwierigkeit zu <strong>erkennen</strong>, wann die Verwendung von ethnischer<br />

Zugehörigkeit, Rasse oder Religion diskriminierend oder unrechtmäßig ist, sind<br />

<strong>ein</strong>deutige Anweisungen seitens der Vorgesetzten besonders wichtig. Beamte<br />

in Führungspositionen müssen gegenüber den ihnen unterstellten Beamten<br />

klarstellen, wann es zulässig ist, sich auf rassische, ethnische oder religiöse<br />

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