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zwei flüchtige begegnungen - Ein bisschen Meia

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<strong>Ein</strong>e Stunde wie ein Zeitalter<br />

Die als mein Stammlokal fungierende Kneipe lag an der Rückseite des Stadthauses, am<br />

Beginn des Straßengewirrs der Altstadt und zwecks häufigen Besuchs derselben Gaststätte<br />

stellte es einen nicht zu unterschätzenden Vorteil dar, von der Innenstadt kommend nicht<br />

einen langen Weg durch die Gassen der Altstadt vor sich liegend zu haben, sondern nur den<br />

kurzen Gang durch die Tag und Nacht öffentlich zugängliche Stadthauspassage. An jeder<br />

Seite des Hauses befand sich eine Treppe zu selbiger, außerdem lag im Erdgeschoss eine<br />

Tiefgarage die per Rolltreppe vom ersten Stock leicht erreichbar war. Ebenfalls in der<br />

Passage lag ein von Glaswänden umschlossenes Foyer, das man durch <strong>zwei</strong> hydraulisch<br />

betriebene Schiebetüren - die eine Art von Schleuse bildeten - betreten konnte. Das Zentrum<br />

jenes Foyers war ein Thekenkarree, in dessen Mitte ein Schreibtisch stand und an dem<br />

immer eine Person saß. Tagsüber war es ein auskunftswilliger Angestellter der Verwaltung,<br />

welchen Besucher bei Fragen zu den einzelnen Ämtern der Stadt in den dreizehn darüber<br />

liegenden Stockwerken um Rat bitten konnten, des Nachts ein ziviler Wachmann der in<br />

erster Linie kontrollierende Funktionen wahrnahm.<br />

Auch die Punks hatten schnell den praktischen Nutzen der Lage bemerkt, als sie<br />

erkannten, dass die neue Kneipe, die bald ihr Stammlokal und damit eine Punkkneipe<br />

wurde, recht leicht von einer der Treppen erreicht werden konnte. Sehr zu Genugtuung der<br />

Punks hatte niemand etwas gegen ein Treffen im öffentlichen Bereich, es erfolgten keinerlei<br />

der ansonsten oft erlebten <strong>Ein</strong>wände gegen ein solches Verhalten, selbst von den dort<br />

offiziell beschäftigten Personen nicht. So war es nicht verwunderlich, dass sich<br />

buntgekleidete und mit Flaschenbier bewaffnete Leute dort am Wochenende trafen. Zumeist<br />

war dies vor der eigentlichen Gaststättenöffnung der Fall, aber manchmal sammelten sich<br />

die Punks bereits <strong>zwei</strong> Stunden vor der eigentlichen Öffnungszeit an jenem Ort und<br />

wanderten am frühen Abend geschlossen ab.<br />

Auch ich wusste, dass Freitags oder Samstags am späten Nachmittag/frühen Abend dort<br />

immer Punks in größerer Zahl zu treffen waren; an den anderen Tagen der Woche musste<br />

man dazu einen im Herzen der Innenstadt gelegenen Platz aufsuchen und auf anwesende<br />

Punks hoffen.<br />

Während ich auf die Treppe zuschritt, sah ich an meiner Rechten die dunkle Fassade<br />

eines Gebäudes aufragen, welches für mich mit Erinnerungen der besonderen Art verknüpft<br />

war. Es handelte sich um ein Fitnesscenter, dessen Trainingsraum im ersten Stock lag und in<br />

den vergangenen Wochen des Öfteren für einen Anblick gesorgt hatte der mir in Erinnerung<br />

blieb.

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