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zwei flüchtige begegnungen - Ein bisschen Meia

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Während er dies tat und mit einem Zug an der Pfeife die <strong>zwei</strong>te Runde einläutete,<br />

beobachtete ich ihn genau und machte mir Gedanken über seine Person.<br />

„Eigentlich sieht er noch fast genauso aus wie früher“, sinnierte ich. „Damals trug er<br />

zwar ständig eine buntbemalte Lederjacke aber den Schnauzbart und diese irgendwie<br />

komische Frisur hatte er schon als er in der Punkszene auftauchte… Echt seltsam die Haare,<br />

sehen aus wie gekämmt oder frisch gewaschen, überhaupt nicht wie sonst bei Punks…Na ja,<br />

egal, jedenfalls sieht man Presti nur noch selten, und Lederjacke und Springerstiefel trägt er<br />

überhaupt nicht mehr…“<br />

Fast automatisch presste ich meinen Mund gegen die Ansaugöffnung der mir<br />

dargebotenen Pfeife und reichte sie danach an Presti weiter. Schon während ich dieses tat<br />

verspürte ich eine typische Nachwirkung in Form von Hungergefühlen. Dass jene schon<br />

nach wenigen Sekunden auftraten verwunderte mich nicht sonderlich, hatte mir der erste<br />

Zug doch schon ausreichend Informationen über eine erwartbare Wirkungsintensität<br />

verschafft. So war es auch kein Wunder fast zwangsläufig an die im Auto liegenden Tüte<br />

mit meinen Lieblingsflips zu denken, die ich zwar frühestens auf der Fete oder besser noch<br />

erst später zu Hause essen wollte, aber für deren sofortigen Genuss ich aufgrund der<br />

extremen Empfindungslage mit ganzem Herzen eintrat.<br />

„Das ist tot, da kommt nix mehr“, meinte Presti, nachdem er das Feuerzeug an das<br />

Köpfchen gehalten und einen Probezug inhaliert hatte.<br />

Wir starrten einige mir wie Stunden vorkommende Minuten wortlos auf den Tisch, jeder<br />

mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Sven schien eine Art Grinsstarrkrampf zu haben,<br />

denn immerfort zeigte sein Gesicht ein gleiches und entrückt wirkendes Lächeln.<br />

„Scheißbullen“, unterbrach Sven plötzlich die Stille.<br />

Im Gegensatz zu Presti, dem keinerlei Reaktion anzumerken war, schaute ich Sven an<br />

und überlegte was er damit sagen wollte.<br />

„Wie kommt er jetzt auf Bullen?“, fragte ich mich in Gedanken. „Schließlich war doch<br />

heute noch keinerlei Ärger mit irgendwelchen Grünen und hier sind auch keine… Aber was<br />

noch nicht war kann ja noch kommen… Trotzdem glaube ich nicht auf der Rückfahrt<br />

welche zu treffen und angehalten zu werden… Da müssten wir echt Riesenpech haben,<br />

Sunnys Wohnung ist doch direkt am Anfang von Siegburg, da müssen wir nicht erst<br />

stundenlang durch die Gegend gurken… Hmn… Aber vielleicht dachte er an letztens, als<br />

wir in Troisdorf am Kaiserbau feierten, <strong>zwei</strong> Streifenwagen kamen und die Beamten einen<br />

von uns festnahmen?... Hmn… Die Party war aber echt gut, jedenfalls bis die Bullen kamen,<br />

200<br />

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