zwei flüchtige begegnungen - Ein bisschen Meia

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Individueller Lebensstil
„Nee, im Kopf habe ich sie nicht mehr, weil ich mir Zahlen so schlecht merken kann
und nicht benötigte Telefonnummern schnell vergesse. Früher, als wir noch fast jeden Tag
miteinander telefoniert haben war das anders, ich hatte mir die Nummer zwar mal auf einen
Zettel geschrieben, musste aber nicht mehr darauf schauen, nach kurzer Zeit waren die
Zahlen in meiner Murmel gespeichert. Jetzt ist die Nummer ist so wie ihr ganzer Kram weg.
Das meiste hat sie ja irgendwann abgeholt aber manchmal fand ich später noch etwas warf
es weg. Hauptsache keine Erinnerungen mehr an sie.“
„Hast du denn wenigstens den Zettel noch?“
„Den müsste ich noch haben, allerdings weiß ich nicht wo er ist. Seit Beate nicht mehr
hier hin kommt ist alles etwas durcheinander, ich finde auf die Schnelle nichts mehr. Gerade
so ein kleiner Zettel kann überall und nirgends sein. Es ist aber auch gut möglich, dass ich
ihn weggeschmissen habe wenn er irgendwo zwischen ihrem Krempel lag, dann kann ich ja
suchen bis ich schwarz werde.“
Paula schwieg enttäuscht und trennte sich von der Vorstellung, in Bälde eines ihrer
Lieblingslieder immer wann es ihr beliebte hören zu können, während ich Ländis
ausgewaschene Jeanshose kurz betrachte. Besonders einige wie aufgemalt wirkende dunkle
Flecken fand ich besonders interessant, die aber wohl nicht mit Absicht aufgebracht worden
waren, sondern Überbleibsel einer versehentlichen Verschmutzung darstellten.
„Warum hat Beate eigentlich Schluss gemacht?“, fragte ich und schaute ihn an.
„Genau weiß ich auch nicht, ich kann ja nur vermuten, da es wie aus heiterem Himmel
kam und meiner Meinung nach alles in Ordnung war. Ich glaube die Entfernung zwischen
uns hat sie stärker belastet als ich dachte, sie wohnte ja auf so einem Dorf und meinte
manchmal wie doof es wäre, dass ich soweit weg wäre. Sie sagte immer, dass sie lieber
einen Freund in der Nähe hätte, einen den sie öfter sehen könnte und ihr telefonieren nicht
richtig reichen würde. Als sie die Beziehung dann beendete meinte sie zwar irgendwas von
Auseinanderleben oder so, aber das glaubte ich nicht so richtig. Ich nahm eher an, dass sie in
ihrer Umgebung einen anderen Mann kennen gelernt hatte, sich in ihn verliebte, daran
dachte mit mir meistens nur telefonieren zu können und deshalb mit mir Schluss machte.
Aber so sind die Weiber ja, immer auf ihren Vorteil bedacht, verstecken sich hinter
angeblichen Gefühlen und denken eigentlich nur an sich selbst. Wenn man ihnen nicht mehr
nützlich ist wird man fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel, eine Frau beendet dann die
Beziehung und der Typ kann gehen und schauen wo er bleibt.“