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zwei flüchtige begegnungen - Ein bisschen Meia

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Auf einen Schlag<br />

Wieder dachte ich an den Vergleich von Fußballfans und Polizei in Hinsicht auf mögliche<br />

Gewalt. Schlagartig in mir entstand die Erkenntnis, es bei Polizisten mit Kontrahenten zu tun<br />

zu haben die keine Regeln kannten und bei denen man mit allem rechnen musste.<br />

Ich beschloss diesen noch mehr als ohnehin aus dem Weg zu gehen. Zum Glück hatte ich<br />

darin eine gewisse Routine, denn im Vorjahr war ich viele Monate ohne Führerschein mit<br />

dem Mokick gefahren, hatte in dieser Zeit viele tausend Kilometer zurückgelegt und es mir<br />

angewöhnt ständig nach Polizei Ausschau zu halten und mich sobald ich ihrer angesichtig<br />

wurde unauffällig und rasch zu entfernen. Diese Verhaltensweise musste ich mir wieder<br />

angewöhnen, jedenfalls wenn ich alleine unterwegs war, denn gegenüber einer Gruppe von<br />

Punks waren Polizisten deutlich zurückhaltender. Trotzdem hatte man als Punk und in der<br />

letzten Zeit fast jeden Tag Kontakt zu ihnen, denn da sich Polizisten selbst als oberste<br />

Ordnungshüter betrachteten und Punks laut Medienberichten Menschen waren die jede<br />

Ordnung zerstören wollten fühlten sie sich zu uns hingezogen und wenn sie uns sahen suchten<br />

sie pflichtbewusst und in Sorge um die allgemeine Sicherheit sofort unsere Nähe.<br />

Wie durch einen Erkenntnisschock paralysiert trat ich meinen Rückweg an und begann<br />

mich geistig abwesend erneut durch die oft bewegungslos verharrenden Zuschauer<br />

hindurchzudrängen. Hoffentlich stand Achmed noch an der gleichen Stelle und hoffentlich<br />

fand ich diese wieder.<br />

Nur im Hintergrund nahm ich das ständige Pfeifen und die immer noch andauernde Rede<br />

des Bundeskanzlers wahr. Dessen bemüht feierlich klingende Worte kamen mir in Erinnerung<br />

des Gesehenen wie schönrednerische Lügen vor, denn sie versuchten eine Verbundenheit<br />

zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen darzustellen die es in der Realität nicht gab.<br />

Achmed stand noch an der Stelle wo er sich aufgehalten hatte als ich losgegangen war. In<br />

der Zwischenzeit hatte sich ein anderer Punk zu ihm gesellt und blickte mich ebenso wie<br />

Achmed fragend an.<br />

„Die Bullen sind ja heute übel drauf…“, begann ich zu erzählen. „Die nehmen die Leute<br />

fest und hauen die dann zusammen. Sogar Frauen treten diese Penner zusammen…“<br />

Achmed grinste.<br />

„Während du weg warst stand hier plötzlich auch so ein Bulle und hat ner Alten eine<br />

reingehauen. Da bekam er aber sofort saures als Antwort…“<br />

„Der hat wohl nicht mit einem Echo gerechnet…“, sagte der neben Achmed stehende<br />

Bonner Punk namens Steif.<br />

„<strong>Ein</strong> Bulle in Uniform?“

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