zwei flüchtige begegnungen - Ein bisschen Meia
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übernachtete doch diese Türkin bei Jürgen, die war auch so eine… Mitten in der Nacht<br />
brüllte sie los, man was habe ich mich erschrocken, ich dachte die würde abgestochen oder<br />
irgendetwas Schlimmes wäre passiert. Diesen <strong>Ein</strong>druck hatte ja nicht nur ich, auch Uwe aus<br />
dem Nebenzimmer ist deswegen extra aufgestanden und kam mit einem Baseballschläger in<br />
der Hand in mein Zimmer… Na ja, ich glaube die Beatrice ist etwas cooler, egal wie<br />
umnebelt ihre Sinne dann sind wird sie wohl noch ein <strong>bisschen</strong> an ihre Umgebung denken.“<br />
Geflissentlich überhörte ich das monotone Klopfen an meinem Schlafmöbel und<br />
versuchte an etwas anderes als an die Lärmquelle oder interaktive zwischenmenschliche<br />
Handlungen zu denken.<br />
Ich erinnerte mich an einen vor einiger Zeit gesehenen Film, in dem ein durch Ruder<br />
angetriebenes Schiff eine tragende Rolle spielte und der für die Geschwindigkeit<br />
Verantwortliche hinter einem rudimentären Schlagzeug stand und durch seine akustischen<br />
Vorgaben für einen Gleichklang der Bewegungen sorgte. Das Drumkit bestand nur aus <strong>zwei</strong><br />
einzelnen Trommeln, die er abwechselnd bediente und deren in großen Zeitabständen<br />
erschallende dumpfe Töne als Handlungsanweisungen für die Männer auf den Ruderbänken<br />
dienten.<br />
Obwohl mir ein deutlicher Bezug zu der momentanen Situation auffiel fand ich Gefallen<br />
an der Vorstellung und überlegte, ob man das Fortbewegungstempo des Wasserfahrzeuges<br />
steigern könnte wenn der Taktgeber am Schlagzeug Songs moderner Hard- und Speedcore-<br />
Bands nachspielen würde.<br />
Während ich darüber nachdachte hörte ich eine männliche Stimme hinter mir grunzen<br />
und abrupt verstummten die Klopfgeräusche des menschlichen Metronoms.<br />
„War das alles?“, fragte die unsichtbare Beatrice und ich glaubte Enttäuschung in ihrer<br />
Stimme mitschwingen zu hören.<br />
Noch während sie sprach erhob sich ein Schatten und ich sah einen unbekleideten<br />
jungen Mann, der ins Bad wollte und vorsichtig über die am Boden liegenden Menschen<br />
hinweg stieg.<br />
„Endlich sind sie fertig, kann ich ja in Ruhe weiterschlafen“, dachte ich erfreut und die<br />
Stärke der Müdigkeit drang erneut in mein Bewusstsein. „Man bin ich müde… Aber<br />
wenigstens ist das Pochen nun Geschichte... War ja echt nervig… Hier auf diesem<br />
komischen Sessel zu hängen stört mich überhaupt nicht, okay, es ist etwas unbequem, aber<br />
immer noch besser als draußen zu liegen… Der Traum war echt Spitze, ganz anders als die<br />
Träume zu Hause, diese handeln ja meistens von irgendwelchen Glatzen die angerannt<br />
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Erschütterungen