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Gutachten – Volkswirtschaftliche Bewertung der ... - bei ISETEC-II

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<strong>Gutachten</strong> <strong>–</strong> <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Forschungsinitiative <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> 30<br />

ca. 0,7 mg radioaktiver Abfall vermieden werden können. Die externen Kosten des<br />

Strommixes in Deutschland sind <strong>der</strong>zeit mit ca. 4,9 ct/kWh zu bewerten.<br />

Neben <strong>der</strong> Reduzierung des Energieverbrauchs gehört auch das Thema Lärmmin<strong>der</strong>ung<br />

zu den Zielsetzungen in <strong>der</strong> Kategorie „Umwelt“. Lärm wird im Allgemeinen als unerwünschter<br />

Schall definiert. Da<strong>bei</strong> ist grundsätzlich zwischen Ar<strong>bei</strong>tsstättenlärm und Umgebungslärm<br />

zu unterscheiden. Die physiologischen Auswirkungen durch Lärmbelastung<br />

wurden in zahlreichen Studien wissenschaftlich nachgewiesen. Die nachfolgende Tabelle<br />

gibt zunächst einen allgemeinen Überblick über Grenzwerte für potenzielle Gehörgefährdung<br />

bzw. Gehörschäden. Da<strong>bei</strong> ist zwischen dem nachfolgend ausgewiesenen Schalldruckpegel<br />

und weiteren Bemessungsgrößen wie z. B. dem Schallleistungspegel zu unterscheiden,<br />

die nur bedingt miteinan<strong>der</strong> vergleichbar sind.<br />

Tabelle 11 Untere Grenzwerte (Schalldruckpegel) zur potentiellen Gehörgefährdung<br />

Beurteilungspegel Impulsfolge Einzelimpuls<br />

Gehörgefährdung 75 dB(A) - 130 dB(A)<br />

Gehörschäden 85 dB(A) 120 dB(A) 140 dB(A)<br />

Quelle: Schlünz, 2005.<br />

Sollte eine gesundheitliche Schädigung auftreten, hängt ihr Ausmaß für die Betroffenen<br />

etwa auch von <strong>der</strong>en individueller Lärmempfindlichkeit, o<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Länge und Häufigkeit<br />

Erholungsphasen ab. 10 Im Zuge <strong>der</strong> weiteren volkswirtschaftlichen Betrachtung soll zunächst<br />

auf Aspekte zum Thema Umgebungslärm eingegangen werden. Aufgrund <strong>der</strong> erheblichen<br />

Auswirkungen durch Lärmimmissionen ist am 18. Juli 2002 die EG-Richtlinie<br />

2002/49/EG über die <strong>Bewertung</strong> und Bekämpfung von Umgebungslärm (sog. Umgebungslärmrichtlinie)<br />

in Kraft getreten. Diese legt die Grundlage für eine zeitlich gestaffelte verbindliche<br />

Reduzierung des Umgebungslärms in <strong>der</strong> Zukunft.<br />

Die Auswirkungen durch (Umgebungs-)Lärm lassen sich da<strong>bei</strong> nicht nur medizinisch belegen,<br />

son<strong>der</strong>n auch volkswirtschaftlich quantifizieren. <strong>Volkswirtschaftliche</strong> Schäden entstehen<br />

<strong>bei</strong>spielsweise durch vermin<strong>der</strong>te Ar<strong>bei</strong>tsleistung <strong>der</strong> von Lärm Betroffenen, die Belastung<br />

des Gesundheitswesens durch lärmbedingte Folgeerkrankungen o<strong>der</strong> die Wertmin<strong>der</strong>ung<br />

von Immobilien. Je nach Studie und Auftraggeber lassen sich unterschiedlichste Ansätze<br />

zur Bestimmung <strong>der</strong> volkswirtschaftlichen Kosten durch Lärmbelastung finden, die<br />

jedoch häufig aufgrund undifferenzierter Abgrenzungen und Quantifizierungen zu hinterfragen<br />

sind. Grundsätzlich kann <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> Schäden zwischen analytischen<br />

Verfahren und summarischen Verfahren unterschieden werden.<br />

Erstere bewerten auf einer vergleichsweise detaillierten Ebene unterschiedliche durch<br />

Lärm verursachte Schäden und kalkulieren daraus einen möglichen Gesamtschaden während<br />

Letztere eine pauschale <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Schäden vornehmen.<br />

Ein Beispiel für eine analytische Herangehensweise stellt eine umfassend dokumentierte<br />

Studie <strong>der</strong> FH Trier aus dem Jahr 2010 dar. Diese untersuchte exemplarisch die gesundheitlichen<br />

Risiken von Myokardinfarkten und <strong>der</strong>en Folgen sowie die Wertverluste von Immobilien<br />

aufgrund von Straßenlärm. 11 Zusammenfassend kommen die Forscher zu folgenden<br />

Ergebnissen:<br />

10<br />

11<br />

Quelle: Schlünz, 2005.<br />

Quelle: Giering, 2010.

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