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Gutachten – Volkswirtschaftliche Bewertung der ... - bei ISETEC-II

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<strong>Gutachten</strong> <strong>–</strong> <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Forschungsinitiative <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> 53<br />

gebnis ergibt sich eine Summe von annähernd 660.000 qm, die durch innovative Seehafentechnologien<br />

eingespart werden kann. Im Vergleich zum Verbundcluster terminalinterne<br />

Technologien (250-300 qm) erscheint dieser Wert durchaus beachtlich. Wie bereits im<br />

vorherigen Abschnitt praktiziert, wird für die volkswirtschaftliche <strong>Bewertung</strong> des reduzierten<br />

Flächenverbrauchs ein Wert von 2 Euro je qm angesetzt, so dass sich ein volkswirtschaftlicher<br />

Nutzen aus den <strong>ISETEC</strong> 2-Maßnahmen in Höhe von rund 1,3 Mio. Euro ergibt.<br />

An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass dieser Berechnung die vereinfachende<br />

Annahme zugrunde liegt, dass jede Verringerung des Flächenverbrauchs den<br />

Bedarf reduziert, zusätzliche (natürliche) Flächen zu erschließen. Tatsächlich dürfte es<br />

durch verbesserte terminalinterne IT-Systeme gelingen, die Flächenproduktivität insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Automobilumschlag am Standort Bremerhaven deutlich zu erhöhen und damit<br />

die Wettbewerbsfähigkeit Bremerhavens nachhaltig zu steigern. Eine Übertragbarkeit auf<br />

an<strong>der</strong>e Standorte scheint damit nur bedingt gegeben.<br />

Ar<strong>bei</strong>tsmarkteffekte zeigen sich insbeson<strong>der</strong>e im Bereich Qualifizierung. Im Rahmen von<br />

<strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> wurden rund 275 gewerbliche Mitar<strong>bei</strong>ter am Standort Hamburg durch gezielte<br />

Schulungsmaßnahmen besser qualifiziert. Neben einer Erweiterung des Aufgabenbereichs<br />

<strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter konnten hierdurch deutliche Produktivitätssteigerungen durch beschleunigte<br />

Checkprozesse im seeseitigen Umschlag realisiert werden. Weitere rund 260 Mitar<strong>bei</strong>ter<br />

konnten in mehrtägigen Workshops qualifiziert werden, so dass für das Kriterium „Aufbau<br />

von qualifiziertem Personal“ eine Zahl von ca. 535 zu Buche steht. Zusätzlich können<br />

<strong>bei</strong> Realisierung von durch <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> geför<strong>der</strong>ten Projekten knapp 70 neue Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />

geschaffen werden. Eine Übertragung auf weitere Standorte ist in diesem Fall nur begrenzt<br />

gegeben.<br />

Neben Effekten in den drei genannten Rubriken konnten auch Wirkungen im Hinblick auf<br />

eine Beschleunigung <strong>der</strong> zu- und ablaufenden Verkehre sowie eine Reduzierung <strong>der</strong> Warte-/Standzeiten<br />

erzielt werden. Insgesamt konnte durch die Verbesserung <strong>der</strong> terminalinternen<br />

IT-Systeme eine Verkürzung <strong>der</strong> Wartezeiten an den Terminals um mehr als<br />

6.000 Stunden erreicht werden. Der in Abschnitt 5.1.3 gewonnenen Erkenntnis bzgl. <strong>der</strong><br />

volkswirtschaftlichen Kosten aus Verkehrsstaus folgend, wird ein Wert von 13,80 Euro je<br />

Staustunde angesetzt. Der gesamtwirtschaftliche Effekt durch den Einsatz verbesserter<br />

Seehafentechnologien beläuft sich somit auf 83.000 Euro. Grdsl. ist davon auszugehen,<br />

dass sich dieser Wert mit Blick auf die hohe Peak-Belastung insbeson<strong>der</strong>e an den großen<br />

Containerterminals in Hamburg und Bremerhaven noch deutlich weiter steigern lässt. Eine<br />

belastbare Abschätzung ist allerdings schwierig.<br />

Zu den weiteren Effekten, die aus unterschiedlichen Gründen im Zuge <strong>der</strong> Quantifizierung<br />

nicht berücksichtigt werden konnten, zählen u. a. die Verbesserungen <strong>der</strong> Umschlagzeiten<br />

und <strong>der</strong> Umschlagleistung, die Erhöhung <strong>der</strong> Umschlagkapazität, die Erhöhung <strong>der</strong> Flexibilität<br />

externer Datensysteme sowie die Erhöhung <strong>der</strong> Kundenserviceorientierung. Eine<br />

zentrale Rolle spielt hier<strong>bei</strong> ein zuverlässiger Informationsfluss, dessen Qualität bereits<br />

heute ein wichtiges Standortmerkmal vieler deutscher Seehäfen ist. Bestimmende Parameter<br />

für die Qualität des Informationsflusses ist <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Standardisierung, die Einbeziehung<br />

aller am Transportfluss beteiligter Firmen und Behörden (bzw. <strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen)<br />

und eine automatisierte, ereignisorientierte und bedarfsgerechte Verteilung <strong>der</strong><br />

Informationen. Die deutschen Seehäfen verfügen hier im Vergleich zu vielen ihrer Mitbewerber<br />

über einen Wettbewerbsvorteil, den es zu halten bzw. auszubauen gilt. Vor diesem

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