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Gutachten – Volkswirtschaftliche Bewertung der ... - bei ISETEC-II

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<strong>Gutachten</strong> <strong>–</strong> <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Forschungsinitiative <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> 38<br />

ration (E-Collaboration) weiterentwickelt. Lag ursprünglich <strong>der</strong> Fokus auf <strong>der</strong> Nutzung des<br />

Internet als Vertriebs- und Einkaufsplattform, so wird jetzt die Unterstützung unternehmensübergreifen<strong>der</strong><br />

Geschäftsprozesse unter an<strong>der</strong>em in <strong>der</strong> Logistik durch das Internet<br />

immer wichtiger.<br />

Eine Quantifizierung <strong>der</strong> volkswirtschaftlichen Kosteneinsparungen durch die Reduzierung<br />

von IT Schnittstellenproblemen setzt zunächst eine genaue Kenntnis <strong>der</strong> unternehmensindividuellen<br />

Einsparpotenziale voraus, um daraus gesamtwirtschaftliche Aussagen ableiten<br />

zu können. Schon diese Kenntnis erscheint aufgrund <strong>der</strong> extrem ausgeprägten Heterogenität<br />

<strong>der</strong> im Seehafenbereich tätigen Unternehmen nicht realistisch erreichbar. Darüber<br />

hinaus müsste festgelegt werden, ob lediglich unternehmensübergreifende Schnittstellen<br />

analysiert werden o<strong>der</strong> ob auch die Schnittstelleneffizienz in Unternehmen betrachtet werden<br />

sollte. Über Letzteres lassen sich aus naheliegenden Gründen keine belastbaren Informationen<br />

ermitteln. Die unternehmensübergreifende Analyse <strong>der</strong> Schnittstellenkosten<br />

wird in <strong>der</strong> Praxis durch das Phänomen <strong>der</strong> „Fading Boundaries of the firm“ erschwert,<br />

welches die Tatsache beschreibt, dass die klassischen markanten Unternehmensgrenzen<br />

in <strong>der</strong> Realität immer stärker aufgeweicht werden.<br />

Neben dieser sehr generellen Kritik an <strong>der</strong> Quantifizierung schnittstellenbezogener Kosten<br />

ist zu beachten, dass alleine die Ist-Aufnahme und spätere Ist-Modellierung eines Prozesses<br />

mit erheblichem Aufwand verbunden ist, so dass auch hier hinterfragt werden muss,<br />

ob und in welchem Umfang eine solche Analyse durchzuführen ist. Ähnliches gilt für die im<br />

Anschluss durchzuführende Prozessidentifikation und Abgrenzung. Für eine monetäre<br />

Betrachtung müssten im nächsten Schritt für die erhobenen Prozesse und Prozessschritte<br />

die Kennzahlen Zeitverbrauch und Kostenanfall ergänzt werden. Erst durch die Kombination<br />

aller zuvor aufgeführten Schritte ließe sich eine belastbare Kostenschätzung vornehmen.<br />

Zusammenfassend bleibt jedoch festzuhalten, dass an dieser Stelle eine quantitative<br />

Analyse dieses sehr wichtigen Aspektes zwar wünschenswert aber mit angemessenem<br />

Aufwand nicht realisierbar ist.<br />

Im Zuge von <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> angestoßene Prozessverbesserungen leisten u. a. einen wichtigen<br />

Beitrag zur Verkürzung <strong>der</strong> Durchlaufzeiten bzw. zur Reduzierung <strong>der</strong> Wartezeiten und<br />

induzieren somit gesamtwirtschaftliche Effekte. Als wohl bedeutendste Quelle von Wartezeiten<br />

im hier betrachteten Sektor <strong>der</strong> Wirtschaft sind Verkehrsstaus zu nennen. Definitionsgemäß<br />

tauchen diese Phänomene nur <strong>bei</strong> Verkehrsarten auf, die durch individuelle<br />

Routenentscheidung geprägt sind. Luft- und Bahnverkehr werden <strong>–</strong> trotz dort auch beobachtbarer<br />

Stau-Erscheinungen <strong>–</strong> hier<strong>bei</strong> nicht betrachtet. Staus sind i. d. R. auf die auseinan<strong>der</strong>klaffende<br />

Entwicklung zwischen dem Fahrzeugbestand einerseits und dem Straßennetz<br />

an<strong>der</strong>erseits zurückzuführen. Staus lösen <strong>bei</strong> den Betroffenen nicht nur nicht nur<br />

Ärger und Stress aus, son<strong>der</strong>n führen zu erheblichen Kosten. Im Rahmen unterschiedlichster<br />

Untersuchungen werden meist folgende Kostenkomponenten für die Schätzung<br />

<strong>der</strong> volkswirtschaftlichen Schäden von Staus einbezogen:<br />

► Zusätzlich notwendige (Ar<strong>bei</strong>ts)zeit,<br />

► Zusätzliche Betriebskosten (z. B. Kraftstoff),<br />

► Umweltkosten (Schadstoffemissionen, zusätzlicher Lärm),<br />

► Ausweichkosten,<br />

► Staubedingte Unfallkosten.

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