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Gutachten – Volkswirtschaftliche Bewertung der ... - bei ISETEC-II

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<strong>Gutachten</strong> <strong>–</strong> <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Forschungsinitiative <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> 61<br />

samt „nur“ 14,771 dB(A). Da<strong>bei</strong> ist zu berücksichtigen, dass eine Pegelän<strong>der</strong>ung um 10 dB<br />

etwa einer Verdopplung bzw. Halbierung <strong>der</strong> subjektiv empfundenen Lautstärke entspricht.<br />

Die Auswirkungen durch Lärm lassen sich nicht nur medizinisch belegen, son<strong>der</strong>n auch<br />

volkswirtschaftlich quantifizieren. <strong>Volkswirtschaftliche</strong> Schäden entstehen <strong>bei</strong>spielsweise<br />

durch vermin<strong>der</strong>te Ar<strong>bei</strong>tsleistung <strong>der</strong> von Lärm Betroffenen, die Belastung des Gesundheitswesens<br />

durch lärmbedingte Folgeerkrankungen o<strong>der</strong> die Wertmin<strong>der</strong>ung von Immobilien.<br />

Je nach Studie und Auftraggeber lassen sich unterschiedlichste Ansätze zur Bestimmung<br />

<strong>der</strong> volkswirtschaftlichen Kosten durch Lärmbelastung finden, die jedoch häufig aufgrund<br />

undifferenzierter Abgrenzungen und Quantifizierungen zu hinterfragen sind. Eine<br />

belastbare Quantifizierung des volkswirtschaftlichen Nutzens durch die umgesetzten Maßnahmen<br />

zur Schallreduzierung ist daher nicht belastbar möglich. Da es sich hier<strong>bei</strong> überwiegend<br />

um Schallschutzmaßnahmen im (direkten) Terminalumfeld handelt, sind neben<br />

den volkswirtschaftlichen Effekten einer Reduzierung <strong>der</strong> Schallemissionen maßgeblich<br />

auch Aspekte <strong>der</strong> Rücksichtnahme auf Anwohner zu berücksichtigen, die einen deutlichen<br />

Beitrag zur Erhöhung <strong>der</strong> Akzeptanz <strong>der</strong> Terminals an den jeweiligen Standorten leisten<br />

können.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die im Zuge von <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> entwickelten<br />

Technologien nicht nur ein wichtigen Beitrag zur Umsetzung umweltrechtlicher For<strong>der</strong>ungen<br />

sowie zur Realisierung von Ressourceneinsparungen und Kostensenkungen leisten,<br />

son<strong>der</strong>n auch im Hinblick auf Imageaspekte und die Verbesserung <strong>der</strong> gesamten Wettbewerbsposition<br />

als geeignetes Mittel gelten.<br />

5.4.2 Aggregierte Teilergebnisse im Bereich „Ar<strong>bei</strong>tsmarkt“<br />

Die deutschen Seehäfen haben als Schnittstellen des Land- und Seeverkehrs, als logistische<br />

Dienstleistungszentren sowie Industriestandorte große regional- und volkswirtschaftliche<br />

Bedeutung. Sie sind für die außenhandelsorientierte deutsche Volkswirtschaft sowie<br />

für Beschäftigung und Wertschöpfung am Wirtschaftsstandort Deutschland unverzichtbar.<br />

Sie erfüllen eine Vielzahl wichtiger gesamt- und regionalwirtschaftlicher Funktionen: Sie<br />

dienen nicht nur als Drehscheibe des internationalen Güterverkehrs <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Abwicklung<br />

des deutschen Außenhandels, son<strong>der</strong>n sie erbringen zugleich Dienstleistungen vielfältiger<br />

Art und mit stetig wachsendem Differenzierungsgrad. In einem hohen Maße liefern die<br />

deutschen Häfen aber auch einen wesentlichen Beitrag zur Ar<strong>bei</strong>tsplatzsicherung in<br />

Deutschland, nicht nur im kaufmännischen son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e auch im gewerblichen<br />

Bereich. Der Beschäftigungseffekt wird mit dem üblichen Indikator <strong>der</strong> direkt vom Hafen<br />

abhängigen Beschäftigten allerdings nur unzureichend erfasst. Durch ihre Investitionstätigkeiten<br />

und Vorleistungskäufe sind die Seehafenbetriebe an <strong>der</strong> gesamtwirtschaftlichen<br />

Wertschöpfung weit über Norddeutschland hinaus beteiligt. Sie induzieren so zusätzliche<br />

indirekt vom Hafen abhängige Beschäftigte in vor- und nachgelagerten Wirtschaftssektoren.<br />

Nach Erhebungen des Zentralverbandes Deutscher Seehafenbetriebe sind hierzulande<br />

ungefähr 300.000 Ar<strong>bei</strong>tsplätze direkt o<strong>der</strong> indirekt seehafenabhängig.<br />

Im Verlauf des vorliegenden <strong>Gutachten</strong>s konnte nachgewiesen werden, dass ein prinzipieller<br />

Zusammenhang zwischen Umschlag- und Beschäftigungsentwicklung in den deutschen<br />

Seehäfen besteht. Allerdings war es aufgrund einer unzureichenden Datengrundlage<br />

nicht möglich, spezifische Aussagen zu den durch <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> ausgelösten Beschäftigungseffekten<br />

zu treffen. Lediglich im Cluster terminalinterne IT-Systeme konnte ein Beschäftigungseffekt<br />

im Umfang von 70 potenziell neuen Mitar<strong>bei</strong>tern nachgewiesen werden.

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