Gutachten – Volkswirtschaftliche Bewertung der ... - bei ISETEC-II
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<strong>Gutachten</strong> <strong>–</strong> <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Forschungsinitiative <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> 67<br />
sich in Folge positiver Wirkungen einer verbesserten Qualifikation eine soziale Rendite<br />
von 80.000 bis 90.000 Euro. Zur Einordnung: Die Gesamtaufwendungen für berufliche<br />
Weiterbildung liegen in Deutschland <strong>bei</strong> schätzungsweise <strong>bei</strong> 30-35 Mrd. Euro pro<br />
Jahr.<br />
► Unfälle: Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Gesamtaufwendungen <strong>der</strong> gesetzlichen Unfallversicherungen<br />
bereinigt um die Aufwendungen für Prävention und Berufskrankheiten<br />
sowie <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> gemeldeten Ar<strong>bei</strong>tsunfällen konnte je Ar<strong>bei</strong>tsunfall direkte (gesamtwirtschaftliche)<br />
Kosten in Höhe von etwa 11.400 Euro ermittelt werden. Der<br />
volkswirtschaftliche Nutzen durch vermiedene (Ar<strong>bei</strong>ts-)Unfälle in Folge innovativer<br />
Seehafentechnologien beläuft sich somit auf rund 450.000 Euro. Zur Einordnung: Die<br />
durch Ar<strong>bei</strong>tsunfälle verursachten Kosten liegen in Deutschland <strong>bei</strong> etwa 11,9 Mrd. Euro.<br />
Im Jahr 2010 wurden über alle Branchen 1.045.816 Ar<strong>bei</strong>tsunfälle gemeldet.<br />
► Stand-/Wartezeiten: Durch die Erprobung und den Einsatz innovativer<br />
Seehafentechnologien konnte eine Verkürzung <strong>der</strong> Wartezeiten an ausgewählten<br />
Terminals in den deutschen Seehäfen um mehr als 20.000 Stunden realisiert werden.<br />
Hochgerechnet auf weitere Standorte erscheint aus Sicht <strong>der</strong> Gutachter sogar eine<br />
Reduktion um mehr als 130.000 Stunden möglich. Wird ein volkswirtschaftlicher Kostenansatz<br />
von 13,80 Euro je Staustunde angesetzt, ergibt sich ein volkswirtschaftlicher<br />
Nutzen in Höhe von min. 276.000 Euro bzw. von annähernd 1,8 Mio. Euro, wenn es<br />
gelingt, die im Zuge von <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> an einzelnen Standorten entwickelten Seehafentechnologien<br />
auf weitere deutsche Seehäfen zu übertragen. Ein weiterführen<strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong>sansatz<br />
unter Berücksichtigung des durchschnittlich gebundenen Kapitals führt<br />
zu <strong>der</strong> Annahme, dass allein im Containerverkehr durch die Verkürzung <strong>der</strong> Warte-<br />
/Durchlaufzeit um 2 Stunden eine (theoretische) Reduktion <strong>der</strong> Kapitalbindung um 300<br />
Euro je TEU realisiert werden kann. Hieraus würden sich weitere gesamtwirtschaftliche<br />
Effekte in einer Größenordnung von mehr als 1,5 Mrd. Euro ergeben, die allerdings mit<br />
einer gewissen „Zurückhaltung“ zu bewerten sind. Bezogen auf den gesamten Straßenverkehr<br />
in Deutschland entstehen <strong>bei</strong> einer jährlichen Gesamtkilometerleistung von<br />
etwa 528 Mrd. Kilometern etwa 4,7 Mrd. Stunden Stau, was pro Einwohner <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
einem Wert von 58 h pro Jahr entspricht.<br />
Neben den genannten volkswirtschaftlichen Wirkungen konnten im Zuge <strong>der</strong> Sichtung und<br />
Auswertung <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Eigenevaluation eine Vielzahl weiterer Effekte ermittelt<br />
werden, die aus unterschiedlichen Gründen nicht quantifiziert werden. Weitere Effekte sind<br />
grdsl. dem betriebswirtschaftlichen Bereich zurechnen und damit für die Ausgangsfragestellung<br />
meist ohne Bedeutung. Allerdings konnte im vorliegenden <strong>Gutachten</strong> auch aufgezeigt<br />
werden, dass durch betriebswirtschaftliche Effizienzgewinne z. B. in Form von Kostensenkungen,<br />
Prozessoptimierungen etc. die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> deutschen Seehäfen<br />
grdsl. verbessert werden kann. Dies dürfte nach Einschätzung <strong>der</strong> Gutachter zusätzliche<br />
Umschlagvolumina induzieren, die sich u. a. positiv auf die Beschäftigungssituation in<br />
den deutschen Seehäfen auswirken. Eine detaillierte Analyse <strong>der</strong> an dieser Stelle nur kurz<br />
skizzierten Zusammenhänge konnte im Zuge dieser Untersuchung allerdings nicht geleistet<br />
werden.<br />
An dieser Stelle wird noch einmal darauf hingewiesen, dass im Zuge dieser <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong><br />
volkswirtschaftlichen Effekte u. a. aus Gründen <strong>der</strong> Datenverfügbarkeit, <strong>der</strong> Skalierbarkeit<br />
und <strong>der</strong> Wirkzeiträume nur ausgewählte Effekte tatsächlich quantifiziert werden konnten,