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Gutachten – Volkswirtschaftliche Bewertung der ... - bei ISETEC-II

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<strong>Gutachten</strong> <strong>–</strong> <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Forschungsinitiative <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> 56<br />

infrastrukturprojekte zu identifizieren, die auf Sicht helfen, die Kapazitätsproblematik (Anwachsen<br />

<strong>der</strong> Zugzahlen bis 2025 im Hinterlandverkehr mit Containern in <strong>der</strong> Größenordnung<br />

>100 %) zu entspannen. Hintergrund ist <strong>der</strong> Umstand, dass <strong>der</strong> BVWP 37 dramatisch<br />

unterfinanziert ist. Folge ist, dass dieser Plan allenfalls nur sehr langfristig machbare Auso<strong>der</strong><br />

Neubauoptionen "anbieten" kann. Bei <strong>der</strong>zeitiger Dotierung des BVWP und Anzahl<br />

verfolgter (vielfach politisch forcierter) Projekte sind enorme Verzögerungen für bereits<br />

geplante Projekte des HLV so gut wie sicher. Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen<br />

leisten die im Rahmen von <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> realisierten Erfolge zur Auslastungssteigerung im<br />

Schienengüterverkehr einen kleinen aber dennoch nicht zu verachtenden Beitrag zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> angespannten Situation im Hinterlandverkehr <strong>der</strong> deutschen Seehäfen.<br />

Neben Maßnahmen zur Ressourcenschonung mit Schwerpunkt im schienengebundenen<br />

Hinterlandverkehr konnten im Zuge von <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> weitere Konzepte erprobt werden, die<br />

einen wichtigen Beitrag zur Prozessoptimierung an den Terminals/Schnittstellen und im<br />

Hinterlandverkehr leisten und damit zu einer Verkürzung <strong>der</strong> Durchlaufzeiten, einer Minimierung<br />

<strong>der</strong> Peak-Belastung, einer Komplexitätsreduktion und damit zu einer Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Wartezeiten führen. Der Schwerpunkt richtet sich hier auf die Lkw-Abfertigung, aber<br />

auch im Bereich <strong>der</strong> Bahnabwicklung konnten im Zuge <strong>der</strong> Forschungsinitiative wichtige<br />

Maßnahmen zur zeitlichen Optimierung <strong>der</strong> Abläufe entwickelt werden. Nach überschlägiger<br />

Abschätzung konnten allein durch die Verringerung <strong>der</strong> Peak-Belastung an einem<br />

Terminal rund 15.500 Stunden Wartezeit reduziert werden. Rechnet man in einer vereinfachenden<br />

Betrachtung diesen Wert auf 8 zumindest annähern vergleichbare Terminals an<br />

4 Hafenstandorten hoch, ergibt sich eine Einsparung von rund 125.000 Stunden. Wird erneut<br />

ein volkswirtschaftlicher Multiplikator von 13,80 Euro je Staustunde unterstellt, ergibt<br />

sich ein gesamtwirtschaftlicher Effekt von 1.725.000 Euro durch die Vermeidung von Wartezeiten<br />

in Folge neuer Seehafentechnologien. Nicht berücksichtigt wurden hier<strong>bei</strong> weitere<br />

Aspekte wie z. B. die Beschleunigung <strong>der</strong> Durchlaufzeiten in Folge einer verbesserten IT-<br />

Vernetzung <strong>der</strong> Prozessbeteiligten sowie die Reduzierung <strong>der</strong> Verweildauer <strong>der</strong> Ladeeinheiten<br />

an den Terminals (Container/RoRo) in Folge von Prozessoptimierungen. Hierdurch<br />

dürften weitere Zeitvorteile generiert werden können, die aufgrund von Komplexität und<br />

Dimensionierung nur schwer messbar sind. Weiterhin spielt auch das Thema Steigerung<br />

<strong>der</strong> Zuverlässigkeit eine nicht unerhebliche Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> deutschen<br />

Seehäfen. Grdsl. ist unstrittig, dass <strong>der</strong> Faktor Zeit in mo<strong>der</strong>nen Logistikstrukturen,<br />

die durch Schlagworte wie Just-in-Time, kürzere Produktlebenszyklen, schneller aufeinan<strong>der</strong>folgende<br />

technologische Entwicklungen und gestiegene Flexibilitätsanfor<strong>der</strong>ungen geprägt<br />

sind, eine zentrale Rolle spielt. Zeit wird zum Schlüsselfaktor für die Gewinnung von<br />

Marktanteilen, Kapitalbindung in <strong>der</strong> logistischen Kette, Geschwindigkeit und Flexibilität <strong>bei</strong><br />

<strong>der</strong> Umsetzung von Kundenwünschen in marktfähige Produkte und zeitgerechte Kundenbelieferung.<br />

Die monetäre Bedeutung des Faktors Zeit kann u. a. am Beispiel einer überschlägigen<br />

Berechnung <strong>der</strong> Kapitalbindung im Containerverkehr verdeutlicht werden. Die Gutachter<br />

legen da<strong>bei</strong> folgende Prämissen zugrunde: Containerwert: 200.000 Euro, Verzinsung<br />

10 %. Im Ergebnis zeigt sich, dass mit Blick auf die Transportkette im Hinterlandverkehr<br />

allein durch die Verkürzung <strong>der</strong> Warte-/Durchlaufzeit um 2 Stunden eine (theoretische)<br />

37<br />

Zum Zeitpunkt seiner Erstellung 2003 gab es noch Vorbehalte hinsichtlich <strong>der</strong> Nachhaltigkeit des Trends,<br />

insbeson<strong>der</strong>e im Hinterland <strong>der</strong> Seehäfen mehr auf die Schiene zu setzen.

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