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Gutachten – Volkswirtschaftliche Bewertung der ... - bei ISETEC-II

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<strong>Gutachten</strong> <strong>–</strong> <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Forschungsinitiative <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> 63<br />

Eng mit dem Thema Qualifizierung sind auch Maßnahmen zur Verbesserung des Ar<strong>bei</strong>tsschutzes<br />

verbunden. Unter Ar<strong>bei</strong>tsschutz sind <strong>der</strong> Definition in Abschnitt 5.1.2 folgend<br />

Instrumente, Methoden und Mittel zum Schutz <strong>der</strong> Beschäftigten vor ar<strong>bei</strong>tsbedingten Gesundheits-<br />

bzw. Sicherheitsgefährdungen zu verstehen. Insgesamt konnte im Zuge des<br />

vorliegenden <strong>Gutachten</strong>s nachgewiesen werden, dass in Folge des Einsatzes neuer - im<br />

Rahmen von <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> entwickelter - Seehafentechnologien in Verbindung mit einer verbesserten<br />

Qualifizierung <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter die Zahl <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsunfälle pro Jahr um über 40<br />

gesenkt werden konnte. Ein Schwerpunkt findet sich erwartungsgemäß im Cluster terminalinterne<br />

Technologien. Eine genaue Trennung <strong>der</strong> Wirkungen einer verbesserten Technologie<br />

und einer höheren Qualifizierung ist da<strong>bei</strong> an dieser Stelle nur bedingt möglich und<br />

aus Sicht <strong>der</strong> Gutachter auch nicht zielführend. Um eine <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong><br />

volkswirtschaftlichen Auswirkungen von Ar<strong>bei</strong>tsunfällen vornehmen zu können, wurden in<br />

Abschnitt 5.1.2 unterschiedliche Kostenarten betrachtet, wo<strong>bei</strong> zwischen den direkten<br />

Kosten (Lohn- bzw. Lohnersatzleistungen sowie Behandlungskosten) und indirekten<br />

Kosten an (z. B. durch mit den Unfällen verbundene Sachschäden, zusätzliche Kosten für<br />

Ersatzpersonal, ggf. anfallende Konventionalstrafen etc.) unterschieden wurde. Unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Gesamtaufwendungen <strong>der</strong> gesetzlichen Unfallversicherungen bereinigt<br />

um die Aufwendungen für Prävention und Berufskrankheiten sowie <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> gemeldeten<br />

Ar<strong>bei</strong>tsunfällen konnte je Ar<strong>bei</strong>tsunfall direkte (gesamtwirtschaftliche) Kosten in<br />

Höhe von etwa 11.400 Euro ermittelt werden. Der volkswirtschaftliche Nutzen durch vermiedene<br />

(Ar<strong>bei</strong>ts-)Unfälle in Folge innovativer Seehafentechnologien beläuft sich somit auf<br />

rund 450.000 Euro. Nicht berücksichtigt wurden in diesem Kontext weitere Effekte, die sich<br />

nur eingeschränkt monetär bewerten lassen. Exemplarisch seien an dieser Stelle negative<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsunfälle auf die Qualität von internen Prozessen, Produkten bzw.<br />

Dienstleistungen des Unternehmens genannt. Darüber hinaus schaden hohe Unfallzahlen<br />

und dem Ansehen eines Unternehmens in <strong>der</strong> Öffentlichkeit, <strong>bei</strong> Kunden, Lieferanten, <strong>der</strong><br />

eigenen Belegschaft und potenziellen Bewerbern. Insbeson<strong>der</strong>e letzteres gewinnt vor dem<br />

Hintergrund des Fachkräftemangels zunehmend an Bedeutung.<br />

5.4.3 Aggregierte Teilergebnisse im Bereich „Wettbewerb/Standort“<br />

Ungeachtet <strong>der</strong> in Abschnitt 3.1 dargestellten gesamtwirtschaftlichen Umfeldbedingungen,<br />

die im <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> För<strong>der</strong>zeitraum u. a. durch die Finanz- und Bankenkrise (2008) sowie die<br />

Schulden-, Län<strong>der</strong>- und Währungskrise (2011) charakterisiert werden können, befinden<br />

sich die deutschen Seehäfen weiterhin in einem Wettbewerbsumfeld, das von globalen<br />

wirtschaftlichen Verflechtungen geprägt ist. Der Seehafenwettbewerb hat sich insbeson<strong>der</strong>e<br />

in Folge <strong>der</strong> krisenbedingten Umschlageinbrüche im Jahr 2009 gravierend verschärft.<br />

Während <strong>der</strong> Wettbewerb in Nordwesteuropa vor 2009 maßgeblich durch die Verfügbarkeit<br />

freier Terminalkapazitäten getrieben wurde, zeigt sich in Folge weiterhin bestehen<strong>der</strong><br />

Überkapazitäten an nahezu allen Standorten eine wachsende Bedeutung „klassischer“<br />

Determinanten des Seehafenwettbewerbs wie u. a. <strong>der</strong> seeseitigen Erreichbarkeit, <strong>der</strong><br />

Höhe <strong>der</strong> Hafenkosten, des verfügbaren Ladungsaufkommens, <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Hinterlandanbindung<br />

sowie <strong>der</strong> Einbindung des Hafens in Fee<strong>der</strong>- und Hinterlandnetzwerke.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> anhaltenden Krise auf den Weltschifffahrtsmärkten sowie dem Markteintritt<br />

neuer Wettbewerber (z. B. Jade-Weser-Port) spielt vor allem das Thema <strong>der</strong> Hafenkosten<br />

seit 2009 eine zentrale Rolle.

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