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Gutachten – Volkswirtschaftliche Bewertung der ... - bei ISETEC-II

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<strong>Gutachten</strong> <strong>–</strong> <strong>Volkswirtschaftliche</strong> <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Forschungsinitiative <strong>ISETEC</strong> <strong>II</strong> 36<br />

werden, da die indirekten Kosten aufgrund <strong>der</strong> situativen Heterogenität nicht zuverlässig<br />

geschätzt werden können. Bei <strong>der</strong> Berechnung ist jedoch zu beachten, dass die hier benutzen<br />

Ar<strong>bei</strong>tsunfähigkeitsdaten nicht alle Ar<strong>bei</strong>tsunfähigkeitstage umfassen, son<strong>der</strong>n lediglich<br />

die mit einer Krankschreibung durch einen Arzt an die Krankenkassen gemeldeten.<br />

Dadurch kommt es zu Unterschätzungen im Bereich <strong>der</strong> Kurzzeit-Ar<strong>bei</strong>tsunfähigkeit.<br />

Die Gesamtaufwendungen <strong>der</strong> gesetzlichen Unfallversicherungen umfassten im Jahr 2010<br />

14,4 Mrd. Euro. Dieser Betrag ist um Aufwendungen für Prävention (knapp 1 Mrd. Euro)<br />

sowie für Berufskrankheiten (ca. 1,5 Mrd. Euro) zu bereinigen, um zu einer Einschätzung<br />

<strong>der</strong> Auswirkungen von Ar<strong>bei</strong>tsumfallen zu kommen. Die durch Ar<strong>bei</strong>tsunfälle verursachten<br />

Kosten liegen somit <strong>bei</strong> etwa 11,9 Mrd. Euro. Aus den 1.045.816 gemeldeten Ar<strong>bei</strong>tsunfällen<br />

im Jahr 2010 und den Aufwendungen <strong>der</strong> gesetzlichen Unfallversicherungen ergeben<br />

sich je Ar<strong>bei</strong>tsunfall direkte Kosten in Höhe von etwa 11.400 Euro.<br />

Neben den zuvor genannten Kosten können für Unternehmen noch weitere Kosten entstehen,<br />

die sich nur eingeschränkt monetär quantifizieren lassen und daher eher auf einer<br />

qualitativen Ebene in die Analyse einfließen sollten. Exemplarisch seien hierzu etwa negative<br />

Auswirkungen <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsunfälle auf die Qualität von internen Prozessen, Produkten<br />

bzw. Dienstleistungen des Unternehmens genannt. Darüber hinaus schaden hohe Unfallzahlen<br />

und dem Ansehen eines Unternehmens in <strong>der</strong> Öffentlichkeit, <strong>bei</strong> Kunden, Lieferanten,<br />

<strong>der</strong> eigenen Belegschaft und potenziellen Bewerbern. Insbeson<strong>der</strong>e letzteres gewinnt<br />

vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels zunehmend an Bedeutung.<br />

Wie bereits an an<strong>der</strong>er Stelle in diesem <strong>Gutachten</strong> erwähnt, stellt sich die Abschätzung<br />

<strong>der</strong> Beschäftigungseffekte durch den Einsatz neuer Seehafentechnologien als nicht ganz<br />

unproblematisch dar. Weiterhin ist in diesem Zusammenhang auf eine mögliche Substitution<br />

des Faktors Ar<strong>bei</strong>t durch den Einsatz neuer Technologien zu verweisen, die sogar<br />

zum Abbau von Ar<strong>bei</strong>tsplätzen im Zuge betriebswirtschaftlicher Effizienzgewinne führen<br />

kann. Eine konkrete Zahl konnte hierfür von den Gutachtern allerdings nicht ermittelt werden.<br />

Um mögliche Beschäftigungseffekte in Folge einer verbesserten Wettbewerbssituation<br />

<strong>der</strong> deutschen Seehäfen zu quantifizieren, werden nachfolgend weiterführende Überlegungen<br />

zum Zusammenhang zwischen Umschlag, Beschäftigung und Bruttowertschöpfung<br />

angestellt.<br />

Häfen verfügen als Infrastruktureinrichtungen über eine erhebliche ökonomische Bedeutung<br />

sowohl als Standortfaktor als auch als Treiber für die Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftskraft<br />

<strong>der</strong> Region und über die Region hinaus. Um diese Effekte näher beziffern zu<br />

können, gilt es belastbare Daten bzgl. <strong>der</strong> heutigen und zukünftigen Produktions-, Einkommens-<br />

und Beschäftigungswirkungen <strong>der</strong> Hafenwirtschaft zu ermitteln. Im Vor<strong>der</strong>grund<br />

stehen an dieser Stelle die direkten Effekte in Form von Einkommens- und Beschäftigungseffekten,<br />

die direkt durch Anzahl <strong>der</strong> Erwerbstätigen entstehen. Darüber hinaus gilt<br />

des die indirekten Effekte zu berücksichtigen. Dies sind die Einkommens- und Beschäftigungseffekte,<br />

die <strong>bei</strong> vorgelagerten Betrieben und Unternehmen einer Wertschöpfungskette<br />

entstehen, die nicht im Bereich <strong>der</strong> Häfen ansässig sind.<br />

Eine Kerngröße zur Beurteilung <strong>der</strong> direkten Effekte eines Seehafenbetriebes ist die Anzahl<br />

<strong>der</strong> hafenbezogen Beschäftigten. Der Zentralverband <strong>der</strong> deutschen Seehafenbetriebe<br />

hat für das Jahr 2007 deutschlandweit 500.000 hafenabhängig Beschäftigte ermittelt.<br />

Im angegebenen Zeitraum wurden ca. 315 Mio. t Güter umgeschlagen. Dies entspricht

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