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Impuls 2007 - iti-germany.de

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Moment stehen wir <strong>de</strong>shalb gera<strong>de</strong> an einem Schei<strong>de</strong>weg,<br />

Wir versuchen jetzt eine spartenbezogene Betreuung<br />

<strong>de</strong>r Alumni und haben einen Testlauf im Bildungsbereich<br />

gestartet. So haben wir ein Netzwerk<br />

von Stu<strong>de</strong>nten gegrün<strong>de</strong>t, die an einem unserer Elite-<br />

Bildungsprogrammen teilgenommen haben. In diesem<br />

Jahr hat die erste Sitzung in Brüssel stattgefun<strong>de</strong>n,<br />

zeitgleich zur <strong>de</strong>utschen EU-Ratspräsi<strong>de</strong>ntschaft. Es war<br />

höchst spannend, zu sehen, was passiert, wenn man<br />

verschie<strong>de</strong>ne Jahrgänge aus verschie<strong>de</strong>nen Sparten zusammenbringt,<br />

was die für ein Feedback bringen. Genauso<br />

interessant war es zu sehen, was manche Leute<br />

erreicht haben, in welchen entlegenen Orten <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />

sie die verschie<strong>de</strong>nsten Projekte gestaltet haben. Das<br />

sind für uns wie<strong>de</strong>rum Antennen. Auch wenn es gera<strong>de</strong><br />

nicht unbedingt zu unserem generellen För<strong>de</strong>rprojekt<br />

bzw. unserer Ausrichtung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Schwerpunkt Osteuropa/Südosteuropa<br />

passt, ist es <strong>de</strong>nnoch ein Input.<br />

Das sehen wir wirklich als Investment, das sich nicht<br />

sofort evaluieren o<strong>de</strong>r bewerten lässt. Es ist eine Invest<strong>iti</strong>on,<br />

es ist eine Interessenseinbringung, ein Austausch,<br />

<strong>de</strong>r irgendwann Früchte trägt. Darauf legen wir<br />

großen Wert.<br />

Milz:<br />

Ich übergebe an Flóra Tálasi. Ich wür<strong>de</strong> Sie gern zu<br />

„Bipolar“, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utsch-ungarischen Kulturprojekten<br />

Dialog<br />

zwischen Künstler und<br />

För<strong>de</strong>rer<br />

befragen. An diesen Projekten<br />

fasziniert mich immer, dass<br />

hier sehr pol<strong>iti</strong>sche Arbeit mit<br />

einem doch relativ großen<br />

Freiraum für die einzelnen Projekt-Verwirklicher von<br />

<strong>de</strong>r Kulturstiftung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s GL finanziert wird. Bei „Bipolar“<br />

ist <strong>de</strong>r heute schon mehrfach gefor<strong>de</strong>rte Raum<br />

und die Invest<strong>iti</strong>on in Zeiten <strong>de</strong>s Brainstormings, <strong>de</strong>r<br />

Konzeptphase in <strong>de</strong>n Projekten ganz klar ausformuliert.<br />

Es ist eine wichtige For<strong>de</strong>rung, dass bereits die erste<br />

Projektskizze von <strong>de</strong>utschen und ungarischen Kulturinstitutionen<br />

gemeinsam entwickelt wird. Diese Begegnung,<br />

die künstlerische Begegnung, die menschliche<br />

Begegnung zwischen <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn ist genau das, was<br />

gesucht wird, wo man auch darauf vertraut, dass etwas<br />

weiterlebt. Dazu auch meine Frage: Wie wird in dieses<br />

Weiterleben investiert, und gibt es dafür eine Struktur?<br />

Tálasi:<br />

„Bipolar – <strong>de</strong>utsch-ungarische Kulturprojekte“ ist<br />

das zweite bilaterale Projekt im Schwerpunktprogramm<br />

Mittel- und Osteuropa <strong>de</strong>r Kulturstiftung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s GL .<br />

Rolle <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rer<br />

Bun<strong>de</strong>skulturstiftung<br />

„Bipolar“<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich um ein In<strong>iti</strong>ativprojekt,<br />

das sehr großzügig<br />

mit 3 Millionen Euro von<br />

<strong>de</strong>r Kulturstiftung <strong>de</strong>s Bun-<br />

<strong>de</strong>s GL ausgestattet wur<strong>de</strong>, mit 3 Millionen Euro wie die<br />

an<strong>de</strong>ren In<strong>iti</strong>ativprojekte in diesem Schwerpunktprogramm<br />

auch. Das Programm ist auf 3 Jahre befristet.<br />

Es wur<strong>de</strong> heute von vielen Seiten, aus verschie<strong>de</strong>nen<br />

Perspektiven gefor<strong>de</strong>rt, dass <strong>de</strong>r internationalen Arbeit<br />

auf europäischer Ebene viel mehr Geld und Aufmerksamkeit<br />

gewidmet wer<strong>de</strong>n sollte. Ich möchte kurz eine<br />

osteuropäische Perspektive einbringen und sozusagen<br />

von dieser Warte aus darauf aufmerksam machen, dass<br />

in Deutschland auch unterhalb <strong>de</strong>r europäischen Ebene,<br />

also auf <strong>de</strong>r nationalen, auf <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sebene, auf<br />

<strong>de</strong>r regionalen Ebene sehr viele verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten<br />

<strong>de</strong>r internationalen Arbeit vorhan<strong>de</strong>n sind, und<br />

dass wir alle, die wir hier in Deutschland arbeiten, das<br />

für eine Selbstverständlichkeit halten. Das ist in an<strong>de</strong>ren<br />

Län<strong>de</strong>rn Europas nicht so. Internationale Kulturarbeit<br />

wird in Osteuropa sehr oft mit <strong>de</strong>r Repräsentation<br />

nationaler Kultur im Ausland gleichgesetzt, also sprich<br />

Export. Deswegen, um noch einmal aus <strong>de</strong>r Perspektive<br />

von Ost- und Mitteleuropa darauf hinzuweisen, ist<br />

genau diese In<strong>iti</strong>ative <strong>de</strong>r Kulturstiftung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s GL<br />

eine für Osteuropa sehr spannen<strong>de</strong> In<strong>iti</strong>ative. Nach <strong>de</strong>r<br />

Wen<strong>de</strong> 1989/90 sind in vielen <strong>de</strong>r neuen EU-Län<strong>de</strong>r<br />

Strukturen entstan<strong>de</strong>n, die ohne die kulturpol<strong>iti</strong>sche<br />

Aufmerksamkeit aus Westeuropa nicht möglich gewesen<br />

wären o<strong>de</strong>r die sich gar nicht erst hätten entfalten<br />

können. Viele Kulturinstitute wie Br<strong>iti</strong>sh Council GL ,<br />

das Goethe-Institut GL o<strong>de</strong>r die Soros Foundation GL haben<br />

dazu beigetragen, dass sehr vielse<strong>iti</strong>ge Strukturen<br />

dort entstan<strong>de</strong>n sind. Diese Zeiten sind vorbei. Herr<br />

Berg hat darauf hingewiesen, mit welchen Etats das<br />

Goethe-Institut GL inzwischen in diesen Regionen arbeitet,<br />

und auch an<strong>de</strong>re westeuropäische Län<strong>de</strong>r haben<br />

ihr Engagement sehr stark zurückgefahren. Die Soros<br />

Foundation GL existiert fast nicht mehr o<strong>de</strong>r för<strong>de</strong>rt nicht<br />

mehr im Kulturbereich. Deswegen <strong>de</strong>nke ich, dass diese<br />

Reihe <strong>de</strong>r In<strong>iti</strong>ativprojekte <strong>de</strong>r Kulturstiftung <strong>de</strong>s<br />

Bun<strong>de</strong>s GL in Ost- und Mitteleuropa gera<strong>de</strong> mit diesem<br />

antizyklischem Verhalten eine sehr spannen<strong>de</strong> und von<br />

Ungarn aus gesehen eine wichtige In<strong>iti</strong>ative darstellt.<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich um ein zeitlich befristetes Projekt und<br />

die Stiftung erhebt trotz<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n Anspruch, etwas in<br />

Bewegung zu setzen, das nachhaltig wirken soll.<br />

Das war dann auch die erste Herausfor<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r wir<br />

uns stellen mussten, als wir die Arbeitsmetho<strong>de</strong> entwickelt<br />

haben. Die Kulturstiftung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s GL erarbeitet<br />

für je<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r bilateralen Projekte ein eigenes Konzept,<br />

das mit <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Arbeitsbeziehungen <strong>de</strong>r kulturellen<br />

Kontakte mit diesen Län<strong>de</strong>rn bzw. <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rlandschaft<br />

für die bi-nationale Zusammenarbeit, die<br />

man in <strong>de</strong>n jeweiligen Län<strong>de</strong>rn vorfin<strong>de</strong>t, abgestimmt<br />

wird. Für <strong>de</strong>utsch-ungarische Projekte gab es so etwas<br />

bislang nicht. In <strong>de</strong>n letzten 15, 17 Jahren war zwar<br />

ein recht starkes kulturpol<strong>iti</strong>sches Interesse an Ungarn<br />

spürbar, auch wegen Ungarns aktiver Rolle in <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong>zeit.<br />

Deshalb gab es in <strong>de</strong>n letzten Jahren auch viele<br />

kuratierte Projekte. Aber wir haben uns gesagt, wenn<br />

die Kulturstiftung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s GL so viel Geld in die Hand<br />

nimmt und das zu diesem Zeitpunkt antizyklisch investiert,<br />

dann sollte das in einer möglichst offenen Form<br />

geschehen, so dass möglichst viele Künstler partizipieren<br />

und ihre I<strong>de</strong>en einbringen können. Deshalb haben<br />

wir uns für ein offenes Ausschreibungsverfahren entschie<strong>de</strong>n.<br />

Zugleich haben wir <strong>de</strong>n Anspruch erhoben,<br />

diesem Programm ein Profil zu geben, das sozusagen<br />

das Hier und Jetzt <strong>de</strong>r Jahre 2006, <strong>2007</strong> beschreibt, einen<br />

bestimmten Zustand <strong>de</strong>r kulturellen Beziehungen<br />

zu einem bestimmten Zeitpunkt. Deswegen haben wir<br />

für die Ausschreibung drei Themenfel<strong>de</strong>r empfehlend<br />

<strong>de</strong>finiert, auf die wir die beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeit<br />

lenken wollten. Um die Kreativität nicht zu sehr einzugrenzen,<br />

waren diese Themenfel<strong>de</strong>r jedoch sehr weit<br />

formuliert. Ich nenne sie hier ganz kurz: Es ging um die<br />

Das Kreative Potential<br />

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