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Impuls 2007 - iti-germany.de

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schenrechte und <strong>de</strong>m Schutz <strong>de</strong>r Sprachen<br />

beruht. Ein wesentlicher Schritt in<br />

diesem Zusammenhang ist das Inkrafttreten<br />

<strong>de</strong>s UNESCO-Übereinkommens<br />

über <strong>de</strong>n Schutz und die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Vielfalt kultureller Ausdrucksformen am<br />

18. März <strong>2007</strong>, zu <strong>de</strong>m die EU einen<br />

wichtigen Beitrag geleistet hat.<br />

Kultureller Reichtum und Vielfalt Europas<br />

sind eng mit seiner Rolle und seinem<br />

Einfluss in <strong>de</strong>r Welt verbun<strong>de</strong>n. Die<br />

Europäische Union ist nicht einfach ein<br />

wirtschaftlicher Prozess o<strong>de</strong>r eine Han<strong>de</strong>lsmacht,<br />

sie gilt bei vielen – und das<br />

zu Recht – als bisher einmaliges und erfolgreiches<br />

soziales und kulturelles Projekt.<br />

Schon jetzt ist die Europäische Union<br />

ein Beispiel für eine „sanfte Macht“,<br />

eine Rolle, die es zu verstärken gilt.<br />

Diese Rolle stützt sich auf Normen und<br />

Werte wie Menschenwerte, Solidarität,<br />

Toleranz, Meinungsfreiheit, Respekt <strong>de</strong>r<br />

Vielfalt und Dialog zwischen Kulturen<br />

– Werte, die für die ganze Welt als Inspirationsquelle<br />

dienen können, sofern<br />

sie aufrecht erhalten und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Europas auf Vielfalt beruhen<strong>de</strong>r kultureller<br />

Reichtum ist zu<strong>de</strong>m auch immer<br />

mehr ein großer Vorzug in einer virtuellen<br />

und wissensbasierten Welt. Der<br />

Kultursektor in Europa ist bereits jetzt<br />

ein äußerst dynamischer Katalysator für<br />

Wirtschaftswachstum und Arbeitsplatzschaffung<br />

in <strong>de</strong>r gesamten EU. Kulturelle<br />

Tätigkeiten för<strong>de</strong>rn auch eine integrative<br />

Gesellschaft und tragen dazu<br />

bei, Armut und soziale Ausgrenzung zu<br />

verhin<strong>de</strong>rn und zu vermin<strong>de</strong>rn. In seinen<br />

Schlussfolgerungen auf <strong>de</strong>r Frühjahrstagung<br />

<strong>2007</strong> hat <strong>de</strong>r Europäische<br />

Rat anerkannt, dass kreative Unternehmer<br />

und eine lebendige Kulturindustrie<br />

eine einzigartige Innovationsquelle für<br />

die Zukunft darstellen. Dieses Potenzial<br />

muss noch stärker zur Geltung gebracht<br />

und voll genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zweck <strong>de</strong>r Mitteilung<br />

Es herrscht ein zunehmen<strong>de</strong>s Bewusstsein<br />

dafür, dass die EU ihren kulturellen<br />

Reichtum und ihre kulturelle Vielfalt zur<br />

Geltung bringen sollte, sowohl innerhalb<br />

als auch außerhalb von Europa.<br />

Zu<strong>de</strong>m wird anerkannt, dass die Kultur<br />

unverzichtbar ist, damit die EU ihre strategischen<br />

Ziele Wohlstand, Solidarität<br />

und Sicherheit erreichen und gleichze<strong>iti</strong>g<br />

ihre Präsenz auf <strong>de</strong>r internationalen<br />

Bühne ausbauen kann.<br />

Auf <strong>de</strong>r Grundlage eingehen<strong>de</strong>r Anhörungen<br />

wird in dieser Mitteilung das<br />

Verhältnis zwischen Kultur und Europa<br />

im Zeichen <strong>de</strong>r Globalisierung erforscht<br />

und wer<strong>de</strong>n Ziele für eine neue EU-Kulturagenda<br />

vorgeschlagen. Diese Agenda<br />

muss Unterstützung bei allen Stakehol<strong>de</strong>rn<br />

(Kommission, Mitgliedstaaten<br />

sowie Zivilgesellschaft und Europäisches<br />

Parlament) fin<strong>de</strong>n können. Die Kommission<br />

wird sich daher auch bemühen,<br />

neue Partnerschaften aufzubauen und<br />

Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Zusammenarbeit zu entwickeln.<br />

2. Beitrag <strong>de</strong>r EU zur Kultur<br />

Gemeinhin ist „Kultur“ ein komplexer<br />

Begriff. Gemeint sein können die schönen<br />

Künste, einschließlich <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nsten<br />

Kunstwerke, Kulturgüter und<br />

-dienstleistungen. „Kultur“ hat auch<br />

eine anthropologische Komponente.<br />

Sie ist die Grundlage für eine symbolische<br />

Welt von Be<strong>de</strong>utungen, Überzeugungen,<br />

Werten und Trad<strong>iti</strong>onen,<br />

die ihren Ausdruck fin<strong>de</strong>n in Sprache,<br />

Kunst, Religion und Mythen. Insofern<br />

spielt sie eine wesentliche Rolle in <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Menschheit und <strong>de</strong>m<br />

komplexen Geflecht von I<strong>de</strong>ntität und<br />

Gewohnheiten von Individuen und Gemeinschaften.<br />

Für die Zwecke dieser Mitteilung steht<br />

die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Facetten<br />

von Kultur bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

von Strategien innerhalb und außerhalb<br />

<strong>de</strong>r EU im Mittelpunkt.<br />

Grundlage für das Tätigwer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r EU<br />

im Kulturbereich ist <strong>de</strong>r Vertrag. Artikel<br />

151 hat folgen<strong>de</strong>n Wortlaut:<br />

„Die Gemeinschaft leistet einen Beitrag<br />

zur Entfaltung <strong>de</strong>r Kulturen <strong>de</strong>r Mitgliedstaaten<br />

unter Wahrung ihrer nationalen<br />

und regionalen Vielfalt sowie gleichze<strong>iti</strong>ger<br />

Hervorhebung <strong>de</strong>s gemeinsamen<br />

kulturellen Erbes.“<br />

„Die Gemeinschaft för<strong>de</strong>rt durch ihre<br />

Tätigkeit die Zusammenarbeit zwischen<br />

<strong>de</strong>n Mitgliedstaaten und unterstützt und<br />

ergänzt erfor<strong>de</strong>rlichenfalls <strong>de</strong>ren Tätigkeit…“<br />

„Die Gemeinschaft und die Mitgliedstaaten<br />

för<strong>de</strong>rn die Zusammenarbeit mit<br />

dritten Län<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Kulturbereich<br />

zuständigen internationalen Organisationen,<br />

insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>m Europarat.“<br />

„Die Gemeinschaft trägt bei ihrer Tätigkeit<br />

aufgrund an<strong>de</strong>rer Bestimmungen dieses<br />

Vertrags <strong>de</strong>n kulturellen Aspekten Rechnung,<br />

insbeson<strong>de</strong>re zur Wahrung und<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Vielfalt ihrer Kulturen.“<br />

In erster Linie sind für Kultur die Mitgliedstaaten<br />

zuständig und dies wird<br />

daher auch weitgehend so bleiben; in<br />

einigen Län<strong>de</strong>rn ist diese Zuständigkeit<br />

zum größten Teil auf regionaler o<strong>de</strong>r gar<br />

lokaler Ebene angesie<strong>de</strong>lt. Zum Beispiel<br />

ist auf <strong>de</strong>r Grundlage von Artikel 151<br />

keine Harmonisierung <strong>de</strong>r Rechts- und<br />

Verwaltungsvorschriften möglich. Bei<br />

allen Maßnahmen <strong>de</strong>r EU muss also das<br />

Subsidiaritätsprinzip voll berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n, wonach die EU Maßnahmen<br />

<strong>de</strong>r Mitgliedstaaten unterstützt und<br />

ergänzt, aber nicht ersetzt, und dabei<br />

<strong>de</strong>ren Vielfalt respektiert und <strong>de</strong>n Austausch,<br />

<strong>de</strong>n Dialog und das gegense<strong>iti</strong>ge<br />

Verständnis för<strong>de</strong>rt.<br />

2.1. Die Rolle EU-interner Maßnahmen<br />

und Programme<br />

Mit ihren Programmen und Maßnahmen<br />

trägt die EU bereits auf vielfältige<br />

Art zur För<strong>de</strong>rung kultureller Tätigkeiten<br />

in Europa bei:<br />

• Die Kulturprogramme <strong>de</strong>r<br />

Gemeinschaft waren sehr erfolgreich.<br />

Im laufen<strong>de</strong>n Kulturprogramm (<strong>2007</strong>-<br />

2013) wird <strong>de</strong>r Weg weitergegangen<br />

durch die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s gegense<strong>iti</strong>gen<br />

Verständnisses, die Stimulierung von<br />

Kreativität und <strong>de</strong>n Beitrag zur gegense<strong>iti</strong>gen<br />

Bereicherung unserer Kulturen.<br />

Mit <strong>de</strong>m Programm wer<strong>de</strong>n Tausen<strong>de</strong><br />

von Kulturorganisationen dabei unterstützt,<br />

kulturelle und künstlerische Projekte<br />

zu gestalten und durchzuführen,<br />

die <strong>de</strong>r besseren und breiteren Kenntnis<br />

<strong>de</strong>s europäischen Kulturerbes sowie <strong>de</strong>r<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Kulturaustauschs, <strong>de</strong>r<br />

künstlerischen und literarischen Schöpfung<br />

sowie <strong>de</strong>r literarischen Übersetzung<br />

dienen. Unterstützt wer<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m Einrichtungen,<br />

die auf europäischer Ebene<br />

kulturell tätig sind. Durch europäische<br />

Preise für Architektur, Kulturerbe und<br />

Musik sowie die In<strong>iti</strong>ative „Europäische<br />

Kulturhauptstädte“ wer<strong>de</strong>n große europäische<br />

Kulturerrungenschaften anerkannt.<br />

• Zahlreiche an<strong>de</strong>re Programme<br />

haben eine enorme Auswirkung auf die<br />

Kultur, entwe<strong>de</strong>r durch gezielte Kulturprojekte,<br />

<strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r durch sie geför<strong>de</strong>rten<br />

Fremdsprachen, die enge Verbindung<br />

zwischen Lernen und Kultur<br />

o<strong>de</strong>r die durch sie herbeigeführten Kulturerfahrungen:<br />

Dazu zählen das Programm<br />

„Europa für Bürgerinnen und<br />

Bürger” (<strong>2007</strong>-2013), das ebenfalls auf<br />

<strong>de</strong>n die Kultur betreffen<strong>de</strong>n Artikel <strong>de</strong>s<br />

Vertrags beruht und die aktive europäische<br />

Staatsbürgerschaft för<strong>de</strong>rt sowie<br />

Programme, die lebenslanges Lernen<br />

(auch Erasmus und Erasmus Mundus),<br />

Mehrsprachigkeit und <strong>de</strong>n Austausch<br />

Jugendlicher unterstützen.<br />

• Die Sektoren Film und Audiovisuelles<br />

wer<strong>de</strong>n durch das Programm<br />

MEDIA abge<strong>de</strong>ckt, das seit 1991 läuft<br />

und die Wettbewerbsfähigkeit <strong>de</strong>r audiovisuellen<br />

Industrie in Europa stärkt. Ein<br />

weiteres Ziel ist die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Dialogs<br />

zwischen Kulturen, die Stärkung<br />

<strong>de</strong>s Bewusstseins <strong>de</strong>r europäischen<br />

Kulturen füreinan<strong>de</strong>r und die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s kulturellen Potenzials. Zu<strong>de</strong>m<br />

wur<strong>de</strong> am 16. November 2005 eine<br />

Empfehlung über das Filmerbe und die<br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong>de</strong>r damit zusammenhängen<strong>de</strong>n<br />

Tätigkeiten verabschie<strong>de</strong>t,<br />

in <strong>de</strong>r konkrete Maßnahmen in diesem<br />

Bereich aufgezeigt wer<strong>de</strong>n.<br />

• Ein weiterer wichtiger Beitrag<br />

zur Kultur wird durch an<strong>de</strong>re För<strong>de</strong>rprogramme<br />

<strong>de</strong>r Gemeinschaft geleistet.<br />

So kann die Unterstützung durch<br />

die Kohäsionspol<strong>iti</strong>k o<strong>de</strong>r die Pol<strong>iti</strong>k<br />

zur Entwicklung <strong>de</strong>s ländlichen Raums<br />

Anhang<br />

75

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