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Impuls 2007 - iti-germany.de

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„Europäisch kooperieren und produzieren“<br />

Ergebnisse <strong>de</strong>s Symposiums<br />

Am Symposium „Europäisch kooperieren und produzieren“<br />

vom 24./25. Juni <strong>2007</strong> beteiligten sich fast<br />

250 Akteure aus allen Bereichen <strong>de</strong>r darstellen<strong>de</strong>n<br />

Künste sowie Vertreter von Netzwerken, Kulturinstitution<br />

und <strong>de</strong>r Pol<strong>iti</strong>k aus ganz Europa. Erstmalig bezog<br />

sich eine kulturpol<strong>iti</strong>sche Konferenz direkt auf das Agieren<br />

<strong>de</strong>r Künstler in <strong>de</strong>r europäischen Kulturlandschaft.<br />

Ausgangspunkt <strong>de</strong>r Diskussionen war das kreative<br />

Potential <strong>de</strong>r darstellen<strong>de</strong>n Künste in Europa – die Vielfalt<br />

international vernetzter Produktionen, die Chancen<br />

von Kooperationen und Netzwerken, <strong>de</strong>r Dialog mit<br />

För<strong>de</strong>rern und die Grenzen <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rinstrumente.<br />

Europa wird durch die Kunst und Kultur erlebbar. Die<br />

Künstler bil<strong>de</strong>n ein enormes Potential für Europas Entwicklungschance<br />

Nr. 1 –Kreativität und kulturelle Vielfalt.<br />

Begonnen wur<strong>de</strong> die pol<strong>iti</strong>sche Debatte <strong>de</strong>r Akteure<br />

mit <strong>de</strong>n Vertretern aller pol<strong>iti</strong>schen Ebenen – <strong>de</strong>r Legislative<br />

und Administrative auf Län<strong>de</strong>r-, Bun<strong>de</strong>s- und<br />

EU-Ebene.<br />

Dabei wur<strong>de</strong>n die kulturpol<strong>iti</strong>schen Debatten <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen EU-Ratspräsi<strong>de</strong>ntschaft auf ihre konkrete Be<strong>de</strong>utung<br />

für die künstlerischen Produktionen in Europa<br />

befragt und die Kluft zwischen <strong>de</strong>r pol<strong>iti</strong>schen Würdigung<br />

<strong>de</strong>r Kultur als „Motor in Europa“ und <strong>de</strong>r Realität<br />

ungenügen<strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung und unzureichen<strong>de</strong>r kulturpol<strong>iti</strong>scher<br />

Rahmenbedingungen vermessen.<br />

For<strong>de</strong>rungen, Diskussionspunkte und<br />

Handlungsempfehlungen<br />

Sieben Themenfel<strong>de</strong>r markieren die Debatten innerhalb<br />

<strong>de</strong>s Symposiums. In diesen Bereichen wer<strong>de</strong>n die<br />

For<strong>de</strong>rungen, Diskussionspunkte und Handlungsempfehlungen<br />

zusammengefasst:<br />

Europäische Kulturpol<strong>iti</strong>k<br />

Die Teilnehmer begrüßten die „Mitteilung über eine<br />

europäische Kulturagenda im Zeichen <strong>de</strong>r Globalisierung“<br />

<strong>de</strong>r EU-Kommission und wollen diese aktiv unterstützen.<br />

Gefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n eine aktivere Kommunikation<br />

und Kooperation zwischen <strong>de</strong>n pol<strong>iti</strong>schen Ebenen <strong>de</strong>r<br />

Mitgliedsstaaten und <strong>de</strong>r EU sowie die Entwicklung einer<br />

expliziten Kulturpol<strong>iti</strong>k auf europäischer Ebene. Die<br />

vorgeschlagene Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r offenen Koordinierung<br />

wird als Weg <strong>de</strong>r Kommunikation und Koordination<br />

unterstützt.<br />

Für die Entwicklung <strong>de</strong>r europäischen I<strong>de</strong>e, für Vielfalt<br />

<strong>de</strong>r europäischen Kultur und für das kreative Potential<br />

<strong>de</strong>s Kontinent als originäres Entwicklungspotential<br />

muss es Ziel sein, Kulturpol<strong>iti</strong>k in Europa als eine in allen<br />

Pol<strong>iti</strong>kfel<strong>de</strong>rn wirken<strong>de</strong> pol<strong>iti</strong>sche Kultur zu entwickeln.<br />

Im Zeichen <strong>de</strong>r Globalisierung wird die Vielfalt <strong>de</strong>r Kulturen<br />

zum unverzichtbaren Gegengewicht zur Dominanz<br />

<strong>de</strong>s Marktes.<br />

Deutschland muss zum Vorreiter <strong>de</strong>r Kulturpol<strong>iti</strong>k in<br />

Europa wer<strong>de</strong>n. Die Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r sollten ihre Zurückhaltung<br />

gegenüber <strong>de</strong>n Vorschlägen <strong>de</strong>r EU-Kommission<br />

aufgeben und sich aktiv und konstruktiv in <strong>de</strong>n<br />

Dialog begeben. Die beson<strong>de</strong>re fö<strong>de</strong>rale Struktur in<br />

Deutschland darf kein Hemmnis für die Stärkung europäischer<br />

Kulturpol<strong>iti</strong>k sein. Europa muss sichtbarer<br />

auch Teil <strong>de</strong>r Kulturpol<strong>iti</strong>k <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r und Kommunen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Wirtschaftliche und soziale Lage <strong>de</strong>r Künstler<br />

Wenn Kunst und Kultur als Motoren <strong>de</strong>s europäischen<br />

Einigungsprozesses erkannt wer<strong>de</strong>n, dann muss die<br />

wirtschaftliche und soziale Lage <strong>de</strong>r Akteure entsprechend<br />

gestärkt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Teilnehmer unterstützen die Entschließung <strong>de</strong>s<br />

Europäischen Parlaments zum Sozialstatut <strong>de</strong>r Künstlerinnen<br />

und Künstler.<br />

Gefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n:<br />

• die Anerkennung <strong>de</strong>s beson<strong>de</strong>ren sozialen Status <strong>de</strong>r<br />

Künstler<br />

• grenzübergreifen<strong>de</strong> Anpassung <strong>de</strong>r Sozial- und Rentenversicherungssysteme<br />

an die hoch mobilen, temporären,<br />

Aufenthaltsorte und Vertragsverhältnisse wechseln<strong>de</strong>n<br />

Arbeitszusammenhänge von Künstlern<br />

• Übertragbarkeit und Anschlusssicherung von Beiträgen,<br />

Ansprüchen und Leistungen<br />

• grenzübergreifen<strong>de</strong> Anpassung <strong>de</strong>r Steuersysteme,<br />

Abschaffung von Son<strong>de</strong>rsteuern und Doppelbesteuerung<br />

Wenn die beson<strong>de</strong>re Rolle <strong>de</strong>r Künstler im Prozess <strong>de</strong>r<br />

europäischen Einigung und für die Entwicklung <strong>de</strong>s<br />

kreativen Potentials anerkannt wird, dann sind Son<strong>de</strong>rregelungen<br />

für Künstler kein Tabu in <strong>de</strong>r pol<strong>iti</strong>schen<br />

Debatte, son<strong>de</strong>rn ein notwendiger Schritt zur Lösung<br />

<strong>de</strong>r Fragen.<br />

Kultur und Kunstför<strong>de</strong>rung<br />

Budgeterhöhung<br />

Wenn Kunst und Kultur als Motoren <strong>de</strong>r europäischen<br />

Einigung anerkannt wer<strong>de</strong>n, dann müssen die<br />

Akteure und ihre Produktionen signifikant geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Min<strong>de</strong>stens 1% <strong>de</strong>s europäischen Haushalts sollte<br />

für Kulturfragen zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur För<strong>de</strong>rung internationaler Zusammenarbeit<br />

müssen die Budgets <strong>de</strong>r Kulturinstitute (in Deutschland:<br />

Goethe-Institut), Mittlerorganisationen und Netzwerke<br />

gestärkt wer<strong>de</strong>n.<br />

Bürokratieabbau (im Wesentlichen mit Bezug auf die<br />

EU-För<strong>de</strong>rprogramme)<br />

• Antragsverfahren wesentlich vereinfachen<br />

• Entscheidungsverfahren transparenter gestalten<br />

• in Entwicklung und Realisierung <strong>de</strong>r Programme<br />

Künstler einbeziehen<br />

Symbolisch wur<strong>de</strong> ein europäischer Preis für Kreativität<br />

im Verwaltungshan<strong>de</strong>ln angeregt.

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