Anhörung zum Bleiberecht für langjährig geduldete ... - Pro Asyl
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Familie Ferizi<br />
22. Kosovo oder Bosnien?<br />
Ein Ehepaar aus dem ehemaligen Jugoslawien<br />
hat Angst vor der Trennung der Familie<br />
Ragip und Hatidja Ferizi<br />
Sehr geehrte Damen<br />
und Herren,<br />
mein Mann und ich<br />
stammen aus dem<br />
ehemaligen Jugoslawien,<br />
aber mein<br />
Mann aus Kosovo<br />
und ich aus Bosnien.<br />
Vor fünf Jahren<br />
haben wir uns nach deutschem Gesetz verheiratet,<br />
und wir dürfen jetzt nicht zusammen leben. Obwohl<br />
wir nach deutschem Gesetz verheiratet<br />
sind, trennen uns die Behörden.<br />
depressiver und psychisch krank geworden. Ich<br />
leide unter einem Trauma, die Behandlung wird nun<br />
beim Arzt fortgesetzt. Ich habe Angst, dass meine<br />
Familie zurückgeschickt wird. Dies wäre <strong>für</strong> mich<br />
noch schlimmer als meine Krankheit. (Applaus)<br />
Frau Ferizi<br />
Vor vier Jahren haben wir eine Petition an den<br />
Landtag gestellt. Diese Petition wurde im letzten<br />
Jahr abgelehnt, weil wir verschiedener Staatsangehörigkeit<br />
sind. Wir wissen nicht, wie es mit uns<br />
weitergeht und wir wünschen uns, dass wir ein<br />
Bei meinem Mann ist das <strong>Pro</strong>blem, dass<br />
er psychisch erkrankt ist. Er war gerade<br />
zwei Monaten in psychischer Behandlung<br />
im Krankenhaus. Bei mir steht fast<br />
die Abschiebung bevor. Ich weiß nicht,<br />
was ich jetzt machen soll. Wir bitten alle,<br />
uns zu helfen, damit wir nicht getrennt<br />
werden. Meine Kinder leben<br />
auch hier.<br />
Herr Ferezi<br />
Ja, ich wollte auch etwas sagen. Ich habe<br />
damals einen Arbeitsplatz gehabt,<br />
anderthalb Jahre habe ich gearbeitet.<br />
Auf einmal wurde mir ohne Grund<br />
gekündigt, nur weil ich drei Tage krank<br />
geschrieben war. Das kann doch kein<br />
Grund sein. Seitdem bin ich langsam<br />
<strong>Bleiberecht</strong> hier in Deutschland kriegen.<br />
Wir haben immer gesagt, dass wir nichts<br />
vom Staat kassieren wollen. Geben sie uns<br />
bitte die Möglichkeit, zu arbeiten, damit<br />
wir uns selber finanzieren und hier eine<br />
Zukunft <strong>für</strong> unsere Kinder aufbauen<br />
können. Aber das ist schwer, sehr schwer.<br />
Ich frage alle, ob uns niemand helfen<br />
kann, denn ich und meine Kinder sind<br />
gefährdet. Seit ein paar Monaten wird<br />
meine Duldung nur noch jeweils um einen<br />
Monat verlängert, nur um einen Monat.<br />
Ich habe Angst, dass unsere Familie getrennt<br />
wird. Denn bei vielen Familien ist<br />
die Polizei gekommen und hat sie abgeholt.<br />
Das ist alles, was ich sagen wollte.<br />
(Applaus)<br />
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