Anhörung zum Bleiberecht für langjährig geduldete ... - Pro Asyl
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Landtagesdebatte<br />
in vorderster Front zu finden, wenn es darum geht,<br />
restriktiv gegen Ausländer zu handeln. Die Frage<br />
einer <strong>Bleiberecht</strong>sregelung ist nicht weiter auf die<br />
lange Bank zu schieben. Nicht nur die <strong>Anhörung</strong><br />
<strong>zum</strong> <strong>Bleiberecht</strong> am 4. Juni im Rathaus in Hannover<br />
hat das nachhaltige Engagement von Kirchen,<br />
Wohlfahrtsverbänden, PRO ASYL aufgrund eines<br />
anhaltenden Handlungsdruckes wieder einmal eindrucksvoll<br />
bestätigt - übrigens auch viele <strong>Pro</strong>minente:<br />
Herr Schwarz-Schilling hat dort geredet, Norbert<br />
Blüm, Heiner Geißler, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger<br />
und nicht zuletzt unsere Ausländerbeauftragten<br />
des Landes und des Bundes, sie alle unterstützen<br />
inzwischen die Kampagne "Hiergeblieben!".<br />
(Beifall bei den GRÜNEN)<br />
Nach Jahren ist immerhin jetzt auch die SPD da<strong>für</strong>.<br />
Es verbietet sich hier, von Populismus zu sprechen.<br />
Ich nehme es Ihnen ab, dass auch Sie von der dringenden<br />
Notwendigkeit eines <strong>Bleiberecht</strong>s unter<br />
bestimmten Bedingungen überzeugt sind. Den<br />
wesentlichen Punkt haben Sie schon angesprochen.<br />
Meine Damen und Herren, seien Sie dabei trotz<br />
alledem ehrlich, auch wenn es unpopulär ist. Solange<br />
das faktische Arbeitsverbot <strong>für</strong> <strong>Asyl</strong>bewerber<br />
aufrechterhalten bleibt, werden immer Sozialhilfekosten<br />
anfallen. Es wäre also sinnvoll, meine<br />
Damen und Herren von der CDU, Bundesinnenminister<br />
Schily davon zu überzeugen, den Zugang <strong>zum</strong><br />
Arbeitsmarkt <strong>für</strong> die betroffenen Personen zu<br />
ermöglichen. Da die Zusammenarbeit - <strong>zum</strong>indest<br />
in der Vergangenheit - von Herrn Schily mit Herrn<br />
Beckstein und Herrn Müller so gut geklappt hat, ist<br />
das sicherlich auch auf Dauer Erfolg versprechend.<br />
Ansonsten begrüßen wir den Antrag der SPD-Fraktion.<br />
Ermöglicht er doch, uns noch ein weiteres Mal<br />
mit der Altfallregelung zu befassen. Nachdem das<br />
Zuwanderungsgesetz keine diesbezüglichen Regelungen<br />
vorsieht, sind in erster Linie die Länder in<br />
die Verantwortung zu nehmen. Meine Damen und<br />
Herren von CDU und FDP, verweigern Sie sich diesem<br />
Anliegen nicht. Es geht hier nicht mehr um die<br />
Aufrechterhaltung von Paragrafen und Gesetzesvorgaben.<br />
Es geht um Einzelschicksale, es geht um<br />
Menschen. Wir haben es hier oft genug deutlich<br />
rlebt. Ermöglichen Sie, meine Damen und Herren,<br />
aus humanitären Gründen heraus zunächst eine<br />
<strong>Bleiberecht</strong>sregelung <strong>für</strong> die Minderheiten aus dem<br />
Kosovo, und lassen Sie uns im weiteren Verlauf<br />
über eine generelle Altfall-regelung verhandeln.<br />
(Beifall bei den GRÜNEN und bei der SPD)<br />
Vizepräsidentin Astrid Vockert: Für die CDU-Fraktion<br />
spricht nunmehr Herr Kollege Biallas. Bitte<br />
schön!<br />
Hans-Christian Biallas (CDU):<br />
Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und<br />
Herren! Es geht hier in derTat um ein sehr ernstes<br />
Thema, weil es um Menschen geht. Ich möchte zu<br />
dem Antrag der SPD-Fraktion reden. Der Kollege<br />
Gansäuer wird gleich noch etwas zu dem Antrag der<br />
Fraktion der Grünen sagen. Sie, meine Damen und<br />
Herren von der SPD, fordern eine Altfallregelung.<br />
Das neue Zuwanderungsgesetz sieht diese ausdrücklich<br />
nicht vor,<br />
(Dieter Möhrmann [SPD]: Warum nicht?)<br />
auch nicht, wie Sie sie fordern, mit Einschränkungen.<br />
Ich weiß nicht, warum Herr Schily, der Verhand-<br />
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