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Anhörung zum Bleiberecht für langjährig geduldete ... - Pro Asyl

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Landtagesdebatte<br />

32. Landtagsdebatte <strong>zum</strong> Thema<br />

“Für eine humantitäre Altfallregelung”<br />

vom 25. Juni 2004<br />

Nachfolgend dokumentieren wir die Landtagsdebatte vom 25. Juni 2004 zu den Anträgen "Für eine humanitäre<br />

Altfallregelung 2004" - Antrag der Fraktion der SPD - Drs. 15/1132 und "<strong>Bleiberecht</strong> <strong>für</strong> ethnische<br />

Minderheiten aus dem Kosovo" - Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen - Drs. 15/1148.<br />

Beide Anträge wurden zur weiteren Behandlung in die Ausschüsse verwiesen. Folgende Aspekte sind bemerkenswert:<br />

- Den Ausführungen des CDU-Abgeordneten Hans-Christian Biallas läßt sich entnehmen,<br />

dass die CDU der Einrichtung einer Härtefallkommission kritisch bis ablehnend gegenüber steht: Biallas<br />

tendiert dazu , Härtefallentscheidungen im Rahmen des Petitionsverfahrens zu treffen und dabei ggfs. ein<br />

positives Votum von privaten Bürgschaftserklärungen Dritter abhängig zu machen. (Der niedersächsische<br />

Innenminister Schünemann hat im Interview mit Radio Flora bereits erklärt, dass er von der Einrichtung<br />

einer Härtefallkommission nichts hält.) Der Abgeordnete Gansäuer (CDU) betrachtet die Rückkehr ethnischer<br />

Minderheiten als eine Art pädagogisches <strong>Pro</strong>gramm zur Erziehung der Kosovaren/innen, die lernen<br />

sollen, sich multiethnisch zu organisieren. Dabei ignoriert er, dass die Menschen, um die es bei der<br />

<strong>Bleiberecht</strong>skampagne geht, oft längst ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben und nicht einfach<br />

<strong>zum</strong> Instrument zur Durchsetzung außenpolitischer Ziele gemacht werden können. Eine Unterstützung<br />

<strong>für</strong> eine Sonderregelung zugunsten von ethnischen Minderheiten aus dem Kosovo oder gar <strong>für</strong> eine allgemeine<br />

<strong>Bleiberecht</strong>sregelung ist von der CDU Niedersachsen wohl kaum zu erwarten. - Die Abgeordnete<br />

Jutta Rübke (SPD), die <strong>für</strong> den krankheitsbedingt abwesenden Abgeordneten Klaus-Peter Bachmann<br />

in die Bresche gesprungen ist, vertritt die Notwendigkeit einer <strong>Bleiberecht</strong>sregelung in einer klaren Sprache<br />

und überzeugenden Form. Zu Recht verweist aber der Abgeordnete Riese (FDP) darauf, dass es <strong>zum</strong>indest<br />

auch ihr Parteikollege Otto Schily war und ist, der eine <strong>Bleiberecht</strong>sregelung bislang verhindert<br />

(hat). Womöglich eignet sich der Antrag der SPD wie auch seine Begründung, um die SPD in anderen<br />

Bundesländern wie auch auf Bundesebene <strong>für</strong> eine entsprechendePolitik zu gewinnen. - Der Abgeordneten<br />

Georgia Langhans (Grüne) gebührt das Verdienst, die <strong>Bleiberecht</strong>sforderung immer wieder engagiert<br />

im Landtag <strong>zum</strong> Thema zu machen und dabei ausdrücklich insbesondere auch ein Aufenthaltsrecht <strong>für</strong><br />

ethnische Minderheiten aus dem Kosovo einzufordern. Auch ihr wird man allerdings sagen müssen, dass<br />

ihre Partei auf Bundesebene nicht das einlöst, was sie auf Landesebene fordert. - Der Abgeordnete Roland<br />

Riese (FDP) verweist zwar am Rande auf die abgeschwächte <strong>Bleiberecht</strong>sregelung in dem Gesetzesentwurf<br />

der FDP <strong>für</strong> ein Zuwanderungsgesetz aus dem letzten Jahr, sieht sich gleichzeitig jedoch<br />

genötigt, unter Bezugnahme auf Brecht eine "Widerstandspflicht" gegen das "Unrecht" eines generellen<br />

<strong>Bleiberecht</strong>s <strong>für</strong> <strong>langjährig</strong> <strong>geduldete</strong> Flüchtlinge zu proklamieren. Es ist geplant, <strong>zum</strong> diesjährigen "Tag<br />

des Flüchtlings" in allen Bundesländern noch einmal Pressekonferenzen <strong>zum</strong> Thema "<strong>Bleiberecht</strong> <strong>für</strong> Geduldete"<br />

durchzuführen. Die vorliegende Dokumentation unserer gemeinsamen <strong>Anhörung</strong> am 4. Juni<br />

2004, die auch in der Plenardebatte mehrfach angesprochen wurde, wird hoffentlich die weitere öffentliche<br />

Debatte <strong>zum</strong> Thema beflügeln.<br />

Kai Weber<br />

Auszug aus der 39. Plenarsitzung des niedsächsischen<br />

Landtags am 25.6.2004:<br />

Ich rufe jetzt vereinbarungsgemäß die beiden folgenden<br />

Tagesordnungspunkteszusammen auf, also<br />

Tagesordnungspunkt 48 Erste Beratung: Für eine<br />

humanitäre Altfallregelung 2004 - Antrag der Fraktion<br />

der SPD -Drs. 15/1132undTagesordnungspunkt<br />

49: Erste Beratung: <strong>Bleiberecht</strong> <strong>für</strong> ethnische<br />

Minderheiten aus dem Kosovo - Antrag der FraktionBündnis<br />

90/Die Grünen - Drs. 15/1148 (Unruhe)<br />

Zu diesen Anträgen findet gleich, nachdem Ruhe<br />

eingekehrt ist, antragsgemäß die erste Beratung<br />

statt. - Herzlichen Dank. Ich erteile nunmehr von<br />

der SPD-Fraktion Frau Rübke das Wort. Bitte<br />

schön, Frau Rübke!<br />

Jutta Rübke (SPD):<br />

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Herren, sehr geehrte<br />

Damen! Ich kann weder plattdeutsch denken noch<br />

plattdeutsch sprechen. Daher kommt es jetzt leider<br />

nur auf Hochdeutsch. Ich bitte da<strong>für</strong> schon um<br />

Entschuldigung. Aber vielleicht nehme ich Nachhilfeunterricht,<br />

am liebsten natürlich dann bei Meta.<br />

(Heiterkeit und Beifall - Karl-Heinz Klare [CDU]:<br />

Das finde ich irgendwie unfair! Das können Sie<br />

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