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Mechanische Anisotropie von Proteinen in ...

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D.2 E<strong>in</strong>zelmolekül-Kraftspektroskopie 99<br />

Messung der Fluoreszenz<strong>in</strong>tensität der Spitze e<strong>in</strong>es AFM Cantilevers <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong><br />

der Entfernung <strong>von</strong> der Oberfläche direkt bestätigt werden (Daten nicht gezeigt). Das vom<br />

Objektiv gesammelte Fluoreszenzlicht der Probe wird durch den bei 508 nm transparenten<br />

dichromatischen Spiegel durchgeleitet und nach zusätzlicher Filterung durch zwei Bandpassfilter<br />

bei 508±10 nm Wellenlänge mit e<strong>in</strong>er Okularl<strong>in</strong>se (L<strong>in</strong>se 4) auf den CCD Chip<br />

der Kamera fokussiert.<br />

Von L<strong>in</strong>se 1 und Spiegel 1 abgesehen, ist der gesamte optische Strahlengang <strong>in</strong>klusive<br />

Objektiv auf e<strong>in</strong>er optischen Bank fest fixiert. Für die Translation der abzubildenden Probe<br />

und Fokussierung ist daher e<strong>in</strong> Probenhalter konstruiert worden, der e<strong>in</strong>erseits mit fe<strong>in</strong>en<br />

Mikrometerschrauben <strong>in</strong> drei Dimensionen relativ zum Objektiv mit e<strong>in</strong>er Reichweite <strong>von</strong><br />

e<strong>in</strong>igen Millimetern positioniert werden kann. Zusätzlich dazu ist <strong>in</strong> diesen Probenhalter<br />

e<strong>in</strong> dreiachsiger Piezoscanner mit 100 µm horizontaler und 20 µm vertikaler Reichweite<br />

e<strong>in</strong>gelassen. Der Piezoscanner (Physik Instrumente P-517) kann elektronisch angesteuert<br />

werden und ermöglicht e<strong>in</strong>e nanometergenaue Positionierung der Probe.<br />

Der Aufbau ist als <strong>in</strong>vertiertes objective-type Mikroskop konzipiert worden, um den<br />

probenseitigen Halbraum für verschiedene Funktionsaufsätze verfügbar zu halten. Es s<strong>in</strong>d<br />

zwei Aufsätze konstruiert worden: e<strong>in</strong>e Mikrofluidikhalterung und e<strong>in</strong> Kraftspektrometer.<br />

Die Mikrofluidikhalterung ist kompatibel für Standard-Objektträger der Größe 75x25x1<br />

mm und kann damit <strong>in</strong>sbesondere für kommerziell erhältliche Flusskammern zur Zellkultivierung<br />

(z.B <strong>von</strong> der Firma IBIDI) sofort e<strong>in</strong>gesetzt werden. Für die <strong>in</strong> Anhang A beschriebenen<br />

E<strong>in</strong>zelmolekül-Fluoreszenzexperimente wurden jedoch selbstgebaute Kammern verwendet.<br />

Diese Kammern wurden aus Standard-Deckgläschen (Firma Carl-Roth) der Größe<br />

18x18x0.17 mm gefertigt. Die Deckgläschen wurden dazu zunächst vier Stunden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Ätzlösung (1 Teil Ammoniak, 1 Teil Wasserstoffperoxid, 1 Teil doppelt-destilliertes Wasser)<br />

gere<strong>in</strong>igt, um jegliche Oberflächenverschmutzung zu entfernen, mehrfach mit zweifachdestillierten<br />

Wasser unter Ultraschall gespült und schliesslich aufe<strong>in</strong>andergelegt 4 bei 70 ◦ C<br />

getrocknet. Für e<strong>in</strong>e Messung wurden quer zur langen Achse abgeschnittene Pipettenspitzen<br />

als wenige Millimeter hohe Zyl<strong>in</strong>der mit wasserunlöslichem Vakuumfett auf e<strong>in</strong><br />

gere<strong>in</strong>igtes Deckgläschen geklebt. Die Kammern erhielten damit die Form e<strong>in</strong>es umgedrehten<br />

Doktorhutes. Auf diese Weise konnten kle<strong>in</strong>e Flüssigkeitsvolum<strong>in</strong>a (< 10µl) auf den<br />

Probenträger e<strong>in</strong>fach aufgetragen und auch wieder getauscht werden.<br />

D.2 E<strong>in</strong>zelmolekül-Kraftspektroskopie<br />

Alle kraftspektroskopischen Messungen wurden auf e<strong>in</strong>em durch Ingo Schwaiger konstruierten<br />

Atomkraftmikroskop [96] bei Raumtemperatur durchgeführt. Für die hochauflösende<br />

Kraft-Zeitkurve <strong>in</strong> Abb. 6.1 b) wurde der vom Autor konstruierte Kraftspektrometeraufsatz<br />

des Fluoreszenzmikroskops verwendet. Es wurden mit Gold bedampfte Cantilever des<br />

Typs BioLever Typ A (Olympus, Tokyo, Japan) mit Federkonstanten um 30 pN/nm und<br />

Resonanzfrequenzen <strong>in</strong> Wasser um 8 kHz verwendet. Für die Messungen wurden zunächst<br />

4 Dies verh<strong>in</strong>dert erneute Verschmutzung durch Luftkontakt.

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