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Mechanische Anisotropie von Proteinen in ...

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22 3. Dissoziation <strong>von</strong> B<strong>in</strong>dungen unter Kraft<br />

Abbildung 3.1: a) Schema e<strong>in</strong>es Potentialtopfes, mit e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>imum am Ort x N und e<strong>in</strong>er<br />

energetischen Barriere am Ort x T . b) Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsdichten für den Bruch e<strong>in</strong>er B<strong>in</strong>dung<br />

unter Kraft <strong>in</strong> Abhängigkeit verschiedener Potentialbreiten und Barrierenhöhen.<br />

Das M<strong>in</strong>imum des externen Potentials wird mit der konstanten Geschw<strong>in</strong>digkeit v zu<br />

größeren Ausdehnungen h<strong>in</strong>bewegt. Hierbei beschreibt κ die effektive Federhärte des Systems,<br />

das die B<strong>in</strong>dung mit Kraft belastet. Für alle <strong>in</strong> dieser Arbeit relevanten Fälle gilt,<br />

dass die effektive Federhärte des externen Potentials sehr viel kle<strong>in</strong>er 1 als die Krümmung<br />

des Potentialtopfes des gebundenen Systems ist. Damit ersche<strong>in</strong>t das externe Potential <strong>in</strong><br />

Abb. 3.1 a) als e<strong>in</strong>e mit der Zeit immer steiler abfallende Gerade. Die B<strong>in</strong>dung unterliegt<br />

damit e<strong>in</strong>em effektiven, zeitabhängigen Potential G(x) + V ext (x, t). Damit ist auch<br />

die Höhe der Übergangsbarriere und der Übergangsratenkoeffizient zeitabhängig. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus verschiebt sich die Position x T der Übergangsbarriere auf der Reaktionskoord<strong>in</strong>ate.<br />

Ist der Abstand zwischen Übergangsbarriere und M<strong>in</strong>imum des Potentialtopfes ∆x<br />

jedoch kle<strong>in</strong> 2 , so kann diese Verschiebung und die tatsächliche Form des Potentialtopfes<br />

vernachlässigt werden. In e<strong>in</strong>em l<strong>in</strong>earen Modell nach Bell [7] wird nur noch die Abnahme<br />

der Barrierenhöhe als Funktion des externen Potentials V ext = −κvtx−F 0 x bzw. der extern<br />

anliegenden Kraft F = κvt + F 0 betrachtet:<br />

∆G ∗ (t) = ∆G ∗ − κvt · (x T − x N ) − F 0 (x T − x N ) = ∆G ∗ − F ∆x (3.3)<br />

F 0 beschreibt e<strong>in</strong>e zum Zeitpunkt t = 0 bereits anliegende Kraft. Wie stark die energetische<br />

Barriere reduziert wird, hängt vom Abstand ∆x = x T − x N zwischen M<strong>in</strong>imum des<br />

Potentialtopfes und der Übergangsbarriere ab. Dieser Abstand ∆x, im folgenden als Potentialbreite<br />

bezeichnet, stellt den Hebelarm des gebundenen Systems dar: je breiter das<br />

1 Es gilt: κ ≈ 10 −3 N/m während d2 G(x N )<br />

dx<br />

≈ 1 N/m<br />

2 2<br />

Siehe z.B die Diskussion <strong>in</strong> [87].

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