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Mechanische Anisotropie von Proteinen in ...

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58 6. M<strong>in</strong>imalmodell der Mechanik e<strong>in</strong>er Prote<strong>in</strong>struktur<br />

Struktur e<strong>in</strong>deutig festlegt, würde demzufolge die gefaltete Raumstruktur die mechanischen<br />

Eigenschaften e<strong>in</strong>es Prote<strong>in</strong>s festlegen. Das ist e<strong>in</strong>e starke Aussage, auf die jedoch<br />

bereits <strong>in</strong> anderen Arbeiten h<strong>in</strong>gewiesen wurde [58][81]. Daraus folgt unter anderem, dass<br />

Mutationen, die die Rückgrat-Struktur e<strong>in</strong>es Prote<strong>in</strong>s erhalten, ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Mechanik<br />

e<strong>in</strong>er Prote<strong>in</strong>strukur haben dürften. Brockwell et al. [16] haben den E<strong>in</strong>fluss <strong>von</strong><br />

strukturerhaltenden Punktmutationen auf die mechanische Stabilität e<strong>in</strong>er Prote<strong>in</strong>struktur<br />

untersucht. Dabei zeigten sich nur marg<strong>in</strong>ale Unterschiede im Vergleich zur nicht-mutierten<br />

Struktur. Im Gegensatz dazu zeigten Li et al. [63], dass Prol<strong>in</strong>-Punktmutationen die mechanische<br />

Stabilität e<strong>in</strong>er Prote<strong>in</strong>struktur deutlich verändern können. Prol<strong>in</strong>-Mutationen<br />

s<strong>in</strong>d jedoch nicht strukturerhaltend und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Studie <strong>von</strong> Li et al. explizit verwendet<br />

worden, um gezielt β-Stränge zu brechen und e<strong>in</strong>zelne Wasserstoffbrückenb<strong>in</strong>dungen <strong>in</strong> der<br />

Struktur des untersuchten Prote<strong>in</strong>s zu entfernen oder neue e<strong>in</strong>zufügen. Weitere Untersuchungen<br />

s<strong>in</strong>d nötig, um die Auswirkung <strong>von</strong> Mutationen auf die mechanische Stabilität<br />

e<strong>in</strong>es Prote<strong>in</strong>s zu prüfen und obige Aussage damit zu testen.<br />

Aufschluss über den tatsächlichen Verlauf des mechanischen Entfaltungspfades e<strong>in</strong>es<br />

Prote<strong>in</strong>s als Vielteilchensystem können jedoch nur Molekular-Dynamik Simulationen geben,<br />

die sämtliche physikalischen Wechselwirkungen zwischen allen Atomen e<strong>in</strong>es Prote<strong>in</strong>s<br />

und des umgebenden Lösungsmittels berücksichtigen [39][43][42][103]. Diese Simulationen<br />

s<strong>in</strong>d jedoch extrem rechen<strong>in</strong>tensiv [41]. Es ist daher wünschenswert, Näherungen zu identifizieren<br />

[95], mit denen die Dynamik gefalteter Prote<strong>in</strong>strukturen korrekt beschrieben<br />

werden kann. Das vorgeschlagene Modell leistet dazu e<strong>in</strong>en Beitrag.<br />

6.7 Zusammenfassung<br />

In diesem Kapitel wurde die experimentell beobachtete Bruchk<strong>in</strong>etik des GFP als erster<br />

B<strong>in</strong>dungsbruch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em B<strong>in</strong>dungsnetzwerk <strong>in</strong>terpretiert. Das GFP wurde als elastisches<br />

Netzwerk approximiert und die K<strong>in</strong>etik des ersten B<strong>in</strong>dungsbruches <strong>in</strong> diesem Netzwerk<br />

berechnet. Die experimentell beobachtete mechanische <strong>Anisotropie</strong> der GFP Raumstruktur<br />

konnte mit diesem M<strong>in</strong>imalmodell reproduziert werden.

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