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Mechanische Anisotropie von Proteinen in ...

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2 1. Punktuelle Kraftbelastung e<strong>in</strong>er Prote<strong>in</strong>struktur<br />

Abbildung 1.1: a) Schematische Darstellung e<strong>in</strong>es AFM-Kraftspektrometers. b) Schematische<br />

Darstellung e<strong>in</strong>es Polyprote<strong>in</strong>s, das zwischen Cantilever und Probenfläche e<strong>in</strong>es Kraftspektrometers<br />

gestreckt wird.<br />

Relaxationskurven. Die Messungen können an Luft, <strong>in</strong> wässriger Lösung unter physiologischen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen oder auch <strong>in</strong> vielen anderen Lösungsmitteln durchgeführt werden.<br />

AFM-Kraftspektroskopie mit <strong>Prote<strong>in</strong>en</strong> ist nur <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Methoden der Molekularbiologie<br />

möglich. Die meisten globulären Prote<strong>in</strong>strukturen s<strong>in</strong>d nur wenige Nanometer<br />

groß. Der Krümmungsradius der Spitze e<strong>in</strong>es Kraftspektrometers liegt im Bereich<br />

<strong>von</strong> etwa 30 nm. Die Untersuchung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen, globulären Prote<strong>in</strong>moleküls ist damit<br />

kaum möglich. E<strong>in</strong>erseits können die Kontaktflächen, über die das Molekül belastet wird,<br />

nicht genau def<strong>in</strong>iert werden. Andererseits kann die Kraft-Ausdehnungsantwort e<strong>in</strong>zelner<br />

Moleküle nicht vom experimentell dom<strong>in</strong>anten H<strong>in</strong>tergrund multipler Wechselwirkungen<br />

unterschieden werden. Kraftspektroskopie an globulären <strong>Prote<strong>in</strong>en</strong> <strong>in</strong> Lösung ist jedoch<br />

möglich, wenn die zu untersuchenden Prote<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> l<strong>in</strong>earen Polyprote<strong>in</strong>en vorliegen,<br />

wie <strong>in</strong> Abb. 1.1 b) schematisch dargestellt. E<strong>in</strong>zelne Untere<strong>in</strong>heiten des Polyprote<strong>in</strong>s,<br />

die unspezifisch an Cantilever und Probenfläche gebunden werden, dienen als Griffe,<br />

über die e<strong>in</strong> solches Polyprote<strong>in</strong> zwischen Blattfeder und Probenfläche gestreckt werden<br />

kann. Die B<strong>in</strong>dungen zwischen den Untere<strong>in</strong>heiten des Polyprote<strong>in</strong>s def<strong>in</strong>ieren die Punkte,<br />

über die auf diese Weise Kraft an e<strong>in</strong>zelne Prote<strong>in</strong>moleküle angelegt werden kann. Die<br />

Kraft-Ausdehnungsantwort e<strong>in</strong>zelner solcher Polyprote<strong>in</strong>e führt zu e<strong>in</strong>er hochspezifischen,<br />

repetitiven Signatur (vgl. Abb. 1.1 b), die die Identifikation <strong>von</strong> E<strong>in</strong>zelmolekül-Kraftkurven<br />

ermöglicht [89][64]. Die große Mehrheit der <strong>in</strong> der Natur vorkommenden Prote<strong>in</strong>e tritt nicht<br />

<strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Polyprote<strong>in</strong>en auf. Es s<strong>in</strong>d daher rekomb<strong>in</strong>ante Techniken zur Konstruktion<br />

<strong>von</strong> künstlich verknüpften Polyprote<strong>in</strong>en entwickelt worden [64][26]. Diese Protokolle basieren<br />

auf der mehrfachen H<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>anderschaltung des für e<strong>in</strong> Prote<strong>in</strong> kodierenden Gens

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