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Mechanische Anisotropie von Proteinen in ...

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A.4 Cyste<strong>in</strong>e Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g Protokoll 79<br />

Es gibt e<strong>in</strong>e große Zahl dieser Landungs- und Startereignisse. Darüber h<strong>in</strong>aus beobachtet<br />

man verwischte, unscharfe Intensitätsspuren <strong>in</strong> der Darstellung. Diese s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl transienter, schnell <strong>in</strong> der Nähe und auf der Oberfläche diffundierender Moleküle<br />

zurückzuführen. Die Auswirkung des Reduktionsmittels DTT s<strong>in</strong>d somit:<br />

• Rückgang der Fluoreszenz<strong>in</strong>tensität pro Molekül.<br />

• Starke Zunahme <strong>von</strong> neuen B<strong>in</strong>dungsereignissen als auch Entb<strong>in</strong>dungsereignissen<br />

• Auftreten <strong>von</strong> schnell diffundierenden Molekülen<br />

Offensichtlich zerlegt DTT die eGFP Polyprote<strong>in</strong>e <strong>in</strong> ihre monomeren E<strong>in</strong>zelteile, was sich<br />

durch e<strong>in</strong>en sofortigen Rückgang der Fluoreszenz<strong>in</strong>tensität e<strong>in</strong>zelner Leuchtpunkte manifestiert.<br />

Die Zerlegung führt zu e<strong>in</strong>er Vielzahl <strong>von</strong> eGFP Molekülen im Probenvolumen,<br />

die frei diffundieren können. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressanter Aspekt wird durch die Vielzahl <strong>von</strong> auftretenden<br />

neuen B<strong>in</strong>dungs- und Entb<strong>in</strong>dungsereignissen an die Oberfläche deutlich. Aus Abb.<br />

A.6 b) geht hervor, dass lange eGFP Polyprote<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>e stabile B<strong>in</strong>dung an die Oberfläche<br />

e<strong>in</strong>gehen, während die B<strong>in</strong>dung <strong>von</strong> eGFP Monomeren offenbar nur sehr kurzeitig hält. Die<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, die Dissoziation e<strong>in</strong>es Polyprote<strong>in</strong>s <strong>von</strong> der Oberfläche zu beobachten,<br />

ist e<strong>in</strong>e bed<strong>in</strong>gte Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, die die Dissoziation sämtlicher oberflächengebundener<br />

Untere<strong>in</strong>heiten erfordert. Die Stationärität der e<strong>in</strong>zelnen Leuchtpunkte <strong>in</strong> Abb. A.6 b) im<br />

Vergleich zur Dynamik <strong>in</strong> Abb. A.6 d) zeigt damit unabhängig <strong>von</strong> der Fluoreszenz<strong>in</strong>tensität,<br />

dass es sich zunächst um Cyst<strong>in</strong>-verknüpfte eGFP Polyprote<strong>in</strong>e handelt, die durch<br />

die Wirkung <strong>von</strong> DTT zu monomeren eGFP Molekülen reduziert werden.<br />

A.4 Cyste<strong>in</strong>e Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g Protokoll<br />

Für e<strong>in</strong> detailliertes Schritt-für-Schritt Cyste<strong>in</strong>e Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g Protokoll sei auf [31] verwiesen.<br />

Die für das entsprechende Prote<strong>in</strong> (hier: GFP und Ig27) kodierende DNA Sequenz<br />

wurde <strong>in</strong> zytosolische E.coli Expressionsvektoren (pRSET5d und pET3c) über Restriktion<br />

und Ligation <strong>in</strong> die Clon<strong>in</strong>g Site der Expressionsvektoren e<strong>in</strong>gebaut (Abb. A.7<br />

Start). Die Expressionsvektoren kodieren ebenfalls für sechs Histid<strong>in</strong>-Am<strong>in</strong>osäuren, die<br />

bei der Expression an die Prote<strong>in</strong>e direkt angehängt werden (GFP: C-term<strong>in</strong>al; Ig27: N-<br />

term<strong>in</strong>al) und die Aufre<strong>in</strong>igung der Zielprote<strong>in</strong>e über Ni-NTA Aff<strong>in</strong>itätschromatographie<br />

ermöglichen. DNA-Codons, die für die zwei für als Kraftangriffspunkte gewählten nativen<br />

Am<strong>in</strong>osäuren kodieren, wurden mit dem QuikChange Multi Site-Directed Mutagenesis<br />

Kit zu TGC oder TGT (Cyste<strong>in</strong>e-Codons) mutiert (Abb. A.7 1). Erfolgreiche Mutation<br />

wurde durch Sequenzierung (MWG Biotech, Ebersberg) überprüft. Die mutierten Expressionsvektoren<br />

wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en E.coli Expressionsstamm (BL21-CodonPlus(DE3)-RIL,<br />

Stratagene) transformiert und die Prote<strong>in</strong>expression <strong>in</strong>duziert (Abb. A.7 2). Die Expression<br />

der Prote<strong>in</strong>e wurde entsprechend der Anleitung des Herstellers durchgeführt. Dabei<br />

lieferten 500 ml Zellkultur etwa 50 mg der mutierten Prote<strong>in</strong>e. Die Prote<strong>in</strong>lösung wurde<br />

mittels HisTrap HP Aff<strong>in</strong>itätschromatographie-Säulen durch Elution mit aufsteigenden

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