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Subjektsätze als alternative Argumentrealisierungen im Deutschen ...

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zervakos-se-<strong>im</strong>pune-sa-spui-adevarul-cand-e-nesocotita-sfanta-traditie/,<br />

abgerufen am 15.8.2011)<br />

2.5 Das Auftreten in NP- bzw. subjekttypischen Positionen<br />

NP-Subjekte und -Objekte können <strong>im</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>im</strong> Vorfeld, Mittelfeld und unter<br />

best<strong>im</strong>mten Bedingungen <strong>im</strong> Nachfeld auftreten. In ihrer Grundposition werden<br />

Subjekte höher verortet <strong>als</strong> alle anderen Komplemente. <strong>Subjektsätze</strong> dagegen treten <strong>im</strong><br />

Vorfeld oder – präferiert – <strong>im</strong> Nachfeld auf, gewöhnlich aber nicht <strong>im</strong> Mittelfeld: 22<br />

(13) a. Dass alle da waren, hat ihn dam<strong>als</strong> gefreut.<br />

b. ?? Dam<strong>als</strong> hat, dass alle da waren, ihn gefreut.<br />

c. ?? Dam<strong>als</strong> hat ihn, dass alle da waren, gefreut.<br />

d. Dam<strong>als</strong> hat ihn gefreut, dass alle da waren.<br />

Dryer (1980) untersucht aus typologischer Sicht, in welcher Position Komplementsätze<br />

<strong>im</strong> Vergleich mit NP-Komplementen auftreten. Unter Berücksichtigung der<br />

Besonderheiten von <strong>Subjektsätze</strong>n formuliert er eine Reihe von Implikationen, die eine<br />

„Sentential NP Position Hierarchy“ motivieren, wonach Komplementsätze einer<br />

Präferenzhierarchie folgen:<br />

satzfinal > satzinitial > satzmedial.<br />

Einzuräumen ist allerdings, dass es durchaus Sprachen wie das Jarawara (Arawá-<br />

Familie, Brasilien) (Dixon 2006) gibt, in denen <strong>Subjektsätze</strong> genau die gleiche – <strong>im</strong><br />

Jarawara präverbale – Position einnehmen wie NP-Subjekte und die damit auch nicht<br />

mit dieser Hierarchie korrespondieren. Auch unter Sprachen, die prä- und postverbale<br />

Positionierung des Subjektsatzes erlauben, finden sich solche wie das Finnische, die die<br />

präverbale und damit für das Finnische typische Subjektposition präferieren (Sands<br />

2011: 113). Wie aus (13) ersichtlich war, entspricht das Deutsche allerdings durchaus<br />

dieser Hierarchie. Aus der in Abschnitt 6 dargestellten Untersuchung zu <strong>Subjektsätze</strong>n<br />

bei Psych-Verben ergibt sich, dass <strong>im</strong> <strong>Deutschen</strong> 26% der <strong>Subjektsätze</strong> <strong>im</strong> Vorfeld und<br />

74% <strong>im</strong> Nachfeld stehen. Schwächer ausgeprägt finden sich diese Präferenzen auch <strong>im</strong><br />

Rumänischen, wo die satzfinale Position für <strong>Subjektsätze</strong> bevorzugt wird (14a), eine<br />

satzinitiale Position aber unter best<strong>im</strong>mten pragmatischen Bedingungen ebenfalls<br />

22 Dass <strong>Subjektsätze</strong> <strong>im</strong> Mittelfeld nicht völlig ausgeschlossen sind, zeigt ein Beleg aus Marx-Moyse<br />

(1983: 41):<br />

(i) Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts widerspricht, daß Paragraph 116 StPO (...) die<br />

Untersuchungshaft nach Paragraph 112 Absatz 4 StPO ausklammert, dem Grundrecht der<br />

persönlichen Freiheit und dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel." (Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung, 20.1.1966)

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