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Subjektsätze als alternative Argumentrealisierungen im Deutschen ...

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6 beschriebenen Datenverteilungen Hypothesen weniger bestätigen <strong>als</strong> vielmehr<br />

generieren. Drei der wichtigsten Beobachtungen seien hier angeführt:<br />

(I) Hohe Korrelationen zwischen dem Vorkommen best<strong>im</strong>mter<br />

Argumentstrukturvarianten bei deutschen Verben und ihren rumänischen<br />

Entsprechungen deuten darauf hin, dass die sich quantitativ manifestierende Präferenz<br />

von Verben für solche Muster auch best<strong>im</strong>mt wird durch sprachübergreifende<br />

lexikalische Konzepte. Das erinnert natürlich an Annahmen von Theorien zum<br />

Argumentlinking. Dort geht es aber lediglich um lexikalisch-semantische und<br />

konzeptuelle Erklärungen für die prinzipielle Zulässigkeit von<br />

Argumentstrukturrealisierungen; hier dagegen steht <strong>im</strong> Fokus des Interesses die<br />

Häufigkeit, mit der Verben von dem prinzipiell Möglichen Gebrauch machen.<br />

(II) Die Untersuchungen zur St<strong>im</strong>ulusaufspaltung und zur Verwendung von Psych-<br />

Verben zur Redewiedergabe legen nahe, dass selten verwendete<br />

Argumentstrukturvarianten in stärkerem Maße quantitativ von einzelnen Verben<br />

dominiert werden <strong>als</strong> häufige Muster. Diese verbspezifischen Dominanzen können<br />

vermutlich <strong>als</strong> Zeichen dafür gedeutet werden, dass ein Argumentstrukturmuster<br />

besonders stark bei einem oder wenigen Verben kognitiv verankert ist.<br />

(III) Darüber hinaus gibt es durchaus aber auch sprachspezifisch lexikalisierte<br />

Besonderheiten, die oft dadurch indiziert sind, dass die entsprechenden Verben <strong>als</strong><br />

„Ausreißer“ bei der Verteilung best<strong>im</strong>mter Muster auffallen, so etwa der hohe Anteil<br />

belebter externer St<strong>im</strong>uli bei a supăra 'ärgern'. Solche lexikalischen Idiosynkrasien<br />

machen sich allerdings in geringerem Maße bemerkbar <strong>als</strong> man aus einer<br />

valenzgrammatischen Sicht erwarten würde.<br />

Literatur<br />

Abdülhayoğlu, Suphi (1983): Untersuchungen zu verbabhängigen Einbettungen <strong>im</strong> <strong>Deutschen</strong> und<br />

Türkischen. Frankfurt/M., Bern, New York: Lang.<br />

Alboiu, Gabriela & Virginia Hill (2011): The Case of A-bar ECM: Evidence from Romanian. NELS<br />

42, November 11-13, 2011. Handout. University of Toronto.<br />

Au, Terry Kif-fong (1986): A Verb Is Worth a Thousand Words: The Causes and Consequences of<br />

Interpersonal Events Implicit in Language. Journal of Memory and Language 25, 104-122.<br />

Auer, Peter (1998): Zwischen Parataxe und Hypotaxe. 'Abhängige Hauptsätze' <strong>im</strong> gesprochenen und<br />

geschriebenen Deutsch. Zeitschrift für Germanistische Linguistik 26, 284-307.<br />

Auwera, Johan van der (2012): From contrastive linguistics to linguistic typology. Languages in<br />

Contrast 12, 69-86.<br />

Belletti, Adriana & Luigi Rizzi (1988): Psych-Verbs and Theta-Theory. Natural Language and<br />

Linguistic Theory 6: 291-352.<br />

Belletti, Adriana (2005): Extended doubling and the VP periphery. Probus 17. 1–35.<br />

Berg, René van den & Peter Bachet (2006): Vitu Grammar Sketch. Ukarumpa: SIL.

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