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Subjektsätze als alternative Argumentrealisierungen im Deutschen ...

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Wir interpretieren den Satz nicht so, dass der Ärger des Trainers in irgendeiner Weise<br />

davon abhängt, ob der Reporter sich des anstehenden Wechsels von Reus nach<br />

Dortmund bewusst ist.<br />

4.3 Psych-Verben <strong>als</strong> Kausationsverben<br />

Eine andere, insbesondere in der syntaktischen Literatur zum Linking gebräuchliche<br />

Charakterisierung von Psych-Verben geht davon aus, dass Psych-Verben generell oder<br />

zumindest best<strong>im</strong>mte syntaktische Varianten von Psych-Verben <strong>als</strong> Kausationsverben<br />

zu verstehen sind (vgl. u.a. Belletti/Rizzi 1988). So nehmen etwa Gr<strong>im</strong>shaw (1990) und<br />

Wechsler (1995) an, dass Psych-Verben mit dem St<strong>im</strong>ulus in Subjektposition <strong>im</strong><br />

Gegensatz zu Experiencer-Subjekt-Verben <strong>als</strong> kausativ zu verstehen sind.<br />

Konstruktionsvarianten mit Subjekt-Experiencer oder Objekt-Experiencer werden von<br />

Pesetsky (1995:49f.) in Hinblick auf die semantische Relation des St<strong>im</strong>ulus<br />

voneinander abgehoben. Er betrachtet den St<strong>im</strong>ulus <strong>als</strong> Auslöser („CAUSER of<br />

emotion”) in Subjektposition (44a und b), differenziert hingegen in Objektposition<br />

zwischen den semantischen Argumenten „target of emotion” (45a) und „subject matter<br />

of emotion” (45b).<br />

(44) a. The article in the T<strong>im</strong>es angered Bill greatly.<br />

b. The television set worried John.<br />

(45) a. Bill was very angry at the article in the T<strong>im</strong>es.<br />

b. John worried about the television set.<br />

Den Unterschied in der Objektposition macht <strong>im</strong> Falle der Target-of-emotion-<br />

Konstruktion die evaluierende Einstellung des Experiencers der Emotion aus. In der<br />

Subject-matter-of-emotion-Konstruktion ist der <strong>als</strong> St<strong>im</strong>ulus wahrgenommene<br />

Gegenstand oder Gedanke Thema von Emotionen, Anlass für nicht versprachlichte<br />

Sachverhalte, die damit zusammenhängen. Manche Psych-Prädikate (z. B. worry)<br />

erlauben die Alternanz zwischen dem St<strong>im</strong>ulus an Subjektstelle (CAUSER) und einer der<br />

differenzierten St<strong>im</strong>ulus-Arten in Objektposition 43 .<br />

Eine dekompositionale Beschreibung der Verben erfolgt auch <strong>im</strong> Rahmen der Role und<br />

Reference Grammar, durch die an vielen Sprachen (z. B. Englisch, Mandarin, Lakhota)<br />

unternommene Analyse von Van Valin/LaPolla (1997). Sachverhalte – Ereignisse,<br />

43 Pesetsky (1993:58): “ObjExp predicates like annoy differ from SubjExp predicates like hate or<br />

angry in taking a subject marked with the th-role Causer. One can easily <strong>im</strong>agine that ObjExp verbs<br />

like annoy are in fact derived from SubjExp predicates by addition of a morpheme that adds just this<br />

Causer role – that is, a causative morpheme. On this approach, the word pronounced annoy is<br />

b<strong>im</strong>orphemic, containing a SubjExp root meaning ’be annoyed’ or’ get annoyed’ and a causative<br />

morpheme which we shall call CAUS. The <strong>im</strong>possibility of expressing the Target or Subject Matter in<br />

the environment of CAUS will be than traced to the same thing that prevents the coocurrence of Target<br />

or Subject Matter with SUG” [=‘suggest’, i.e. a phonologically null affix].”

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