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Subjektsätze als alternative Argumentrealisierungen im Deutschen ...

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Für das Deutsche kann man feststellen, dass <strong>Subjektsätze</strong> bei folgenden Gruppen von<br />

Matrixvollverben auftreten: 32<br />

Klasse A: Kognitive Verben bezeichnen kognitive Relationen zwischen Personen und<br />

Sachverhalten und drücken <strong>im</strong> Allgemeinen die Relevanz aus, die der Sachverhalt für<br />

die Person hat; z. B. (sich) interessieren, (sich) kümmern, angehen.<br />

Klasse B: Emotive Verben bezeichnen Relationen zwischen einem Experiencer und<br />

einem St<strong>im</strong>ulus-Sachverhalt, der eine emotionale Reaktion be<strong>im</strong> Experiencer auslöst, z.<br />

B. behagen, (sich) empören, depr<strong>im</strong>ieren, (sich) ängstigen.<br />

Klasse C: Deontische Verben betten den Subjektsatz unter eine deontische Modalität<br />

ein, bezeichnen <strong>als</strong>o Relationen der Möglichkeit und des Sollens zwischen Personen<br />

und Sachverhalten, z. B. sich gehören, sich anbieten, sich ziemen.<br />

Klasse D: Konnektive Verben bezeichnen elementare Relationen zwischen<br />

Sachverhalten wie Korrespondenz, Verursachung, Kontradiktion, Abhängigkeit, z. B.<br />

(sich) widersprechen, verursachen, bedeuten, abhängen, genügen, zeigen, helfen,<br />

erleichtern.<br />

Klasse E: Existenzielle Verben bezeichnen das Bestehen oder Zustandekommen von<br />

Sachverhalten und Ereignissen, z. B. sich bewahrheiten, sich fügen, widerfahren.<br />

Klasse F: Referierende Verben bezeichnen die Wiedergabe von Sachverhalten, z. B.<br />

verlauten, durchsickern.<br />

3.2 Vergleich der Subjektsatzselektion <strong>im</strong> <strong>Deutschen</strong> und Rumänischen<br />

Um die Selektionsbedingungen für <strong>Subjektsätze</strong> zu eruieren, wollen wir <strong>im</strong> Folgenden<br />

für eine Liste von deutschen Verben und ihren rumänischen Entsprechungen<br />

vergleichen, ob die rumänischen Verben dort <strong>Subjektsätze</strong> erlauben, wo ihre deutschen<br />

Gegenstücke das ebenfalls tun. Die zugrundeliegende Annahme ist die dabei die<br />

folgende: Je ähnlicher sich die Listen der deutschen und der rumänischen Verben sind,<br />

die <strong>Subjektsätze</strong> erlauben, umso mehr spielen allgemeine semantische oder<br />

konzeptuelle Bedingungen und umso weniger idiosynkratische Verbvalenzen eine<br />

Rolle.<br />

Dazu sind wir so vorgegangen, dass wir aus der Liste von 249 deutschen Verben, die<br />

gemäß der Untersuchung von Taborek (2008: 203ff.) <strong>Subjektsätze</strong> erlauben, per<br />

32 Zu einer ähnlichen Klassifikation vgl. Zifonun et al. (1997: 1454ff.). Die Klassen entsprechen sich<br />

ungefähr wie folgt:<br />

Klasse A : Einleitungsklasse I<br />

Klasse B : Einleitungsklasse III(i)(a)<br />

Klasse C : Einleitungsklasse II<br />

Klasse D : Einleitungsklassen III(i)(b) und IV<br />

Klasse E : Einleitungsklasse III(ii)<br />

Klasse F : Einleitungsklasse V

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