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Subjektsätze als alternative Argumentrealisierungen im Deutschen ...

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und insofern ein vielfältiges Alternanzverhalten zeigt, das über die semantischen und<br />

syntaktischen Eigenschaften dieses Arguments reichhaltigen Aufschluss verspricht. 2<br />

Der vorliegende Beitrag ist wie folgt aufgebaut: In Abschnitt 2 kontrastieren wir<br />

Realisierungsformen und strukturelle Positionen von <strong>Subjektsätze</strong>n <strong>im</strong> <strong>Deutschen</strong> und<br />

Rumänischen, auch unter der Fragestellung, inwiefern <strong>Subjektsätze</strong> sich ähnlich wie<br />

NP-Subjekte verhalten. Die in den beiden Sprachen realisierten Optionen werden dabei<br />

<strong>im</strong> Rahmen einer sprachübergreifenden Betrachtung der Phänomene in das typologische<br />

Spektrum der Subjektsatzrealisierung eingeordnet. 3 Im Rahmen der in Abschnitt 2<br />

angestellten Überlegungen zur funktionalen Ähnlichkeit von NP-Subjekten und<br />

<strong>Subjektsätze</strong>n, stellt sich auch die Frage, inwieweit <strong>Subjektsätze</strong> eigentlich auf<br />

lexikalisch-idiosynkratische Weise von ihren Matrixverben selegiert werden. Abschnitt<br />

3 verfolgt diesen Gedanken auf der Basis einer kleineren empirischen Erhebung zum<br />

<strong>Deutschen</strong> und Rumänischen und stellt die Frage, ob die Subjektsatzselektion<br />

einzelsprachlich oder auch übereinzelsprachlich an Verben best<strong>im</strong>mter semantischer<br />

Klassen gebunden ist oder ob hier in starkem Maße mit valenzbasierten Idiosynkrasien<br />

zu rechnen ist. Aus den weiter oben genannten Gründen widmen sich die folgenden<br />

Abschnitte mit den Psych-Verben einer einzelnen Klasse subjektsatzregierender<br />

Prädikate. In Kapitel 4 werden zunächst unter besonderer Berücksichtigung der<br />

<strong>Subjektsätze</strong> einige semantische Eigenschaften von Psych-Verben beleuchtet. Kapitel 5<br />

tut Gleiches hinsichtlich syntaktischer Eigenschaften, wobei die<br />

Argumentstrukturalternanzen <strong>im</strong> Vordergrund stehen, insbesondere verschiedene<br />

Strategien zur Argumentdoppelung und Argumentspaltung. Neben der Frage, ob es<br />

sprachspezifische Besonderheiten der Struktur, Funktion oder Selektion von<br />

<strong>Subjektsätze</strong>n gibt, soll uns auch die Frage interessieren, ob es sprachspezifische<br />

Unterschiede in den Gebrauchshäufigkeiten best<strong>im</strong>mter Argumentstrukturen,<br />

insbesondere solcher mit satzförmigen Argumenten gibt. Kapitel 6 präsentiert die<br />

diesbezüglichen Ergebnisse einer umfangreichen quantitativen empirischen Studie. Sie<br />

zeigt, inwiefern übereinzelsprachliche Faktoren die Präferenzen für best<strong>im</strong>mte<br />

<strong>Argumentrealisierungen</strong> bedingen. Zu diesen Faktoren gehören (sprachunabhängige)<br />

lexikalisch-semantische Matrixverbkonzepte, funktionale Abhängigkeiten zwischen<br />

Argumentstrukturtypen ebenso wie funktionale Anforderungen an die<br />

2 Der größte Teil der angeführtem Korpusbelege in diesem Text sowie alle Korpusstichproben, die den<br />

quantitativen Untersuchungen in Abschnitt 6 zugrundeliegen, entstammen dem rumänischen<br />

Zeitungskorpus ZiareRom und dem <strong>Deutschen</strong> Referenzkorpus (Institut für Deutsche Sprache).<br />

ZiareRom wurde uns freundlicherweise vom Institut für Linguistik an der Rumänischen Akademie für<br />

Wissenschaften in Bukarest zur Verfügung gestellt. Herzlichst gedankt sei Ana Maria Barbu für ihre<br />

Unterstützung. Informationen zum Korpus finden sich unter http://www.lingv.ro/scm/menuresurse_lingvistice/index.mbs.<br />

3 Den Zusammenhang von kontrastiven und typologischen Untersuchungen hat van der Auwera<br />

(2012) jüngst wieder thematisiert. Der detaillierte Vergleich zweier Sprachen kann in Form einer<br />

typologischen Pilotstudie Hypothesen für umfassendere typologische Untersuchungen generieren.

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