Kaluza-Klein Reduktion einer massiven D=6 ... - Desy
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[Q αi , P µ ] = [ ¯Q i˙α, P µ ] = 0, (1.2.4)<br />
wobei Q αi Weyl-Spinoren darstellen und i = 0, ...N die Zahl der Superladungen<br />
bezeichnet. Griechische Buchstaben µ = 0, ..., 3 aus der Mitte des Alphabets<br />
kennzeichnen Raumzeit-Indizes und griechische Buchstaben α = 1, 2 vom Anfang<br />
des Alphabets Spinorindizes. Die Pauli-Matrizen werden in dieser Notation<br />
mit σ µ bezeichnet und σ µν = i[σ µ , σ ν ] sind die Lorentzgeneratoren in der Spinordarstellung.<br />
Wir wenden unsere Aufmerksamkeit nun den intrinsischen Eigenschaften<br />
der Supersymmetrietransformationen zu. Eine infinitesimale Transformation bildet<br />
ein bosonisches Feld φ auf ein fermionisches Feld ψ ab, δφ = ¯ɛψ, wobei ¯ɛ<br />
einen konstanten Supersymmetrieparameter bezeichnet. Gleichung (1.2.2) verdeutlicht<br />
uns, wie zwei infinitesimale Transformationen auf einem bosonischen<br />
Feld φ wirken. Die erste Transformation bildet φ auf das fermionische Feld ψ<br />
ab, die zweite rotiert ψ zurück zu ∂ µ φ:<br />
[δ(ɛ 1 ), δ(¯ɛ 2 )] φ = 1 2 (¯ɛ 2 σ µ ɛ 1 ) ∂ µ φ. (1.2.5)<br />
Das Hintereinanderausführen zweier interner Supersymmetrietransformationen<br />
führt also auf eine Raumzeit-Translation. Die Eichung von Supersymmetrie verlangt<br />
darüber hinaus, dass der Parameter ɛ = ɛ(x) von den Raumzeit Koordinaten<br />
{x µ } abhängt und damit schließen zwei Supersymmetrietransformationen<br />
in lokalen Translationen, d.h. in Translationen über Distanzen, welche von<br />
Punkt zu Punkt variieren. Die Invarianz <strong>einer</strong> Feldtheorie unter lokalen Supersymmetrietransformationen<br />
impliziert also eine Invarianz unter allgemeinen<br />
Koordinatentransformationen. Oder in anderen Worten: die Eichung von Supersymmetrie<br />
induziert Gravitation und deshalb verwendet man für Theorien,<br />
welche lokal supersymmetrisch sind, den Begriff Supergravitation.<br />
Man kann sich die Konsequenzen der Eichung von Supersymmetrie auch von<br />
einem anderen Standpunkt aus klar machen. Die Super-Poincaré Algebra (1.2.1)<br />
bis (1.2.4) enthält als Unteralgebra die Poincaré-Algebra, so dass die Eichung<br />
von Supersymmetrie notwendiger Weise auch zu <strong>einer</strong> Eichung der Poincaré<br />
Gruppe führt. Die allgemeine Relativitätstheorie wird aber in der Regel als<br />
Eichtheorie der Poincaré Gruppe betrachtet, in welcher die Generatoren P µ der<br />
lokalen Transformationen Diffeomorphismen der zugrunde liegenden Mannigfaltigkeit<br />
generieren. Damit sind lokal supersymmetrische Theorien in natürlicher<br />
Weise Gravitationstheorien.<br />
Supergravitation kann als Eichtheorie supersymmetrischer Feldtheorien also<br />
nur formuliert werden, sofern die Raumzeit gekrümmt ist. Um die Wirkung unter<br />
lokalen Supersymmetrietransformationen invariant zu lassen, braucht man ein<br />
zusätzliches Eichfeld, das Gravitino (Spin 3 2<br />
), welches der fermionische Partner<br />
des bosonischen Gravitons (Spin 2) ist [13]. In der ursprünglichen Formulierung<br />
von Supergravitation (einfache oder N=1 Supergravitation) gab es nur ein<br />
Gravitino, doch die weiter entwickelten Feldtheorien (erweiterte oder N=2,...,8<br />
Supergravitation) beinhalten bis zu 8 Gravitinos. Die Entdeckung eines elementaren<br />
Spin 3 2<br />
Teilchens wäre ein großer Erfolg für die Theorie, da Supergravitation<br />
die einzig konsistente Feldtheorie für wechselwirkende Spin 3 2<br />
Felder ist. In<br />
<strong>einer</strong> wirklich vereinheitlichten Theorie, welche z.B. maximale oder N=8 Supersymmetrie<br />
aufweisen könnte, wären die Gravitinos nichts anderes als eine neue<br />
Art von Quarks oder Leptonen.<br />
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