Kaluza-Klein Reduktion einer massiven D=6 ... - Desy
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Supersymmetrische Feldtheorien sind im Allgemeinen nicht renormierbar,<br />
sie verhalten sich jedoch auffallend freundlich gegenüber radiativen Korrekturen,<br />
da fermionische und bosonische Felder jeweils mit umgekehrtem Vorzeichen<br />
zu den radiativen Korrekturen beitragen. Das Theorem von Haag, Lopuszanski<br />
und Sohnius zeigt schließlich, dass Supersymmetrie und Supergravitation<br />
die einzig möglichen Erweiterungen des Standardmodels sind, welche die Vereinigung<br />
aller fundamentalen Wechselwirkungen im Rahmen der relativistischen<br />
Quantenfeldtheorie für sich beanspruchen können. Ein Scheitern dieses Ansatzes<br />
würde bedeuten, dass wir entweder die Quantenfeldtheorie als fundamentale<br />
Theorie oder den Anspruch der Vereinigung aller fundamentalen Wechselwirkungen<br />
aufgeben müssten.<br />
Bevor wir damit fortfahren, Superstringtheorien zu diskutieren, kommen wir<br />
noch einmal auf den Gegensatz zwischen Materie und Wechselwirkung zu sprechen.<br />
Die konsequente Entwicklung der Eichtheorien in der Quantenfeldtheorie<br />
hat diese Dichotomie bekräftigt: während die Materie durch fermionische Elementarteilchen<br />
aufgebaut ist, werden die Kräfte durch bosonische Austauschteilchen<br />
vermittelt. Supersymmetrische Theorien heben diesen Gegensatz wieder<br />
auf, indem sie Fermionen und Bosonen in Multipletts zusammenfassen,<br />
innerhalb derer die Teilchen in einander transformieren. Die Unterscheidung<br />
zwischen Materie und Wechselwirkung wird in einem gewissen Sinne zu <strong>einer</strong><br />
phänomenologischen: Bosonen manifestieren sich als Kräfte, weil sie kohärente,<br />
klassische Felder aufbauen können, Fermionen erscheinen als Materie, weil sie<br />
dem Paulischen Ausschließungsprinzip genügen und nicht gleichzeitig ein und<br />
denselben Raumzeitpunkt ausfüllen können.<br />
1.3 Stringtheorie und Kompaktifizierung<br />
Wir haben bereits diskutiert, dass die Allgemeine Relativitätstheorie und die<br />
Quantenfeldtheorie auf verschiedenen physikalischen Prinzipien beruhen und damit<br />
im Standardmodell der Elementarteilchen eine unterschiedliche Rolle spielen.<br />
Zudem ist die Stärke des Gravitationsfeldes bei den in Teilchenbeschleunigern<br />
verfügbaren Energien vernachlässigbar, so dass man durch Experimente im<br />
Hochenergiebereich keinen direkten Hinweis auf eine Vereinigung der Gravitation<br />
mit den anderen fundamentalen Wechselwirkungen erwarten kann. Nichts<br />
desdo trotz vermutet man, dass die Stärke des Gravitationsfeldes bei der Planck<br />
Energie, E P l = c 2√ c/G ≈ 10 19 GeV, mit der Stärke der übrigen Kräfte kommensurabel<br />
ist [30]. In diesem Energiebereich sind unsere gegenwärtigen Theorien<br />
nicht mehr mit einander vereinbar und sollten durch eine fundamentalere,<br />
ihnen zugrunde liegende Theorie ersetzt werden. Der attraktivste Kadidat für<br />
eine solche vereinheitlichte Theorie ist gegenwärtig die Stringtheorie.<br />
Man unterscheidet fünf verschiedene Typen von Stringtheorien: Typ I, Heterotisch<br />
E8×E8, Heterotisch SO(32), Typ IIA und Typ IIB [3, 4]. Witten konnte<br />
1994 zeigen, dass alle fünf Theorien zu einander dual und damit physikalisch<br />
mit einander äquivalent sind [33]. Man vermutet daher, dass die fünf Typen der<br />
Stringtheorie nichts anderes sind als Grenzwerte <strong>einer</strong> ihnen zugrunde liegenden<br />
Theorie, der M-Theorie. Die Stringtheorie verallgem<strong>einer</strong>t das Konzept des<br />
Punktteilchens und führt dafür ausgedehnte Objekte, die sogenannten Strings<br />
(schwingende Saiten) ein [3]. Die verschiedenen Elementarteilchen manifestieren<br />
sich dann als Anregungszustände, d.h. als Schwingungsmoden dieser fundamen-<br />
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